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Quo vadis Transparenz und Fairness, lieber ÖLV? (Christoph Sander)

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09.12.2017, 7016 Zeichen

Rückschläge gehören zum Leben eines Leistungssportlers dazu. Man muss lernen, mit ihnen umzugehen, im besten Fall dann auch noch etwas mitzunehmen und gestärkt daraus hervorzutreten.

Doch das Verkraften von setbacks ist nicht immer so einfach. Verständlich, denken sich jetzt die meisten…

Es ist vor allem dann schwierig, wenn man an den Rückschlägen mehr oder minder nur indirekt beteiligt war, weil sie extrinsischen Faktoren geschuldet sind.

Beispiel gefällig?

„Gerne“!

Herbstzeit ist Crosslauf-Saison! Das war schon immer so. Zumindest seit ich diesen Sport betreibe. Der Höhepunkt der cross-season ist auf kontinentaler Ebene die Crosslauf-EM, die immer am zweiten Dezemberwochenende ausgetragen wird. (zumindest seit ich diesen Sport betreibe…)

Die Cross-EM erfüllt dabei für viele LäuferInnen ihren ganz eigenen Zweck: für die einen ist es eine Standortbestimmung in der Vorbereitung, für die anderen der absolute Höhepunkt. Wiederum andere haben dort die einzig realistische Chance, ihr Land im Nationaldress zu vertreten. Bei manchen ist es auch einfach eine super Gelegenheit, eine verkorkste Saison oder ein durchwachsenes Kalenderjahr doch noch „zu retten“.

Für mich kommt da irgendwie alles in Frage.

Sechs Mal, von 2010-2015, nahm ich jeweils an der EM teil.

2016 war es nach der langen Verletzungspause im Sommer einfach nicht realistisch an eine Teilnahme geschweige denn die Qualifikation zu denken und das war schon früh klar. So früh, dass es kein Problem war.

2017 jedoch kam ich zuletzt ja immer besser in Form und gemeinsam mit Coach Gü liebäugelten wir zumindest mit der Teilnahme an der Quali, um uns nachher nicht vorwerfen zu müssen, es nicht zumindest versucht zu haben…

Im Gegensatz zu all den anderen Jahren gab es 2017 erstmals „genaue“ Richtlinien seitens des Verbandes, sich für die EM morgen Sonntag im Süden Bratislavas zu qualifizieren.

Es wurde ein eigenes Rennen aus der Taufe gehoben, das sogar in den Kalender des europäischen Verbandes aufgenommen wurde.

Die Aufgabe für alle jene, die an der EM teilnehmen wollten, war recht klar definiert und veröffentlicht worden:

Für mich hieß das also, am 18.11.2017 bei der CrossAttack starten, und unter die besten Top-4-Männer laufen, um mich zu qualifizieren!

Warum Top-4 wenn oben Top-3 steht? Easy, weil ja zB Andi Vojta via Freiluft-Leistungs schon fix war, weswegen ich als vierter Mann, sofern Andi vor mir platziert sein würde, eben meinen Startplatz bekomme.

Soweit so gut. Soweit so klar definiert…

Dann kam eben die Woche der Cross-Attack und es trat genau das ein, was ich in der Diskussion um dieses neue „Quali-Format“ von Anfagn an bemängelt habe: „was ist, wenn ich jetzt aus welchen Gründen auch immer, an dem Tag X nicht starten kann?“

Nun ja, die Aussagen waren klar: wer nicht die Quali laufen kann, der kann auch nicht an der EM teilnehmen!

Punkt aus!

Okay, ist klar definiert, wenn auch hart, weil man sich ja Mitte November schnell mal einen Infekt einfangen kann und dann vielleicht zwar nur 1-2 Tage – aber mitunter eben zum denkbar schlechtestesn Zeitpunkt – außer Gefecht sein kann.

Und ja, wen hat es dann wohl erwischt? Richtig, mich! Denjenigen, der den Teufel zuvor an die Wand gemalt hat.

Am 17.11. bin ich gegen 5:00 Uhr morgens mit Bauchschmerzen aufgewacht, musste dann Erbrechen, legte mich direkt wieder hin, aber als ich selbiges gegen 8:00 Uhr am Tag vor dem Rennen noch mal tat und auch kurzerhand über 38,0° Temperatur hatte, war die CrossAttack für mich gelaufen, ohne dass ich Schuhe an hatte…

Gelaufen war aber eben nicht nur die CrossAttack, sondern eben auch die EM – weil, wir haben ja gesagt bekommen und gelernt: wer in Salzburg nicht laufen kann, läuft auch nicht EM.

