Ölpreis: Fracklock stoppt Rally vorzeitig (Heiko Geiger)

Der physische Ölmarkt kopple sich nach Einschätzung von Barclays Capital immer mehr vom Terminmarkt ab. Die Preisdifferenz zwischen Öl aus der Nordsee, dem Mittelmeer und Westafrika zu Brent seien zuletzt auf den tiefsten Stand seit Juni 2014 gesunken. "Unserer Ansicht nach signalisiert das, dass weiteres Aufwärts-Momentum im Preis für Brent nachlassen wird", schreibt Barclays Capital.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg meldet unterdessen, dass eine wachsende Zahl von amerikanischen Fracking-Unternehmen ihre Produktion angesichts gestiegener Ölpreise erhöhen wollen. "Das Fracklock umfasst rund 4000 Ölfelder, die binnen weniger Wochen in Betrieb genommen werden können. Die jüngste Öl-Rally ist auf Sand gebaut", sagt hingegen Jochen Stanzl, Finanzmarktanalyst bei GodmodeTrader.

Der Preis für ein 159-Liter-Fass Brent gab auf Wochenfrist leicht nach Das zwischenzeitlich am Mittwoch erreichte Wochenhoch konnte folglich nicht verteidigt werden.

Gold steigt auf Wochenfrist minimal an und setzt damit seine wochenlange Seitwärtsphase fort. Der Silberpreis stieg auf 16,43 USD/Unze. Silber ist damit das einzige Edelmetall, das seit Jahresbeginn im Plus notiert.

"Wir gehen davon aus, dass die Preise angesichts einer möglichen Leitzinserhöhung in den USA weiteren Abwärtsdruck erfahren werden. Das Abwärtsrisiko könnte noch zunehmen wenn die Minenproduktion ungebremst weiter so stark wächst. Die Investmentnachfrage bleibt ein Swing-Faktor, obwohl physisch besicherte Silber-Fonds seit Jahresbeginn Mittelzuwächse erfuhren, sank die Einzelhandelsnachfrage nach physischem Silber und die taktische Positionierung nahm ab", schreibt Barclays Capital am Montag. Dies zeige "wie launisch" sich die Nachfrage beim Silber entwickeln könne.

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Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

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