14.03.2017, 6932 Zeichen
Am 15. März 1880 erteilte das Königlich Bayerische Staatsministerium des Innern die Konzession zur Gründung einer Rückversicherungsgesellschaft in München. Zwischen Erst- und Rückversicherern bestand damals ein starkes Informationsgefälle und somit die latente Gefahr, dass besonders hohe Risiken gezielt auf Rückversicherer übertragen wurden. Die meisten Rückversicherer fokussierten sich daher nur auf einige wenige Geschäftspartner mit hoher Bonität. Der damalige Vorstandsvorsitzende Carl Thieme hingegen setzte auf die ausgleichende Wirkung der Menge. Er wollte die Prämieneinnahmen durch Verträge mit möglichst vielen Zedenten rasch steigern, um das Risiko breit zu streuen. Dieses Kalkül ging auf, zumal die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft ihre Erstversicherungspartner am Gewinn beteiligte und so zu einer sorgfältigen Risikoprüfung motivieren konnte. Berühmt wurde die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft durch das San-Francisco-Erdbeben von 1906, da sie damals die einzige Versicherung war, die nach der Regulierung aller Schäden noch zahlungsfähig war. Die Münchener wurden unbestrittener Weltmarktführer unter den Rückversicherungsgesellschaften und überstanden einige Zeit später die mit dem New Yorker Börsencrash von 29. Oktober 1929 beginnende Weltwirtschaftskrise und die daraus folgende Bankenkrise 1931 in Deutschland dank ihrer konservativen Kapitalanlagestrategie ohne größere finanzielle Einbußen. Damals wie heute ist Munich Re Weltmarktführer und mit rund 45.000 Mitarbeitern in allen Versicherungssparten vertreten. Der Konzern gliedert sich heute in vier Bereiche: Munich Re, ERGO, Munich Health und MEAG In der Rückversicherungssparte übernimmt der Konzernbereich „Munich Re" Teile des Risikos von Versicherungen und berät diese umfassend im Versicherungsgeschäft. Rückversichert werden u.a. Lebens-, Kranken-, Haftpflicht-, Unfall-, Kraftfahrt-, Transport/Luftfahrt/Raumfahrt-, Feuer- und technische Versicherungen. Die Aktivitäten in der Erstversicherung bündelt der Konzern vor allem in der ERGO Versicherungsgruppe. Weltweit ist ERGO für rund 35 Millionen Kunden in über 30 Ländern mit einem umfassenden Spektrum an Versicherungen, Vorsorge- und Serviceleistungen vertreten. Die Kombination von Erst- und Rückversicherung unter einem Dach realisiert Synergieeffekte und Diversifikationsvorteile über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg, wobei jedes Geschäftsfeld nach Angaben des Unternehmens zu den besten seiner Klasse gehört. Unter der Marke Munich Health vereint Munich Re ihr globales Gesundheits-Knowhow in der Erst- und Rückversicherung und bietet internationalen Kunden innovative Lösungen sowie individuelle Dienst- und Consultingleistungen. 3,2 Prozent Kapitalanlagerendite sowie eine Dividendenerhöhung von 0,35 Euro Die weltweiten Kapitalanlagen des Konzerns Munich Re werden von der MEAG (Munich Re ERGO AssetManagement GmbH) betreut. Im Jahr 2016 konnte im Niedrigzinsumfeld mit 3,2 Prozent eine vergleichsweise hohe Rendite auf die rund 219 Milliarden Euro schweren Kapitalanlagen einfahren werden - dies aber auch, weil durch Verkäufe stille Reserven gehoben wurden. Großschäden im vierten Quartal durch Hurrikan "Matthew" in den USA und ein Erdbeben in Neuseeland drückten den Jahresgewinn 2016 um eine halbe Milliarde auf 2,6 Milliarden Euro. Auch im Gesamtjahr sind die Großschäden höher ausgefallen als im Vorjahr. Die geplante Anhebung der Dividende von zuletzt 8,25 auf 8,60 Euro je Aktie fiel daher überraschend deutlich aus. Munich Re dämmt Preisrückgänge ein Bei der wichtigen Vertragserneuerung im Schaden- und Unfallgeschäft Anfang 2017 konnte die Munich Re den seit Jahren grassierenden Preisrückgang auf ein halbes Prozent eindämmen. Dabei verzichtete der Konzern auf unrentable Verträge. Aktuell notiert die Aktie der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG bei rund 179,85 Euro mit einem durchschnittlichen Kursziel von 177,35 Euro (Bloomberg). Die Marktkapitalisierung beträgt rund 28,97 Milliarden Euro. Der weitere Verlauf bleibt aber abzuwarten. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis der letzten 12 Monate beträgt 11,16. Bei Bloomberg wird die Aktie von acht Analysten zum Kauf empfohlen, wohingegen neun einen Verkauf empfehlen. 20 Analysten raten zum Halten der Aktie. Die Protect Aktienanleihe (WKN: VN7JTZ) bietet einen Kupon von 7,50 Prozent p.a., einen Basispreis von 190,00 Euro und eine Barriere bei 145,00 Euro. |
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*Stand: 14.03.2017 **Potenzielle Anleger sollten beachten, dass es sich bei sämtlichen vorstehenden Renditeangaben um Bruttoangaben handelt. Sofern beim Anleger Erwerbsnebenkosten (z.B. Transaktionsgebühren) bzw. Erwerbsfolgekosten (z.B. Depotgebühren) anfallen, reduzieren diese die spätere Nettorendite. Wie stark die Erwerbsneben- bzw. Erwerbsfolgekosten ins Gewicht fallen, hängt u.a. von der Höhe des Anlagebetrags, der Haltedauer und der Höhe der Rendite ab. Wichtige Risiken: Marktrisiko: Anleger sollten beachten, dass die Entwicklung der Aktienkurse der o.g. Unternehmen von vielen unternehmerischen, konjunkturellen und ökonomischen Einflussfaktoren abhängig ist, die bei der Bildung einer entsprechenden Marktmeinung berücksichtigt werden sollten. Der Aktienkurs kann sich immer auch anders entwickeln als Anleger es erwarten, wodurch Verluste entstehen können. Zudem sind vergangene Wertentwicklungen und Analystenmeinungen kein Indikator für die Zukunft. Emittenten- /Bonitätsrisiko: Anleger sind dem Risiko der Insolvenz, das heißt einer Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit des Emittenten (Vontobel Financial Products GmbH, Frankfurt am Main) ausgesetzt. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung. |
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