06.05.2015, 3532 Zeichen
Die Aussicht auf eine Zinswende in den USA und das mögliche Beherzigen der alten Börsenweisheit „Sell in May and go away“ vonseiten der Anleger am deutschen Aktienmarkt sprechen nicht gerade dafür, dass der DAX seine Rekordjagd bald fortsetzt. Allerdings sollten die DAX-Bullen das Handtuch nicht zu früh werfen.
Seit Jahresbeginn 2015 kannte der DAX fast nur eine Richtung. Es ging munter nach oben. Zunächst wurde die 12.000er-Marke erstmals in der Geschichte geknackt. Danach folgte ein Allzeithoch auf das andere. Doch Ende April war es so weit. Eine Korrektur warf die Frage auf, ob nun sogar die Kursrallye der vergangenen Jahre an den Aktienmärkten zu Ende gehen könnte oder ob es sich bei dem jüngsten Kursrückgang nur um ein kleines Zwischentief handelt, das Anleger zum Wiedereinstieg nutzen können.
In der heutigen Zeit könnten es ausgerechnet schwache US-Konjunkturdaten sein, die den Börsen und damit auch dem DAX neuen Schwung verleihen. Lange Zeit galt es bei Investoren an den internationalen Finanzmärkten als ausgemacht, dass die US-Notenbank Fed noch in diesem Jahr die Leitzinsen anheben würde. Es wäre das erste Mal seit Juni 2006, dass die Zinsen steigen würden. Die Argumente liegen schließlich auf der Hand. Die Erholung am Arbeitsmarkt und die Wachstumszahlen des US-BIP der jüngsten Zeit würden eine Nullzinspolitik, wie sie für Krisenzeiten vorgesehen ist, immer weniger rechtfertigen. Doch die Stärke des US-Dollar und das schwache Wirtschaftswachstum im ersten Quartal 2015 könnten Fed-Chefin Janet Yellen und ihre Notenbanker-Kollegen doch noch zur Freude der Aktienmarktteilnehmer in Sachen Zinswende zögern lassen.
Laut Angaben des US-Handelsministeriums vom 29. April wuchs die größte Volkswirtschaft der Welt zwischen Januar und März 2015 auf das Jahr hochgerechnet gerade einmal um 0,2 Prozent. Mit dem ungewöhnlich kalten Wetter oder Hafenstreiks an der amerikanischen Westküste verwies das Ministerium auf einige negative Sondereffekte. Zu den negativen Effekten gehörte auch der starke US-Dollar. Allerdings könnte dieser die US-Wirtschaft und die Unternehmensgewinne noch eine Weile belasten. Die aktuelle Quartalsberichtssaison hat gezeigt, dass vor allem die international tätigen US-Konzerne mit der US-Dollar-Stärke ihre Mühe haben. Es ist lediglich den kurz vor der Berichtssaison gesenkten Analystenerwartungen zu verdanken, dass die Konsensschätzungen zum großen Teil übertroffen werden konnten.
Wie so oft in der Vergangenheit werden auch Anleger am deutschen Aktienmarkt ganz besonders gespannt darauf schauen, ob die Fed die Zinswende nun endlich vollzieht. Sollte es so weit sein, dürfte dies den DAX kurzfristig belasten. Allerdings haben die deutschen Blue Chips gewissermaßen ein Ass im Ärmel. Mit dem EZB-Anleihenkaufprogramm und der Euro-Schwäche besteht die Aussicht auf eine Konjunkturerholung hierzulande. Außerdem wirken sich die gefallenen Ölpreise positiv aus, so dass die Börsen in Europa eine bessere Performance als ihre Pendants in den USA hinlegen könnten.
Spekulative Anleger, die steigende DAX-Notierungen erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN XM1T7H) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,09, die Knock-Out-Schwelle bei 7.894 Indexpunkten. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist und auf fallende DAX-Kurse setzen möchte, erhält mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN XM3FQG, aktueller Hebel 3,35; Knock-Out-Schwelle bei 15.103 Indexpunkten) die Gelegenheit dazu.
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