24.08.2017
Zugemailt von / gefunden bei: McKinsey (BSN-Hinweis: Lauftext im Original des Aussenders, Titel (immer) und Bebilderung (oft) durch boerse-social.com aus dem Fotoarchiv von photaq.com)
Weltweit haben Banken immer weniger Interesse an Kreditgeschäften im Ausland und konzentrieren sich stattdessen auf ihre Heimmärkte. Die globalen grenzüberschreitenden Kapitalflüsse sind seit dem Höchststand 2007 um 65% zurückgegangen, von damals 12,4 Bio. auf 4,3 Bio. US-Dollar im Jahr 2016. In Deutschland sind die Auslandsforderungen im gleichen Zeitraum um 52% gesunken. Bei den größten deutschen Banken haben sich ausländische Vermögenswerte von 1,9 Bio. auf 0,8 Bio. Dollar mehr als halbiert. Anders sieht es bei den globalen Auslandsinvestitionen aus: Sie sind im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung (BIP) heute auf dem Niveau von 2007. Weltweit werden aktuell 27% aller Aktien von ausländischen Investoren gehalten, 2000 waren es nur 17%. Auf den Anleihemärkten liegt der Anteil internationaler Investoren sogar bei 31% (2000: 18%). Dies sind die zentralen Ergebnisse einer neuen Studie des McKinsey Global Institute (MGI) mit dem Titel "The new dynamics of financial globalization". Das MGI hat dafür die in- und ausländischen Kapitalströme in 100 Ländern untersucht.
Europäische und globale Banken auf dem Rückzug
Die Banken der Eurozone waren 2007 weltweit die am stärksten globalisierten Finanzinstitute. Seither sind ihre Auslandsforderungen um 45% zurückgegangen. Insgesamt stießen Banken zwischen 2007 und 2016 weltweit mindestens 2 Bio. US-Dollar an Vermögenswerten ab, davon über die Hälfte durch europäische Institute. Die Gründe für diesen Rückzug sind dem MGI zufolge vielfältig: neu bewertete Länderrisiken; die Einsicht, dass der Heimmarkt mit hohen Marktanteilen lukrativ ist; nationale Richtlinien, die die Vergabe von Krediten im Inland befördern; Kapital- und Liquiditätsvorgaben, die das komplexe Auslandgeschäft weniger attraktiv machen. "Die Banken ziehen sich aus Ländern und Märkten zurück, auf denen ihnen die Größe oder das Alleinstellungsmerkmal fehlt. Mehr als die Hälfte der Korrektur entfällt auf Interbankkredite und Schuldverschreibungen vor allem in der Eurozone. Diese waren vor der Krise exzessiv gewachsen. Es wurde sozusagen der Reset-Knopf gedrückt", sagt Eckart Windhagen, Seniorpartner bei McKinsey in Frankfurt und Co-Autor der Studie. "Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen."
Deutschland in der Finanzverknüpfung auf Platz 5
Auch wenn die Finanzinstitute ihr Auslandsgeschäft stark zurückgefahren haben, bleiben die globalen Finanzmärkte eng verwoben, und es nehmen heute mehr Länder an den globalen Finanzströmen teil als jemals zuvor. Aus seiner Analyse der gesamten ausländischen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten von 100 Ländern hat das MGI ein Financial Connectedness Ranking entwickelt. Es zeigt: Entwickelte Volkswirtschaften und internationale Finanzzentren sind weiterhin am stärksten ins globale Finanzsystem integriert. Deutschland belegt in diesem Ranking hinter den USA, Luxemburg, dem Vereinigten Königreich und den Niederlanden Rang 5 und steht für 6% der ausländischen Investitionen weltweit. Knapp die Hälfte davon entfällt auf die Eurozone, 16% auf Großbritannien und 11% auf die USA. Global gesehen war Deutschland 2016 mit 8 Mrd. US-Dollar Investitionen im Ausland und Investitionen aus dem Ausland in Höhe von 6,6 Mrd. Dollar ein Nettozahler. Aufstrebende Volkswirtschaften holen jedoch auf: Sie halten mittlerweile 15% aller ausländischer Anlagewerte (2007: 8%). China stieg von Rang 15 2005 auf jetzt Rang 8. Die Auslandskredite, Direktinvestitionen und Aktien- und Bondportfolios Chinas zusammengenommen überstiegen 2016 zum ersten Mal die ausländischen Devisenreserven der chinesischen Zentralbank.
