20.01.2016, 3357 Zeichen
2015 war erneut kein gutes Jahr für Goldpreis-Bullen. Das Edelmetall verlor rund 10 Prozent an Wert. Damit fiel der Goldpreis bereits das dritte Jahr in Folge und entfernte sich noch weiter von dem im Herbst 2011 bei knapp 2.000 US-Dollar pro Feinunze erzielten Allzeithoch. Selbst die Marke von 1.000 US-Dollar drohte zwischenzeitlich unterschritten zu werden. 2016 könnten die Goldnotierungen jedoch ein Comeback erleben.
Gold konnte einen vielversprechenden Jahresauftakt hinlegen. Zu verdanken hatte das gelbe Edelmetall das kurzfristige Aufbäumen den allgemeinen Marktturbulenzen, die die Aktienkurse auf breiter Front haben einbrechen lassen. Dabei hat China Investoren zu Jahresbeginn einen ordentlichen Schrecken versetzt. Die deutliche Abwertung des Yuan und die Unterbrechungen des chinesischen Börsenhandels ließen wichtige Indizes wie den DAX den Rückwärtsgang einlegen.
Anleger befürchten unter anderem, dass das Wirtschaftswachstum in China weiter zurückgehen könnte. Auch die deutlichen Verwerfungen an den Ölmärkten und die erneuten Preisrückgänge sind zum Teil darauf zurückzuführen, dass Investoren von einem schwächeren Wachstum in China, aber auch in anderen Teilen der Welt, ausgehen. Eine schwächere Konjunktur sorgt in der Regel für eine geringere Nachfrage nach Öl. In Verbindung mit der hohen Produktion des Schmiermittels der Weltwirtschaft ist die derzeitige Ölpreiseschwäche zu erklären.
All diese Verwerfungen an den weltweiten Finanzmärkten und einige verschärfte politische Konflikte haben Anlegern offenbar in Erinnerung gerufen, dass es mit Gold eine bewährte Krisenwährung gibt. Das Edelmetall gilt seit jeher als ein so genannter sicherer Hafen, den man in wirtschaftlich turbulenten Zeiten und bei Inflation ansteuert. Allerdings war in den vergangenen Jahren nichts von einer ausufernden Inflation zu sehen, obwohl die wichtigsten Notenbanken der Welt die Märkte mit Liquidität geflutet haben. Da die US-Notenbank Fed Mitte Dezember 2015 die Zinswende vollzogen und die Leitzinsen erstmals seit fast zehn Jahren angehoben hat, dürften die Aussichten von Gold-Fans auf eine steigende Inflation gesunken sein.
Steigende US-Zinsen könnten dem Goldpreis gleich in mehrfacher Hinsicht schaden. Während der US-Dollar stärker wird, nimmt die Nachfrage nach Gold ab, da Gold in der US-Währung gehandelt und die Beschaffung teurer wird. Außerdem steigen die Opportunitätskosten der Goldhaltung bei gleichzeitig steigenden Zinsen für Alternativinvestments wie Anleihen.
Nach einer deutlichen Aufwärtsbewegung zu Beginn des Jahres hat die Erholung der Goldpreise zuletzt an Schwung eingebüßt. Dabei konnte dieses Muster in den vergangenen Jahren bereits mehrfach beobachtet werden. Im Zuge des langfristigen Preisverfalls seit Herbst 2011 haben sich einige Erholungsversuche als Strohfeuer erwiesen. Es wird spannend zu sehen sein, ob es dieses Mal möglicherweise anders ist.
Spekulative Anleger, die steigende Notierungen bei Gold erwarten, könnten mit einem Faktor-Long-Zertifikat mit dem Hebel (Faktor) von 6 der Deutschen Bank (WKN DX6XAU) auf ein solches Szenario setzen. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist und auf fallende Goldpreise setzen möchte, erhält mit einem Faktor-Short-Zertifikat mit dem Hebel (Faktor) 6 der Deutschen Bank (WKN DX6GLD) die Gelegenheit dazu.
Stand: 19.01.2016
© Deutsche Bank AG 2016
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