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CHF-Talk Gregor Rosinger vs. Michael Gredenberg: Ist der CHF überbewertet? Waren Konvertierungen richtig?

Autor:
Christian Drastil

Der Namensgeber des Blogs. Ich funktioniere nach dem Motto "Trial, Error & Learning". Mehrjährige Business Pläne passen einfach nicht zu mir. Zu schnell (ver)ändert sich die Welt, in der wir leben. Damit bin ich wohl nicht konzernkompatibel sondern lieber ein alter Jungunternehmer. Ein lupenreiner Digital Immigrant ohne auch nur einen Funken Programmier-Know-How, aber - wie manche sagen - vielleicht mit einem ausgeprägten Gespür für Geschäftsmodelle, die funktionieren. Der Versuch, Finanzmedien mit Sport, Musik und schrägen Ideen positiv aufzuladen, um Financial Literacy für ein grosses Publikum spannend zu machen, steht im Mittelpunkt. Diese Dinge sind mein Berufsleben und ich arbeite gerne. Der Blog soll u.a. zeigen, wie alles zusammenhängt und welches Bigger Picture angestrebt wird.
Christian Drastil

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18.01.2015, 7331 Zeichen

Zwei Autoren aus meinem Blogbereich haben via Facebook eine facettenreiche Diskussion zum CHF geliefert. Mit Zustimmung beider - Gregor Rosinger (Blogs hier) und Michael Gredenberg (Blogs da) darf ich das bringen. Subjektives Prädikat: Lesenswert.

 

Gregor Rosinger In weiser Voraussicht dessen wurden von der Ungarischen Regierung im Vorjahr die letzten CHF-Finanzierungen der Privatschuldner zwangskonvertiert - sehr weise - daher hat man in Ungarn jetzt nicht das Problem, das z.B. polnische oder österreichische Privatschuldner haben, denn es war offensichtlich, dass die Schweiz es sich nicht mehr länger leisten wird können, den Kurs zu fixen um so die Schweizer Exportwirtschaft und den Schweizer Tourismus - marktverzerrend - unterstützen zu können...

Michael Gredenberg ...Du meinst also, der Schweizer Franken war die ganze Zeit (während der 1,20 Verkaufsaktion der SNB) absolut unterbewertet? 
Betrachtet man Angebot und Nachfrage war er natürlich unterbewertet, sonst stünden wir jetzt nicht bei ca. 1:1 EURCHF
Aber fundamental?
Ist es nicht eher so, dass die Schweiz "Opfer" ihres guten Rufes geworden ist und der Franken als Fluchtwährung Nr. 1 einfach schon seit Jahren zu stark ist? Dann wäre es nicht die SNB die die Wirtschaft marktverzerrend unterstützte sondern diverse Spekulanten, Fondsmanager, etc. die ihr Geld im CHF parken und damit den Kurs in die Höhe treiben und der Schweizer Exportwirtschaft ohne Rücksicht auf Verluste schaden?

Gregor Rosinger Die Schweiz ist ein "Marketingmodell" - fundamental ist sie ein exportabhängiges Land mit einer Reihe von Strukturproblemen, die seit Jahren nicht gelöst sind und daher ist der CHF bei 1,2 EUR eher überbewertet gewesen, als unterbewertet. Faktum ist aber auch, dass die Marketingpropaganda von der erfolgreichen Schweiz ein Selbstläufer geworden ist und viele daher den CHF als Fluchtwährung sehen (was er fundamental absolut nicht ist) was einen Liquiditätsdruck auslöst, der die Wechselkurse in eine noch stärkere Überbewertung schiessen hat lassen. Derartige Überbewertungen werden vom Markt im Regelfall auch wieder korrigiert - es ist aber immer eine Frage von schwer vorhersehbaren Zeiträumen wie lang es dauert bis Otto-Normal-Fondsmanager und Otto-Normalverbraucher erkennen, dass sie sich mit dem CHF eigentlich eine Leiche ins Depot gelegt haben, bis sie sich den Fehler eingestehen und dann die Gegenbewegung einsetzt.