Mehr Stabilität im weltweiten Finanzsystem - Risiken bleiben
"Die Globalisierung der Finanzmärkte verspricht für die Zukunft mehr Stabilität, wesentliche Indikatoren haben sich verbessert", so Windhagen. So ist der Anteil der wenig volatilen Direktinvestitionen und Eigenkapitalströme an den grenzüberschreitenden Finanzflüssen von 36% auf 69% gestiegen. Zudem sind die globalen Ungleichgewichte in den Leistungs-, Kapital- und Vermögensbilanzen von 2,5% des globalen BIP im Jahr 2007 auf 1,7% 2016 zurückgegangen. Die Studie zeigt auch: Heute tragen mehr Länder zur Allokation von Kapital bei als 2007. Damals hatten die USA noch 67% des globalen Kapitals absorbiert, heute hat sich dieser Anteil halbiert. Aufstrebende Volkswirtschaften sind dagegen zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder zu Nettoempfänger der globalen Kapitalströme geworden.
"Die Risiken sind heute vorwiegend im ausländischen Kreditgeschäft zu orten. Dessen Volatilität kann große Auswirkungen auf Volkswirtschaften und Wechselkurse haben", beschreibt Windhagen die aktuelle Entwicklung. Weitere Risiken lägen in den stark erhitzten Aktienmärkten sowie im Aufstieg von neuen Finanzzentren, denen es zum Teil an Transparenz mangele. "Neue digitale Plattformen, die Blockchain-Technologie und das Machine Learning können in Zukunft für grenzüberschreitende Kapitalströme neue Kanäle und Möglichkeiten eröffnen, bergen aber auch unbekannte und schwer einschätzbare Risiken."
7399
banken_drucken_reset-knopf
Aktien auf dem Radar:Agrana, Pierer Mobility, Warimpex, Immofinanz, CA Immo, Semperit, Bawag, EVN, OMV, Mayr-Melnhof, Linz Textil Holding, Josef Manner & Comp. AG, Wolford, Zumtobel, Oberbank AG Stamm, Polytec Group, Amag, Erste Group, EuroTeleSites AG, Flughafen Wien, Frequentis, Österreichische Post, Rosenbauer, S Immo, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Wienerberger.
(BSN-Hinweis: Lauftext im Original des Aussenders, Titel (immer) und Bebilderung (oft) durch boerse-social.com aus dem Fotoarchiv von photaq.com)183449
inbox_banken_drucken_reset-knopf
Valneva
Valneva ist ein Impfstoffunternehmen, das sich auf die Entwicklung und Vermarktung von prophylaktischen Impfstoffen gegen Infektionskrankheiten mit hohem ungedeckten medizinischen Bedarf spezialisiert hat.
>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/goboersewien
24.08.2017, 5511 Zeichen
24.08.2017
Zugemailt von / gefunden bei: McKinsey (BSN-Hinweis: Lauftext im Original des Aussenders, Titel (immer) und Bebilderung (oft) durch boerse-social.com aus dem Fotoarchiv von photaq.com)
Weltweit haben Banken immer weniger Interesse an Kreditgeschäften im Ausland und konzentrieren sich stattdessen auf ihre Heimmärkte. Die globalen grenzüberschreitenden Kapitalflüsse sind seit dem Höchststand 2007 um 65% zurückgegangen, von damals 12,4 Bio. auf 4,3 Bio. US-Dollar im Jahr 2016. In Deutschland sind die Auslandsforderungen im gleichen Zeitraum um 52% gesunken. Bei den größten deutschen Banken haben sich ausländische Vermögenswerte von 1,9 Bio. auf 0,8 Bio. Dollar mehr als halbiert. Anders sieht es bei den globalen Auslandsinvestitionen aus: Sie sind im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung (BIP) heute auf dem Niveau von 2007. Weltweit werden aktuell 27% aller Aktien von ausländischen Investoren gehalten, 2000 waren es nur 17%. Auf den Anleihemärkten liegt der Anteil internationaler Investoren sogar bei 31% (2000: 18%). Dies sind die zentralen Ergebnisse einer neuen Studie des McKinsey Global Institute (MGI) mit dem Titel "The new dynamics of financial globalization". Das MGI hat dafür die in- und ausländischen Kapitalströme in 100 Ländern untersucht.
