27.08.2017
Zugemailt von / gefunden bei: Raiffeisen Research (BSN-Hinweis: Lauftext im Original des Aussenders, Titel (immer) und Bebilderung (oft) durch boerse-social.com aus dem Fotoarchiv von photaq.com)
In den nächsten Tagen steht eine wahre Flut an Konjunkturdaten an. Im Mittelpunkt des Interesses wird eindeutig der Arbeitsmarktbericht für August stehen. Nachdem im Juni und Juli netto jeweils mehr als 200.000 Menschen einen Job gefunden haben, rechnen wir für August mit einem schwächeren Beschäftigungszuwachs von 160.000. Die Arbeitslosenquote dürfte bei 4,3 % verharrt haben, wobei wir allerdings einen kleinen Rückgang im Bereich der zweiten Nachkommastelle erwarten. Mit Blick auf die Fed ist auch die Lohnentwicklung von Interesse. Für August erwarten wir lediglich einen Lohnzuwachs von 0,1 % p.m. Das schwache Lohnplus ist dabei aber weniger als Symptom einer schwachen Lohnentwicklung zu sehen, sondern das Ergebnis eines Kalendereffekts. Der Erhebungsstichtag für den Arbeitsmarkbericht, der 12. August fiel auf einen Samstag. Im Median betrug der Lohnanstieg in den letzten Jahren nur 0,09 % p.m., wenn der Erhebungsstichtag auf einen Samstag gefallen ist. Die Vorjahresrate bei den durchschnittlichen Stundenlöhnen dürfte bei 2,5 % verharren.
Für den ISM Index für das Verarbeitende Gewerbe deuten die bereits vorliegenden regionalen Stimmungsumfragen für das Verarbeitende Gewerbe für August auf einen in etwa unveränderten Wert hin.
Die persönlichen Konsumausgaben hatten im Mai und Juni jeweils nur um 0,1 % p.m. zugelegt. Für Juli zeichnet sich ein deutlich stärkerer Zuwachs um 0,4 % p.m. ab. Zudem gehen wir davon aus, dass die Zahlen von Mai und Juni in Summe nach oben revidiert werden. Der Preisindex der persönlichen Konsumausgaben – das von der Fed präferierte Inflationsmaß – dürfte im Juli um 0,1 % p.m. gestiegen sein. Für die Vorjahresrate ergäbe sich damit ein Wert von 1,4 %. Die Vorjahresrate in der Abgrenzung ohne Energie und Nahrungsmittel – sogenannte Kernrate – dürfte von 1,5 % auf 1,4 % zurückgegangen sein.
Präsident Donald Trump sorgte in der abgelaufenen Woche mit seiner Drohung für Aufsehen, er werde es zu einem Government Shutdown kommen lassen, sollte der Kongress ihm nicht Geld für den Bau einer Grenzmauer zu Mexiko bewilligen. Zum Hintergrund: Kongress und Senat müssen sich bis Ende September zum einen auf einen Haushalt für das am 1. Oktober beginnende Fiskaljahr 2017/18 sowie auf die Anhebung der Schuldenobergrenze einigen. Wird die Schuldenobergrenze nicht angehoben, kann das Finanzministerium ab Oktober nur noch so viel Geld ausgeben, wie es durch Steuern einnimmt. Eine weitere Schuldenaufnahme wäre nicht möglich. Da der US-Haushalt aber nach wie vor ein Defizit von rund USD 700 Mrd. pro Jahr aufweist, könnte der Staat nicht mehr alle seine Verpflichtungen erfüllen. Im äußersten Fall könnten auch Zins- und/oder Tilgungszahlungen auf amerikanische Staatsanleihen ausfallen. Vor diesem Szenario einer Staatspleite fürchtet sich der Finanzmarkt. Zu Recht, denn ein Default amerikanischer Staatsanleihen würde das globale Finanzsystem bis ins Mark erschüttern und hätte wohl eine schwere Finanzkrise zur Folge. Da dies aber alle Beteiligten wissen, halten wir ein solches Ergebnis für nahezu ausgeschlossen. Der Finanzminister dürfte im Fall der Fälle Zins- und Tilgungszahlungen sowie Rentenzahlungen über andere Ausgaben priorisieren. Im Zweifel würden zigtausende Staatsangestellte zwangsbeurlaubt, um das Geld für die Lohnzahlungen zu sparen. Zusätzlich würden andere Ausgaben, zu denen der Staat nicht gesetzlich verpflichtet ist, eingeschränkt werden. Zuletzt gab es eine solche Situation im Oktober 2013, als der von den Republikanern dominerte Senat die Anhebung der Schuldenobergrenze blockierte, um Präsident Obama unter