25.09.2015, 3514 Zeichen
An sich hätten sich DAX-Anleger über die Fed-Entscheidung, die Leitzinsen im September nicht anzuheben, freuen müssen. Schließlich war es zum großen Teil die lockere Geldpolitik der wichtigsten Notenbank der Welt, die die Kursrallye an den weltweiten Börsen in den vergangenen Jahren befeuert und im DAX zwischenzeitlich für Rekordstände gesorgt hatte. Doch was Börsianer offenbar so gar nicht gerne haben, ist Unsicherheit.
Genau diese steht Investoren weltweit mindestens bis zur nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank ins Haus. Schließlich stellt sich erneut die Frage, wann der Leitzins das erste Mal seit knapp zehn Jahren wieder angehoben wird. Außerdem werden erneut sämtliche US-Konjunkturdaten hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Entwicklung der größten Volkswirtschaft der Welt und ihres Einflusses auf den Gemütszustand der einzelnen Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses FOMC analysiert. Dieses Mal ist die Entscheidung mit 9 zu 1 sehr klar gegen eine Zinswende ausgegangen. In einem Monat könnte sich das schon wieder ändern, zumal Fed-Chefin Janet Yellen auf der Pressekonferenz nach der zweitägigen Sitzung am 16. und 17. September bestätigt hat, dass die meisten FOMC-Mitglieder mit einer Anhebung der Zinsen noch in diesem Jahr rechnen.
Dabei ließ sich das Festhalten am Leitzins von 0 bis 0,25 Prozent angesichts der heimischen Parameter wie Arbeitslosenquote oder Wirtschaftswachstum nur schwer rechtfertigen. Lediglich die aufgrund niedriger Öl- und Gaspreise unter dem Zielwert von 2 Prozent liegende Inflationsrate und die geringe Beteiligungsquote am US-Arbeitsmarkt konnten dafür herhalten. So musste die Fed jetzt die chinesischen Konjunktursorgen und mögliche negative Konsequenzen für die weltweiten Finanzmärkte als zusätzliche Begründungen anführen. Die China-Sorgen dürften jedoch nicht so schnell verschwinden, da die Wachstumsdynamik der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt zuletzt immer mehr abgenommen hat.
Die Spekulationen um den Zeitpunkt der Fed-Zinserhöhung dürften also weitergehen und somit auch den DAX in ihrem Griff haben. Darüber hinaus sind aber auch weitere übergeordnete Entwicklungen wie die Griechenland-Krise, die Flüchtlingsströme in die EU oder die Lage im Nahen Osten zu beachten. Daher werden Investoren in naher Zukunft auch weiterhin eher weniger auf einzelne Unternehmensnachrichten achten können, obwohl sich das dritte Geschäftsquartal dem Ende zuneigt und eine weitere Berichtssaison ansteht.
Nachdem der DAX und andere wichtige Indizes im Zuge der Rallye der vergangenen Jahre ohne größere Störungen nach oben klettern konnten, kamen zuletzt teilweise heftige Kursauschläge in beide Richtungen hinzu. So lange jedoch die Geldpolitik der Fed, genauso wie die chinesischen Konjunktursorgen und andere geopolitische Entwicklungen Unsicherheiten auslösen, dürfte auch das Auf und Ab im DAX weitergehen, so dass die Rückkehr zu der zu Beginn dieses Jahres beobachteten Rekordjagd schwierig bleibt.
Spekulative Anleger, die steigende DAX-Notierungen erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN XM3FGA) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,41, die Knock-Out-Schwelle bei 6.880,00 Indexpunkten. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist und auf fallende DAX-Kurse setzen möchte, erhält mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKNXM1T92, aktueller Hebel 2,78; Knock-Out-Schwelle bei 12.750,00 Indexpunkten) die Gelegenheit dazu.
Stand: 24.09.2015
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