10.12.2017
Zugemailt von / gefunden bei: Raiffeisen Research (BSN-Hinweis: Lauftext im Original des Aussenders, Titel (immer) und Bebilderung (oft) durch boerse-social.com aus dem Fotoarchiv von photaq.com)
In den nächsten Tagen stehen zahlreiche relevante Konjunkturdaten zur Veröffent- lichung an. Aus Sicht der meisten Marktteilnehmer die wichtigste Veröffentlichung dürften die Verbraucherpreiszahlen (Mi) für November sein. Nachdem sich der Preisauftrieb in der Abgrenzung ohne Energie und Nahrungsmittel – sogenannte Kernrate – zwischen März und Juli merklich abgeschwächt hatte, zog er in den letzten Monaten wieder an. Im November dürfte sich diese Entwicklung fortge- setzt haben. Unseren Berechnungen zufolge hat die Kernrate im letzten Monat zwischen 0,2 % und 0,3 % p.m. zugelegt. Die annualisierte Dreimonatsveränderung würde damit auf 2,3 % steigen, nachdem sie im Juni noch bei 0,6 % gelegen hatte. Da im November außerdem noch die Kraftstoffpreise entgegen dem saisontypischen Muster gestiegen sind, dürfte der Verbraucherpreisindex um 0,4 % p.m. zugelegt haben. Die Inflationsrate würde damit auf 2,2 % p.a. klettern.
Abseits der Inflationsdaten halten wir die Einzelhandelsdaten (Do) für November für sehr wichtig. Zwar deutet der nochmalige merkliche Rückgang der Automo- bilabsätze auf ein eher schwaches Ergebnis hin, dank der nach der Bereinigung um saisonale Effekte kräftig gestiegenen Kraftstoffpreise rechnen wir allerdings trotzdem mit einem Anstieg um 0,2 % p.m.
Mit den Zahlen zur Industrieproduktion steht nächste Woche (Fr) noch ein weiterer „harter“ Konjunkturindikator an. Nachdem die Produktion im September und Oktober kräftig zugelegt hatte, rechnen wir für November nur mit einer Stagnation.
Das Hauptaugenmerk der Marktakteure wird nächste Woche zweifelsohne auf der Fed-Zinssitzung am Mittwoch liegen. Eine Anhebung der Leitzinsspanne um 25 Basispunkte auf 1,25 % – 1,50 % scheint ausgemachte Sache zu sein. Viel wichtiger ist die Frage, ob sich der Pfad der Leitzinsprojektion der FOMC- Mitglieder verschiebt. Im September hatten diese im Median für 2018 drei Zinsschritte als wahrscheinlich erachtet sowie drei weitere Anhebungen im Jahr 2019. Eine Reduktion der Zahl der erwarteten Zinsanhebungen würde der Markt mit großer Wahrscheinlichkeit als „taubenhaftes“ Signal werten. Nachdem sich der Verbraucherpreisanstieg zuletzt aber wie oben beschrieben verstärkt hat und die Auswirkungen der sich abzeichnenden Steuerreform sicher als positiv für die Konjunktur beurteilt werden, rechnen wir nicht mit einer Abflachung des erwarteten Leitzinspfades. Erwähnenswert ist noch, dass die Pressekonferenz im Anschluss an die Zinsentscheidung die letzte mit Janet Yellen sein wird. Auf der nächsten Pressekonferenz im März 2018 wird bereits ihr designierter Nachfolger Jerome Powell Rede und Antwort stehen.
Es sieht so aus als könnte Präsident Trump doch noch in diesem Jahr eine Steuerreform unterzeichnen. Repräsentantenhaus und Senat haben sich darauf verständigt, die beiden vorliegenden Entwürfe zu einem gemeinsamen Entwurf umzuarbeiten. Es zeichnen sich auch schon Kompromisse ab. So wollen die republikanischen Abgeordneten des Repräsentantenhauses der Abschaffung der Versicherungspflicht in einer Krankenversicherung zustimmen, was in den nächs- ten zehn Jahren zu mehr als USD 300 Mrd. niedrigeren Ausgaben führen würde. Zudem scheint eine Absenkung des Unternehmenssteuersatzes auf 22 % statt 20 % ernsthaft in Erwägung gezogen zu werden. Das würde weitere Milliarden für Kompromisse an anderer Stelle frei machen.
Die Abflachung der Renditekurve setzte sich auch in den letzten Tagen fort. Die Kurvensteilheit 10 minus 2 Jahre sank binnen Wochenfrist um 10 Basispunkte auf nur noch 53 Basispunkte. Maßgeblich verantwortlich für die Kurvenver- flachung ist weiter der Anstieg der Rendite 2-jähriger Staatsanleihen bei einer leicht rückläufigen Rendite 10-jähriger Staatsanleihen. Typischerweise ist eine flache Renditekurve ein Merkmal einer sich ihrem Ende nähernden Leitzinsanhebungsphase. Unserer Meinung sind wir davon aber noch zwei Jahre entfernt. Wir gehen deshalb davon aus, dass sich die Kurvenverflachung in den nächsten Monaten nicht (ungebremst) weiter fortsetzen wird. Schon gar nicht erwarten wir in absehbarer Zeit eine inverse Zinskurve.
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Aktien auf dem Radar:Pierer Mobility, UBM, Palfinger, Immofinanz, Addiko Bank, CA Immo, SBO, Porr, Rosenbauer, EuroTeleSites AG, Frequentis, Kostad, Linz Textil Holding, Marinomed Biotech, Wiener Privatbank, Warimpex, Agrana, Amag, EVN, Flughafen Wien, OMV, Österreichische Post, Telekom Austria, Uniqa, VIG.