Europäische und globale Banken auf dem Rückzug
Die Banken der Eurozone waren 2007 weltweit die am stärksten globalisierten Finanzinstitute. Seither sind ihre Auslandsforderungen um 45% zurückgegangen. Insgesamt stießen Banken zwischen 2007 und 2016 weltweit mindestens 2 Bio. US-Dollar an Vermögenswerten ab, davon über die Hälfte durch europäische Institute. Die Gründe für diesen Rückzug sind dem MGI zufolge vielfältig: neu bewertete Länderrisiken; die Einsicht, dass der Heimmarkt mit hohen Marktanteilen lukrativ ist; nationale Richtlinien, die die Vergabe von Krediten im Inland befördern; Kapital- und Liquiditätsvorgaben, die das komplexe Auslandgeschäft weniger attraktiv machen. "Die Banken ziehen sich aus Ländern und Märkten zurück, auf denen ihnen die Größe oder das Alleinstellungsmerkmal fehlt. Mehr als die Hälfte der Korrektur entfällt auf Interbankkredite und Schuldverschreibungen vor allem in der Eurozone. Diese waren vor der Krise exzessiv gewachsen. Es wurde sozusagen der Reset-Knopf gedrückt", sagt Eckart Windhagen, Seniorpartner bei McKinsey in Frankfurt und Co-Autor der Studie. "Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen."
Deutschland in der Finanzverknüpfung auf Platz 5
Auch wenn die Finanzinstitute ihr Auslandsgeschäft stark zurückgefahren haben, bleiben die globalen Finanzmärkte eng verwoben, und es nehmen heute mehr Länder an den globalen Finanzströmen teil als jemals zuvor. Aus seiner Analyse der gesamten ausländischen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten von 100 Ländern hat das MGI ein Financial Connectedness Ranking entwickelt. Es zeigt: Entwickelte Volkswirtschaften und internationale Finanzzentren sind weiterhin am stärksten ins globale Finanzsystem integriert. Deutschland belegt in diesem Ranking hinter den USA, Luxemburg, dem Vereinigten Königreich und den Niederlanden Rang 5 und steht für 6% der ausländischen Investitionen weltweit. Knapp die Hälfte davon entfällt auf die Eurozone, 16% auf Großbritannien und 11% auf die USA. Global gesehen war Deutschland 2016 mit 8 Mrd. US-Dollar Investitionen im Ausland und Investitionen aus dem Ausland in Höhe von 6,6 Mrd. Dollar ein Nettozahler. Aufstrebende Volkswirtschaften holen jedoch auf: Sie halten mittlerweile 15% aller ausländischer Anlagewerte (2007: 8%). China stieg von Rang 15 2005 auf jetzt Rang 8. Die Auslandskredite, Direktinvestitionen und Aktien- und Bondportfolios Chinas zusammengenommen überstiegen 2016 zum ersten Mal die ausländischen Devisenreserven der chinesischen Zentralbank.
