Geldanlage Network: Was Kern noch auf Trump fehlt

Zu folgenden News möchte ich ein bissl Senf geben ...

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Ich meine: Ich wohnte gestern Abend einem Event der Wiener Privatbank bei. Das Besondere an der von Vorstand Edi Berger moderierten Veranstaltung war das elitäre Fachpublikum und die starken Speaker (Roland Neuwirth, Wolfgang Matejka, Klaus Umek). Und es gab noch etwas Besonderes: Gleichzeitig sprachen die Herren Christian Kern und Donald Trump über ihre Ideen.

Vor Ort ist mir aufgefallen, dass Vortragende und auch Buffet-Gesprächsrunden permanent darauf hingewiesen hatten, dass "jetzt gerade" eine Trump-Rede stattfinden würde. Auf meinen Input hin, dass wir als Österreicher ja auch ein wenig die Kern-Sager beachten sollten, wurde ich belächelt. Das sei für den Markt vollkommen egal.

Und das muss man mal so einwirken lassen: Ja, es ist offenbar wirklich vollkommen "wurscht", was ein österreichischer Bundeskanzler zur Wirtschaft sagt. Man ist entwöhnt. Ich habe mir die Kern-Rede heute re-live gegeben, auch via Transkript. Ich muss sagen: Ich hatte nach den bisherigen Sagern Kerns recht Schlimmes erwartet und das Schlimme ist ausgeblieben. Das ist ein Pluspunkt. Der Kapitalmarkt wurde in der Rede natürlich nicht priorisiert. Aber wer weiss: Ich glaube, dass Kern es cool findet, wenn der Standort auch gemessen am ATX in seiner Ära funktioniert. Bei mir hat der Kanzler wieder Kredit.

Ich wünsche ihm nun auch Relevanz. Denn der ATX hat heute gelinde gesagt "gar nichts" gemacht, die Lacher hatten recht. So etwas ist unique in Europa, dass das vollkommen "eh wurscht" ist. Das fehlt Kern noch auf Trump. Der wird zwar sicher öfter belächelt als Kern, aber wenn er spricht, lauschen die Märkte. In Österreich wird man ausgelacht, wenn man potenzielle Börseauswirkungen einer Kanzler-Rede ins Spiel bringt. Spricht ja niemand davon, dass das ausserhalb Österreichs wen interessieren könnte. Aber im eigenen Land ...?

Wäre ich Christian Kern, würde mich das ärgern.

Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

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