Druck zu setzen. Nachdem die Demokraten nicht nachgaben, beendete der Senat seine Blockade nach zwei Wochen. Das Kuriose nun ist, dass Republikaner und Demokraten gar nicht so weit auseinander liegen und sich in Sachen Schuldenobergrenze bis Ende September wohl einigen würden, nun aber der Präsident mit einem Veto droht, sollte der Kongress ihm im neuen Haushalt nicht USD 1,6 Mrd. für den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko bewilligen. Dies lehnen die Demokraten aber kategorisch ab und auch ein großer Teil der republikanischen Abgeordneten hält den Bau einer Mauer für Geldverschwendung. Da auch die Mehrheit der Amerikaner gegen den Bau einer Mauer ist ist es fraglich, wie lange Präsident Trump das ganze Land in Geiselhaft nehmen kann, um seine Forderung durchzusetzen. Senat und Abgeordnetenhaus sind noch bis zum 4. September in der Sommerpause. Danach bleiben weniger als vier Wochen, um eine Einigung zu erzielen. Ob eine Einigung rechtzeitig erzielt wird ist fraglich, insofern sollte ein Government Shutdown Anfang Oktober nie- manden überraschen. Bis zu einer Einigung dürften Anleger nervös bleiben und könnten US-Staatsanleihen profitieren – zunächst selbst bei einem Government Shutdown. Der Dollar wird bis zu einer Einigung wohl unter Druck bleiben. Im Falle eines Government Shutdown dürfte der Druck auf die Republikaner bzw. Präsident Trump rasch so groß werden, dass man sich binnen weniger Wochen auf eine Anhebung der Schuldengrenze einigen dürfte. Nachhaltig negative Auswirkungen auf die US-Wirtschaft oder gar einen Zahlungsausfall bei US-Staatsanleihen halten wir für höchst unwahrscheinlich.
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Aktien auf dem Radar:Pierer Mobility, UBM, Palfinger, Immofinanz, Addiko Bank, CA Immo, SBO, Porr, Rosenbauer, EuroTeleSites AG, Frequentis, Kostad, Linz Textil Holding, Marinomed Biotech, Wiener Privatbank, Warimpex, Agrana, Amag, EVN, Flughafen Wien, OMV, Österreichische Post, Telekom Austria, Uniqa, VIG, E.ON , BASF, Zalando, Mercedes-Benz Group, Allianz, Hannover Rück.
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Mayr-Melnhof Gruppe
Die Mayr-Melnhof Gruppe ist Europas größter Karton- und Faltschachtelproduzent. Das Unternehmen konzentriert sich konsequent auf seine Kernkompetenz, die Produktion und Verarbeitung von Karton zu Verpackungen für Konsumgüter des täglichen Bedarfes. Damit wird ein langfristig attraktives und ausgewogenes Geschäft mit überschaubarer Zyklizität verfolgt.
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In den nächsten Tagen steht eine wahre Flut an Konjunkturdaten an. Im Mittelpunkt des Interesses wird eindeutig der Arbeitsmarktbericht für August stehen. Nachdem im Juni und Juli netto jeweils mehr als 200.000 Menschen einen Job gefunden haben, rechnen wir für August mit einem schwächeren Beschäftigungszuwachs von 160.000. Die Arbeitslosenquote dürfte bei 4,3 % verharrt haben, wobei wir allerdings einen kleinen Rückgang im Bereich der zweiten Nachkommastelle erwarten. Mit Blick auf die Fed ist auch die Lohnentwicklung von Interesse. Für August erwarten wir lediglich einen Lohnzuwachs von 0,1 % p.m. Das schwache Lohnplus ist dabei aber weniger als Symptom einer schwachen Lohnentwicklung zu sehen, sondern das Ergebnis eines Kalendereffekts. Der Erhebungsstichtag für den Arbeitsmarkbericht, der 12. August fiel auf einen Samstag. Im Median betrug der Lohnanstieg in den letzten Jahren nur 0,09 % p.m., wenn der Erhebungsstichtag auf einen Samstag gefallen ist. Die Vorjahresrate bei den durchschnittlichen Stundenlöhnen dürfte bei 2,5 % verharren.
Für den ISM Index für das Verarbeitende Gewerbe deuten die bereits vorliegenden regionalen Stimmungsumfragen für das Verarbeitende Gewerbe für August auf einen in etwa unveränderten Wert hin.
