28.12.2016, 4384 Zeichen
Von seinen Rekordständen ist der DAX im Gegensatz zu wichtigen US-Indizes wie dem Dow Jones Industrial Average oder S&500 noch relativ weit entfernt. Das Börsenbarometer konnte Investoren am deutschen Aktienmarkt kurz vor Weihnachten jedoch eine Freude bereiten. Allerdings steht noch nicht fest, ob die gute Stimmung in das neue Jahr gerettet werden kann, so dass Anleger endlich auch hierzulande auf Rekordjagd gehen können.
Lange Zeit hatte es so ausgesehen, als müssten Anleger auf Jahressicht für 2016 sogar eine negative DAX-Performance hinnehmen. Nach einer steilen, aber kurzen Sommerrallye, bewegte sich der deutsche Blue Chip Index in den folgenden Monaten kaum vom Fleck, nur um kurz vor Weihnachten doch noch die langersehnte Jahresendrallye einzuläuten. Dabei haben sich DAX-Anleger von der guten Stimmung an der Wall Street anstecken lassen. Dort hatte die Wahl Donald Trumps zum 45. Präsidenten der USA nicht wie befürchtet für Marktunsicherheiten gesorgt, sondern Anlegerfantasien geweckt. Es war sogar die Rede von der Trump-Rallye.
Derzeit stehen einige Fragezeichen hinter einer Fortsetzung der Trump-Rallye im Börsenjahr 2017. Die erwarteten Infrastrukturprogramme, Steuererleichterungen für Unternehmen, Bürokratieabbau und weniger Regulierungen lassen auf ein für US-Konzerne positives Umfeld schließen. Allerdings kann die Enttäuschung groß sein, wenn klar werden sollte, dass Donald Trump seine Vorhaben nicht wie geplant umsetzen kann. Solche Enttäuschungen könnten sich relativ schnell an den Börsen auf beiden Seiten des Atlantiks bemerkbar machen.
Darüber hinaus bleiben einige Marktunsicherheiten, die im kommenden Jahr erneut auf die Tagesordnung zurückkehren könnten. Die Griechenland-Krise schien lange Zeit eingedämmt zu sein. Zuletzt meldete sie sich jedoch zurück. Das Land ist immer noch weit entfernt von einer nachhaltig tragfähigen Schuldenlast. Kleine und große Ausbrüche der Griechenland-Krise drohen also jederzeit auch die Aktienmärkte in Mitleidenschaft zu ziehen. Noch bedrohlicher wirken die Entwicklungen in Italien, mit dem gescheiterten Verfassungsreferendum, der Regierungsumbildung und vor allem mit den Unsicherheiten im italienischen Bankensektor. Zumal es sich bei Italien im Gegensatz zu Griechenland um eine wesentlich größere Volkswirtschaft handelt. Es ist die viertgrößte Volkswirtschaft der EU und die Nummer drei in der Eurozone. Eine Italien-Krise will daher niemand.
Auch wegen solcher Unsicherheiten dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) erst einmal bei ihrer lockeren Geldpolitik bleiben. Während die Fed gleichzeitig die Leitzinsen anheben will, dürfte dies für eine weitere Euro-Schwäche sorgen. So etwas gefällt insbesondere europäischen Exportwerten. Von ihnen sind viele im DAX zu finden, so dass ihre Kurse in besonderer Weise von den Entwicklungen am Devisenmarkt profitieren könnten. Ob es jedoch ausreichen wird, dem DAX zu einem Angriff auf neue Rekordstände in 2017 zu verhelfen, bleibt abzuwarten.
Spekulative Anleger, die steigende DAX-Notierungen erwarten, könnten mit einem Faktor-Long-Zertifikat der Deutschen Bank (WKN XM4DAX) mit dem Hebel (Faktor) von 4 auf ein solches Szenario setzen. Wer aber als spekulativer Anleger eher Short orientiert ist und auf fallende DAX-Notierungen setzen möchte, erhält mit einem Faktor-Short-Zertifikat der Deutschen Bank (WKN XM4SRT) mit dem Hebel (Faktor) 4 die Gelegenheit dazu.
Stand: 27.12.2016/ Ein Gastkommentar von Nicolai Tietze, Direktor db x-markets
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