05.11.2017, 3037 Zeichen
Eine der coolsten Rockballaden ist sicherlich „November Rain“ von den legendären Guns N‘ Roses aus dem Jahr 1992. Seit 25 Jahren dudelt dieser Song hauptsächlich um diese Jahreszeit aus den Lautsprechern, allerdings könnte man da in diesem Jahr den Text durchaus geringfügig abändern, denn was wir da in den Märkten aktuell zu sehen kriegen, ist wohl eher November Gain denn Rain! Der DAX (WKN: 846900 / ISIN: DE0008469008) startete am Mittwoch jedenfalls mit einem satten Plus (1,78%) in den neuen Monat und kletterte damit am vierten (Handels-)Tag in Folge auf ein neues Rekordhoch (13.488,60). Den Oktober beendete der deutsche Leitindex dementsprechend folgerichtig im Gewinn (+3,12%) und baute seine bisherige 2017er-Performance dadurch aktuell auf starke +17,26% aus. Und dabei hat die eigentliche Jahresendrallye doch strenggenommen noch gar nicht begonnen, der laufende Hausse-Schub firmiert bislang weiterhin unter der passenden Bezeichnung „Herbst-Rallye“. Da muss natürlich die Frage erlaubt sein, was da denn bitteschön noch kommen soll, bis zum Jahresende?
Game-Changer
Nun, aus statistischer Sicht zumindest ist mit weiteren Kursgewinnen zu rechnen, denn in seiner mittlerweile beinahe 30-jährigen Geschichte (der Deutsche Aktienindex, so sein vollständiger Name, wurde bekanntlich am 1. Juli 1988 ins Leben gerufen und rückwirkend für den 31. Dezember 1987 auf einen Punktestand von 1.000 Zählern normiert) legt der DAX im Schnitt in den letzten drei Monaten eines Jahres noch einmal 7,79% zu. Auf den November entfallen dabei durchschnittlich 2,33%, im Dezember sind es dann noch einmal 2,78%, die der Index zulegt. Wie gesagt, aus statistischer Sicht! Tatsächlich haben die Blue Chips bereits knapp 5% seit Anfang Oktober aufgesattelt, gut möglich, dass das Jahr 2017 in Sachen Statistik ein Ausreißer nach oben wird! Die Märkte jedenfalls streben auf breiter Front aufwärts; und nachdem die monatelang angekündigte und nun endlich vorgestellte US-Steuerreform (vom Sprecher des Repräsentantenhauses, Paul Ryan, liebevoll „Game-Changer“ genannt) auf dem (Verhandlungs-)Tisch liegt, respektive mit Jerome Powell jetzt auch der (voraussichtlich) neue Fed-Chef feststeht, dürften die Weichen für weitere Kursgewinne bis zum Jahresende gestellt sein. Es sei denn, da kommt doch noch eine Korrektur…aber DAS Thema hatten wir ja in der Vorwoche schon!
Ein Beitrag von Sebastian Jonkisch von Prime Quants
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