Die persönlichen Konsumausgaben hatten im Mai und Juni jeweils nur um 0,1 % p.m. zugelegt. Für Juli zeichnet sich ein deutlich stärkerer Zuwachs um 0,4 % p.m. ab. Zudem gehen wir davon aus, dass die Zahlen von Mai und Juni in Summe nach oben revidiert werden. Der Preisindex der persönlichen Konsumausgaben – das von der Fed präferierte Inflationsmaß – dürfte im Juli um 0,1 % p.m. gestiegen sein. Für die Vorjahresrate ergäbe sich damit ein Wert von 1,4 %. Die Vorjahresrate in der Abgrenzung ohne Energie und Nahrungsmittel – sogenannte Kernrate – dürfte von 1,5 % auf 1,4 % zurückgegangen sein.
Präsident Donald Trump sorgte in der abgelaufenen Woche mit seiner Drohung für Aufsehen, er werde es zu einem Government Shutdown kommen lassen, sollte der Kongress ihm nicht Geld für den Bau einer Grenzmauer zu Mexiko bewilligen. Zum Hintergrund: Kongress und Senat müssen sich bis Ende September zum einen auf einen Haushalt für das am 1. Oktober beginnende Fiskaljahr 2017/18 sowie auf die Anhebung der Schuldenobergrenze einigen. Wird die Schuldenobergrenze nicht angehoben, kann das Finanzministerium ab Oktober nur noch so viel Geld ausgeben, wie es durch Steuern einnimmt. Eine weitere Schuldenaufnahme wäre nicht möglich. Da der US-Haushalt aber nach wie vor ein Defizit von rund USD 700 Mrd. pro Jahr aufweist, könnte der Staat nicht mehr alle seine Verpflichtungen erfüllen. Im äußersten Fall könnten auch Zins- und/oder Tilgungszahlungen auf amerikanische Staatsanleihen ausfallen. Vor diesem Szenario einer Staatspleite fürchtet sich der Finanzmarkt. Zu Recht, denn ein Default amerikanischer Staatsanleihen würde das globale Finanzsystem bis ins Mark erschüttern und hätte wohl eine schwere Finanzkrise zur Folge. Da dies aber alle Beteiligten wissen, halten wir ein solches Ergebnis für nahezu ausgeschlossen. Der Finanzminister dürfte im Fall der Fälle Zins- und Tilgungszahlungen sowie Rentenzahlungen über andere Ausgaben priorisieren. Im Zweifel würden zigtausende Staatsangestellte zwangsbeurlaubt, um das Geld für die Lohnzahlungen zu sparen. Zusätzlich würden andere Ausgaben, zu denen der Staat nicht gesetzlich verpflichtet ist, eingeschränkt werden. Zuletzt gab es eine solche Situation im Oktober 2013, als der von den Republikanern dominerte Senat die Anhebung der Schuldenobergrenze blockierte, um Präsident Obama unter Druck zu setzen. Nachdem die Demokraten nicht nachgaben, beendete der Senat seine Blockade nach zwei Wochen. Das Kuriose nun ist, dass Republikaner und Demokraten gar nicht so weit auseinander liegen und sich in Sachen Schuldenobergrenze bis Ende September wohl einigen würden, nun aber der Präsident mit einem Veto droht, sollte der Kongress ihm im neuen Haushalt nicht USD 1,6 Mrd. für den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko bewilligen. Dies lehnen die Demokraten aber kategorisch ab und auch ein großer Teil der republikanischen Abgeordneten hält den Bau einer Mauer für Geldverschwendung. Da auch die Mehrheit der Amerikaner gegen den Bau einer Mauer ist ist es fraglich, wie lange Präsident Trump das ganze Land in Geiselhaft nehmen kann, um seine Forderung durchzusetzen. Senat und Abgeordnetenhaus sind noch bis zum 4. September in der Sommerpause. Danach bleiben weniger als vier Wochen, um eine Einigung zu erzielen. Ob eine Einigung rechtzeitig erzielt wird ist fraglich, insofern sollte ein Government Shutdown Anfang Oktober nie- manden überraschen. Bis zu einer Einigung dürften Anleger nervös bleiben und könnten US-Staatsanleihen profitieren – zunächst selbst bei einem Government Shutdown. Der Dollar wird bis zu einer Einigung wohl unter Druck bleiben. Im Falle eines Government Shutdown dürfte der Druck auf die Republikaner bzw. Präsident Trump rasch so groß werden, dass man sich binnen weniger Wochen auf eine Anhebung der Schuldengrenze einigen dürfte. Nachhaltig negative Auswirkungen auf die US-Wirtschaft oder gar einen Zahlungsausfall bei US-Staatsanleihen halten wir für höchst unwahrscheinlich.
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