20.03.2018, 5894 Zeichen
Andreas Kern" data-udi="umb://media/6dc0a03189d846a88cd0b6381a4e183f" />
Genau 171 Tage nach der Bundestagswahl kam am Mittwoch die neue Regierungskoalition ins Amt – es ist die Alte. Lediglich auf den Ministersesseln wird man sich an einige neue Gesichter bzw. an alte Gesichter in neuen Positionen gewöhnen müssen. Die Tatsache, dass die alte und neue Kanzlerin in ihre vierte Amtszeit mit einer, für eine „Große“ Koalition nur vergleichsweise knappen Mehrheit gewählt wurde, wird bald ebenso eine Anmerkung der Geschichte sein, wie die meisten Namen des alten Kabinetts. Selbst politisch Interessierte täten sich heute schon schwer, alle Regierungsmitglieder vollständig aufzuzählen. Politik bleibt eben jenes kurzlebige Geschäft, in dem beständig versucht wird, langfristige Weichen zu stellen.
Politik folgt der Wirtschaft
Das geht zwar öfter schief, als dass es funktioniert, aber wenn es nicht gerade um Krieg, Frieden oder Steuern geht, ist der Einfluss der Politik auf das Leben der Menschen glücklicherweise geringer als früher. Sogar die Märkte schütteln politische Tagesereignisse regelmäßig relativ schnell ab, sofern sie diese überhaupt zur Kenntnis nehmen. Politische Börsen haben kurze Beine, heißt es in der Börsenfolklore. Zudem sind politische Entscheidungsträger in wirtschaftlichen Dingen meist ausgesprochene Spätzykliker. Bis ein Problem dort angekommen ist, hat es die Wirtschaft oft schon gelöst. Nehmen wir den Trend zur Digitalisierung, der im globalen Rahmen längst etabliert ist. Auch wikifolio.com selbst ist ein Teil dieser digitalen Revolution. Dennoch hat es das Thema im letzten Jahr an prominenter Stelle in den bundesdeutschen Wahlkampf geschafft und siehe da: Deutschland gönnt sich nun sogar eine Staatsministerin für Digitales. Plumpe Scherze über Nullen und Einsen lassen wir an dieser Stelle einmal beiseite.
50 Cents für den Euro
Gert Odenius ist von diesen Zusammenhängen sogar derart überzeugt, dass er sein wikifolio „Regel Nr. 1: Kein Geld verlieren“ nannte. Ein Risiko-Faktor von lediglich 0,6x, der satt im grünen Bereich liegt, zeigt, dass ihm die Verlustbegrenzung bislang auch sehr gut gelungen ist. Zwar wird das rasche Begrenzen von Verlusten nicht explizit in seiner Handelsidee erwähnt, aber es wird in der Praxis gelebt.
Als sich Mutares zuletzt von einem Vorstandsmitglied, Großaktionär und Mitgründer mit sofortiger Wirkung trennte, fackelte Odenius nicht lange und schrieb am 22. Februar: „Das muss Gründe haben, deshalb steige ich sofort aus.“ Genau so funktioniert das mit der Begrenzung der Verluste. Dabei meint Odenius, der sich nicht zufällig den Tradernamen „WorldwideValue“ gegeben hat, primär aber noch einen anderen Aspekt, nämlich Value. Solange er Aktien im Wert von einem Euro für 50 Cents kaufen kann, wird es tatsächlich ziemlich schwer sein, damit per Saldo Verluste zu machen.
Richtiges Spielfeld
Dass sich auch in einem schwierigen Börsenumfeld gutes Geld verdienen lässt, zeigt die Vermögensverwaltung Hinkel & Cie. VV AG (Tradername: „HinkelVV“). Allerdings wird der Markt in einer solchen Phase im Vergleich zu einer breit angelegten Hausse selektiver. Die Strategie „Geht Butter, geht Käse“ wird daher in einem solchen Umfeld scheitern. Gefragt ist stattdessen die Auswahl der richtigen Marktsegmente und Titel. Da hat HinkelVV mit dem wikifolio „TOP DT. TEC CAP OUTPERF. STAR“ genau auf das richtige Pferd gesetzt.
Seit Wochen läuft nämlich der TecDAX dem DAX wieder einmal weit voraus. Ein ähnliches Bild zeigt sich übrigens auch in den USA, wo die Technologietitel der NASDAQ den breiten Markt ebenfalls schlagen. Dass HinkelVV mit dem TecDAX nicht nur auf dem richtigen Spielfeld spielt, sondern auch noch die richtigen Spieler aufgestellt hat, in diesem Fall die Aktien mit dem besten Momentum, kann man an einer Monatsperformance von zuletzt mehr als +10% ablesen. Allerdings ist die Outperformance der Tech-Aktien kein Naturgesetz. Daher fährt HinkelVV mittels eines Short DAX-ETF phasenweise ein „klassisches Overlay-Wertsicherungskonzept“.
Hand in Hand mit den Stärksten
Auch Frank Keip (alias TrendSelect) setzt auf Momentum, beschränkt sich dabei allerdings nicht nur auf Tech-Aktien. Sein Anlageuniversum sind die ca. 320 Titel des Prime-All-Share-Index, weshalb in seinem wikifolio „Trend Select Prime“ auch die Aktie der Lufthansa landen konnte. Der Auswahlprozess ist ein Relative-Stärke-Ansatz auf Basis der 52-Wochen-Performance (Momentum) mit regelmäßigen Aktualisierungen der Rangliste. Zwar finden sich auch in diesem wikifolio derzeit überwiegend TecDAX-Titel, allerdings ist dies hier nicht das Ergebnis einer Vorauswahl, sondern des mechanischen Entscheidungsverfahrens.
Der Charme dieses Ansatzes besteht darin, dass er auch in Phasen funktionieren sollte, in denen der TecDAX nicht favorisiert wird. Dann werden sich, nach einer systembedingten Anpassungszeit, wiederum die Spitzenreiter im wikifolio finden, auch wenn diese aus anderen Bereichen stammen.
Was kommt?
Das sollten Anleger in der kommenden Woche im Auge behalten
Vergangenen Freitag wurden die US-Arbeitsmarktdaten bekanntgegeben. Die kommende Woche steht dann ganz im Zeichen der Verbraucherpreise: USA am Dienstag, Deutschland am Mittwoch und die Eurozone am Freitag. Bis zum 15. März läuft die Zeichnungsfrist von Siemens Healthineers (SHL100) – einer der größten Börsengänge der letzten Jahre. Erstnotiz ist voraussichtlich am 16. März.
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