Mehr Stabilität im weltweiten Finanzsystem - Risiken bleiben
"Die Globalisierung der Finanzmärkte verspricht für die Zukunft mehr Stabilität, wesentliche Indikatoren haben sich verbessert", so Windhagen. So ist der Anteil der wenig volatilen Direktinvestitionen und Eigenkapitalströme an den grenzüberschreitenden Finanzflüssen von 36% auf 69% gestiegen. Zudem sind die globalen Ungleichgewichte in den Leistungs-, Kapital- und Vermögensbilanzen von 2,5% des globalen BIP im Jahr 2007 auf 1,7% 2016 zurückgegangen. Die Studie zeigt auch: Heute tragen mehr Länder zur Allokation von Kapital bei als 2007. Damals hatten die USA noch 67% des globalen Kapitals absorbiert, heute hat sich dieser Anteil halbiert. Aufstrebende Volkswirtschaften sind dagegen zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder zu Nettoempfänger der globalen Kapitalströme geworden.
"Die Risiken sind heute vorwiegend im ausländischen Kreditgeschäft zu orten. Dessen Volatilität kann große Auswirkungen auf Volkswirtschaften und Wechselkurse haben", beschreibt Windhagen die aktuelle Entwicklung. Weitere Risiken lägen in den stark erhitzten Aktienmärkten sowie im Aufstieg von neuen Finanzzentren, denen es zum Teil an Transparenz mangele. "Neue digitale Plattformen, die Blockchain-Technologie und das Machine Learning können in Zukunft für grenzüberschreitende Kapitalströme neue Kanäle und Möglichkeiten eröffnen, bergen aber auch unbekannte und schwer einschätzbare Risiken."
7399
banken_drucken_reset-knopf
Was noch interessant sein dürfte:
Inbox: UBM verkauft Hotel in Hamburg für 90 Mio. Euro an Union Investment
Marktstart, unser Robot zum Dow: Intel dreht davor 6-tägige Verlusttagesserie (#fintech #bsngine)
Inbox: SW Umwelttechnik: Infrastruktur-Bereich stark, Tiefbau schwach
Hello bank! 100 detailliert: Alibaba Group Holding 8 Tage im Plus
Inbox: Wolford rechnet für das laufende Geschäftsjahr noch mit einem negativen operativen Ergebnis
Inbox: Wolford: Ergebnis deutlich von Sondereffekten belastet
Inbox: US-Dividenden-Info Wiener Börse: Qualcomm
Inbox: Vertrag von RLB OÖ-Vorstand Starzer wegen bevorstehendem Buwog-Verfahren aufgelöst
Wiener Börse Party #773: ATX leicht fester, Pierer Mobility etwas erholt, Neoh tritt mit IPO-Profi in Frankfurt auf, neue Nr. 1 Börsepeople
Aktien auf dem Radar:Agrana, Pierer Mobility, Warimpex, Immofinanz, CA Immo, Semperit, Bawag, EVN, OMV, Mayr-Melnhof, Linz Textil Holding, Josef Manner & Comp. AG, Wolford, Zumtobel, Oberbank AG Stamm, Polytec Group, Amag, Erste Group, EuroTeleSites AG, Flughafen Wien, Frequentis, Österreichische Post, Rosenbauer, S Immo, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Wienerberger.
Valneva
Valneva ist ein Impfstoffunternehmen, das sich auf die Entwicklung und Vermarktung von prophylaktischen Impfstoffen gegen Infektionskrankheiten mit hohem ungedeckten medizinischen Bedarf spezialisiert hat.
>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab.
Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.
Newsletter abonnieren
Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)
per Newsletter erhalten
AT0000A3DYG5 | |
AT0000A2QMD1 | |
AT0000A2SKM2 |
Börsenradio Live-Blick, Mi. 16.10.24: DAX leicht schwächer, Siemens Energy nach schwachem Tag wieder gesucht, Sartorius fällt stark
Christian Drastil mit dem Live-Blick aus dem Studio des Börsenradio-Partners audio-cd.at in Wien wieder intraday mit Kurslisten, Statistiken und News aus Frankfurt und Wien. Es ist der Podcast, der...
Eron Rauch
Heartland
2023
Self published
Mikael Siirilä
Here, In Absence
2024
IIKKI
Matthew Genitempo
Dogbreath
2024
Trespasser
Daido Moriyama
Record (Kiroku) No.1-5 (Reprint Edition) 森山 大道 記録
2008
Akio Nagasawa