Mit meinem Schicksal war ich aber nicht alleine! So verpasste auch U23-Athlet Manuel Innerhofer aufgrund einer Verletzung (wie mir erzählt wurde), die EM-Quali in Salzburg.

Weswegen er wie ich unmittelbar nach der CrossAttack auch nicht im Team für Samorin aufschien:

Bitter für Manuel.

Bitter für mich.

Bitter wohl auch für andere.

 

Mit großer Verwunderung musste ich jedoch kürzlich Anfang dieser Woche feststellen, dass sich Manuel sehr wohl auf der Liste jener für Samorin nominierten AthletInnen befindet! Die Aussendung dazu erfolgte still und heimlich als Randnotiz am 1.12.2017 auf der Homepage des Verbands.

Und nun stellt sich mir halt dann doch die Frage, wie sich Manuel für die EM empfohlen, geschweige denn qualifiziert haben konnte? Und warum er in der Slowakei starten darf? Was genau habe ich da an den doch so schön klaren und einfacher Richtlinien nicht verstanden?

Christoph ist in Salzburg krank bzw nicht fit. Startet nicht bei der Quali. Somit kein EM-Start.

Manuel ist in Salzburg verletzt. Startet nicht bei der Quali. Dennoch bei der EM am Start!

Mir geht es hier ganz klar nicht um Manuel, der gerade im Gelände ein sehr starker Läufer ist! Vor allem dann – was in Samorin jedoch nicht der Fall ist – hügelig bis bergig ist. Ich gönne ihm, der wie ich immer wieder kleinere und größere Wehwehchen hat, die Teilnahme.

DOCH ICH FRAGE MICH SCHON, WAS DA IM HINTERGRUND GESPIELT WIRD UND WIE SOLCHE ENTSCHEIDUNGEN ZU STANDE KOMMEN!

Wieso gelten für den einen Richtlinien – für den anderen aber nicht?

Ich weiß selbst am besten, dass ich bei einigen meiner vorherigen Teilnahmen durchaus von der Undurchsichtigkeit und den vagen Formulierungen der Nominierungskriterien des Verbandes profitiert habe. Aber nun, wo es glasklare Richtlinien gibt, wieso kann es dann immer noch solche Entscheidungen geben, die einmal für und einmal gegen andere Athleten ausfallen?

Man möge mich auch jetzt hier als schlechter Verlierer usw benennen – ist mir egal! Mir geht es hier jetzt auch weniger um mein „Einzelschicksal“ als vielmehr darum, einerseits für all jene das Sprachrohr zu sein, die sich vielleicht dasselbe gedacht haben, aber sich eben nicht zu Wort gemeldet haben. Andererseits auch darum ein klares Zeichen an den Verband abzugeben, dass man dort nicht glauben soll, man könne quasi machen was man will, weil sich eh kein Athlet oder eine Athletin über das Vorgehen beschwert!

Also bitte, liebe Verbandsvertreter, wenn ihr Transparenz versprecht und Fairness gegenüber den paar „Verrückten“, die sich diesen Sport auf dem Level aus eigenere Tasche finanziert neben Job, Ausbildung etc noch antun, gelobt, dann bitte handelt auch gemäß dieser Werte, ohne die unser Sport endgültig ins Abseits gleitet!

Macht, was vorher schriftlich und öffentlich (!) angekündigt wurde!

Behandelt alle AthletInnen gleich – egal wer von XY Trainer ist, wie gern man sie oder ihn nicht hat oder was sie früher einmal geleistet haben!

Und glaubt nicht, dass Euer Handeln nur mir auffällt und nicht vielen mehr auffällt, und sauer aufstößt!

 

In diesem Sinne, all jenen, die sich auf welchem Weg auch immer für die EM qualifiziert haben: ich wünsche Euch ehrlich alles Gute für die Rennen morgen!

All jenen, die solche undurchsichtigen Entscheidung verantworten: denkt mal drüber nach…

Im Original hier erschienen: Quo vadis Transparenz und Fairness, lieber ÖLV?



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Die Firma RWT Hornegger & Thor GmbH wurde 1999 von den beiden Geschäftsführern Hannes Hornegger und Reinhard Thor gegründet. Seitdem ist das Unternehmen kontinuierlich, auf einen derzeitigen Stand von ca. 30 Mitarbeitern, gewachsen. Das Unternehmen ist in den Bereichen Werkzeugbau, Formenbau, Prototypenbau und Baugruppenfertigung tätig und stellt des Weiteren moderne Motorkomponenten und Präzisionsteile her.