(BSN-Hinweis: Lauftext im Original des Aussenders, Titel (immer) und Bebilderung (oft) durch boerse-social.com aus dem Fotoarchiv von photaq.com)192033
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Polytec
Die Polytec Group ist ein Entwickler und Hersteller von hochwertigen Kunststoffteilen und ist mit 26 Standorten und über 4.500 Mitarbeitern weltweit aktiv. Das österreichische Unternehmen zählt renommierte Weltmarken der Automobilindustrie zu seinen Kunden.
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10.12.2017, 4559 Zeichen
10.12.2017
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In den nächsten Tagen stehen zahlreiche relevante Konjunkturdaten zur Veröffent- lichung an. Aus Sicht der meisten Marktteilnehmer die wichtigste Veröffentlichung dürften die Verbraucherpreiszahlen (Mi) für November sein. Nachdem sich der Preisauftrieb in der Abgrenzung ohne Energie und Nahrungsmittel – sogenannte Kernrate – zwischen März und Juli merklich abgeschwächt hatte, zog er in den letzten Monaten wieder an. Im November dürfte sich diese Entwicklung fortge- setzt haben. Unseren Berechnungen zufolge hat die Kernrate im letzten Monat zwischen 0,2 % und 0,3 % p.m. zugelegt. Die annualisierte Dreimonatsveränderung würde damit auf 2,3 % steigen, nachdem sie im Juni noch bei 0,6 % gelegen hatte. Da im November außerdem noch die Kraftstoffpreise entgegen dem saisontypischen Muster gestiegen sind, dürfte der Verbraucherpreisindex um 0,4 % p.m. zugelegt haben. Die Inflationsrate würde damit auf 2,2 % p.a. klettern.
Abseits der Inflationsdaten halten wir die Einzelhandelsdaten (Do) für November für sehr wichtig. Zwar deutet der nochmalige merkliche Rückgang der Automo- bilabsätze auf ein eher schwaches Ergebnis hin, dank der nach der Bereinigung um saisonale Effekte kräftig gestiegenen Kraftstoffpreise rechnen wir allerdings trotzdem mit einem Anstieg um 0,2 % p.m.
Mit den Zahlen zur Industrieproduktion steht nächste Woche (Fr) noch ein weiterer „harter“ Konjunkturindikator an. Nachdem die Produktion im September und Oktober kräftig zugelegt hatte, rechnen wir für November nur mit einer Stagnation.
Das Hauptaugenmerk der Marktakteure wird nächste Woche zweifelsohne auf der Fed-Zinssitzung am Mittwoch liegen. Eine Anhebung der Leitzinsspanne um 25 Basispunkte auf 1,25 % – 1,50 % scheint ausgemachte Sache zu sein. Viel wichtiger ist die Frage, ob sich der Pfad der Leitzinsprojektion der FOMC- Mitglieder verschiebt. Im September hatten diese im Median für 2018 drei Zinsschritte als wahrscheinlich erachtet sowie drei weitere Anhebungen im Jahr 2019. Eine Reduktion der Zahl der erwarteten Zinsanhebungen würde der Markt mit großer Wahrscheinlichkeit als „taubenhaftes“ Signal werten. Nachdem sich der Verbraucherpreisanstieg zuletzt aber wie oben beschrieben verstärkt hat und die Auswirkungen der sich abzeichnenden Steuerreform sicher als positiv für die Konjunktur beurteilt werden, rechnen wir nicht mit einer Abflachung des erwarteten Leitzinspfades. Erwähnenswert ist noch, dass die Pressekonferenz im Anschluss an die Zinsentscheidung die letzte mit Janet Yellen sein wird. Auf der nächsten Pressekonferenz im März 2018 wird bereits ihr designierter Nachfolger Jerome Powell Rede und Antwort stehen.
Es sieht so aus als könnte Präsident Trump doch noch in diesem Jahr eine Steuerreform unterzeichnen. Repräsentantenhaus und Senat haben sich darauf verständigt, die beiden vorliegenden Entwürfe zu einem gemeinsamen Entwurf umzuarbeiten. Es zeichnen sich auch schon Kompromisse ab. So wollen die republikanischen Abgeordneten des Repräsentantenhauses der Abschaffung der Versicherungspflicht in einer Krankenversicherung zustimmen, was in den nächs- ten zehn Jahren zu mehr als USD 300 Mrd. niedrigeren Ausgaben führen würde. Zudem scheint eine Absenkung des Unternehmenssteuersatzes auf 22 % statt 20 % ernsthaft in Erwägung gezogen zu werden. Das würde weitere Milliarden für Kompromisse an anderer Stelle frei machen.
Die Abflachung der Renditekurve setzte sich auch in den letzten Tagen fort. Die Kurvensteilheit 10 minus 2 Jahre sank binnen Wochenfrist um 10 Basispunkte auf nur noch 53 Basispunkte. Maßgeblich verantwortlich für die Kurvenver- flachung ist weiter der Anstieg der Rendite 2-jähriger Staatsanleihen bei einer leicht rückläufigen Rendite 10-jähriger Staatsanleihen. Typischerweise ist eine flache Renditekurve ein Merkmal einer sich ihrem Ende nähernden Leitzinsanhebungsphase. Unserer Meinung sind wir davon aber noch zwei Jahre entfernt. Wir gehen deshalb davon aus, dass sich die Kurvenverflachung in den nächsten Monaten nicht (ungebremst) weiter fortsetzen wird. Schon gar nicht erwarten wir in absehbarer Zeit eine inverse Zinskurve.
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