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    Doch das Verkraften von setbacks ist nicht immer so einfach. Verständlich, denken sich jetzt die meisten…

    Es ist vor allem dann schwierig, wenn man an den Rückschlägen mehr oder minder nur indirekt beteiligt war, weil sie extrinsischen Faktoren geschuldet sind.

    Beispiel gefällig?

    „Gerne“!

    Herbstzeit ist Crosslauf-Saison! Das war schon immer so. Zumindest seit ich diesen Sport betreibe. Der Höhepunkt der cross-season ist auf kontinentaler Ebene die Crosslauf-EM, die immer am zweiten Dezemberwochenende ausgetragen wird. (zumindest seit ich diesen Sport betreibe…)

    Die Cross-EM erfüllt dabei für viele LäuferInnen ihren ganz eigenen Zweck: für die einen ist es eine Standortbestimmung in der Vorbereitung, für die anderen der absolute Höhepunkt. Wiederum andere haben dort die einzig realistische Chance, ihr Land im Nationaldress zu vertreten. Bei manchen ist es auch einfach eine super Gelegenheit, eine verkorkste Saison oder ein durchwachsenes Kalenderjahr doch noch „zu retten“.

    Für mich kommt da irgendwie alles in Frage.

    Sechs Mal, von 2010-2015, nahm ich jeweils an der EM teil.

    2016 war es nach der langen Verletzungspause im Sommer einfach nicht realistisch an eine Teilnahme geschweige denn die Qualifikation zu denken und das war schon früh klar. So früh, dass es kein Problem war.

    2017 jedoch kam ich zuletzt ja immer besser in Form und gemeinsam mit Coach Gü liebäugelten wir zumindest mit der Teilnahme an der Quali, um uns nachher nicht vorwerfen zu müssen, es nicht zumindest versucht zu haben…

    Im Gegensatz zu all den anderen Jahren gab es 2017 erstmals „genaue“ Richtlinien seitens des Verbandes, sich für die EM morgen Sonntag im Süden Bratislavas zu qualifizieren.

    Es wurde ein eigenes Rennen aus der Taufe gehoben, das sogar in den Kalender des europäischen Verbandes aufgenommen wurde.

    Die Aufgabe für alle jene, die an der EM teilnehmen wollten, war recht klar definiert und veröffentlicht worden:

    Für mich hieß das also, am 18.11.2017 bei der CrossAttack starten, und unter die besten Top-4-Männer laufen, um mich zu qualifizieren!

    Warum Top-4 wenn oben Top-3 steht? Easy, weil ja zB Andi Vojta via Freiluft-Leistungs schon fix war, weswegen ich als vierter Mann, sofern Andi vor mir platziert sein würde, eben meinen Startplatz bekomme.

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    Nun ja, die Aussagen waren klar: wer nicht die Quali laufen kann, der kann auch nicht an der EM teilnehmen!

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    Okay, ist klar definiert, wenn auch hart, weil man sich ja Mitte November schnell mal einen Infekt einfangen kann und dann vielleicht zwar nur 1-2 Tage – aber mitunter eben zum denkbar schlechtestesn Zeitpunkt – außer Gefecht sein kann.

    Und ja, wen hat es dann wohl erwischt? Richtig, mich! Denjenigen, der den Teufel zuvor an die Wand gemalt hat.

    Am 17.11. bin ich gegen 5:00 Uhr morgens mit Bauchschmerzen aufgewacht, musste dann Erbrechen, legte mich direkt wieder hin, aber als ich selbiges gegen 8:00 Uhr am Tag vor dem Rennen noch mal tat und auch kurzerhand über 38,0° Temperatur hatte, war die CrossAttack für mich gelaufen, ohne dass ich Schuhe an hatte…

    Gelaufen war aber eben nicht nur die CrossAttack, sondern eben auch die EM – weil, wir haben ja gesagt bekommen und gelernt: wer in Salzburg nicht laufen kann, läuft auch nicht EM.

    Mit meinem Schicksal war ich aber nicht alleine! So verpasste auch U23-Athlet Manuel Innerhofer aufgrund einer Verletzung (wie mir erzählt wurde), die EM-Quali in Salzburg.

    Weswegen er wie ich unmittelbar nach der CrossAttack auch nicht im Team für Samorin aufschien:

    Bitter für Manuel.

    Bitter für mich.

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