Michael Gredenberg Ich lebe selber sehr viel in der Schweiz (habe dort einen Zweitwohnsitz) und habe natürlich sehr viel mit Schweizern zu tun - und ich habe auch nach der Aktion der SNB viele Meinungen von Schweizern darüber diskutiert. Fakt ist: Die meisten Schweizer möchten keinen starken Franken. Es ist also kein "Marketingmodell" wie Du sagst. Es wird sogar öffentlich - auch vom SNB-Chef im Interview mit der NZZ - gerade jetzt erwähnt, dass der Franken eine SCHWACHE Währung mit Negativzinsen ist. Es geht also den Schweizern "auf die Nerven", dass ihre Währung eine Fluchtwährung ist.
Nichtsdestotrotz haben sie auch die Aufwertung von 1,6 zu 1,2 zum EUR locker verkraftet und der Export konnte dennoch zulegen.
Die Schweiz ist ein "zaches" Land und es ist tatsächlich schwer zu sagen wo die korrekte Bewertung des Franken ist. Es ist aber falsch, dass sie sich einen Wettbewerbsvorteil durch den 1,2er "put" sicherten.
Wenn Sie 1,6 zu 1,2 verkraftet haben werden sie auch 1,2 zu 1 wegstecken...

Abgesehen davon kommem mir Deine Aussagen widersprüchlich vor: Einerseits sagst Du, der schweizer Franken ist ein Marketingmodell d.h. die Schweiz MÖCHTE den Franken als Fluchtwährung sehen, andererseits meinst Du die SNB hat jetzt 3 jahrelang durch die künstliche Schwächung des Franken der Schweiz einen Wettbewerbsvorteil verschafft... wie passt das zusammen?
 
Gregor Rosinger Nicht "die Schweiz und deren Wirtschaftstreibende"möchte den Franken als Fluchtwährung sehen - Vermögensverwalter, Fondsmanager, usw. möchten das. Die bauen ganze Geschäftsmodelle darauf auf und daher ist es ein Marketingmodell...

Ergänzung: Ich meine damit nicht nur Schweizer Vermögensverwalter - sondern solche aus aller Welt...

Michael Gredenberg Ja aber dieses Marketingmodell geht NICHT von der Schweiz und den Schweizern aus - und JA der Franken ist derzeit (wahrscheinlich) überbewertet, und das war er aber auch schon bei 1,2
Erstaunlich finde ich es dennoch, dass die Schweizer Wirtschaft das verkraften kann - bei Durchschnittlöhnen von CHF 5000,- 
 
Gregor Rosinger Bestimmte Bereiche der Wirtschaft können es verkraften - aber eben nicht alle. Im Tourismus ist der Aufschrei groß - im grenznahen Handel trotz Einfuhrbeschränkungen für z.B. Lebensmittel usw. beginnt der Aufschrei auch schon...
 
Michael Gredenberg Und wenn der CHF bereits bei 1,2 überbewertet war (was wahrscheinlich der Fall ist) dann hat die SNB mit dem 1,2er put ja nichts falsches gemacht - sie hat die Überbewertung nur eindämmen wollen und eben diese Vermögensverwalter die den CHF als Fluchtwährung sahren vertreiben wollen. Also nix mit wettbewerbsverzerrender Unterstützung des Tourismus und Exports.

Aporopos: Wenn Du einmal in der Schweiz Urlaub machst, wirst schon sehen dass da - preislich - überhaupt nichts wettbewerbsfähig ist. z.B. eine Pizza in Ascona kostet 30 Franken - das sind mittlerweile immerhin 30 EUR. Und bei 1,2 waren es auch noch 25 EUR. Ich sehe da keinen wirklich grossen Wettbewerbsvorteil z.B. zu einer Pizza in Bibione um 7 EUR 
 
Michael Gredenberg Ja logisch, der Aufschrei ist verständlich: Der Franken WAR überbewertet und ist es jetzt noch mehr. Aber Deine ursprüngliche Argumentation, dass die SNB durch den 1,2er put einen marktverzerrenden Wettbewerbsvorteil für den Tourismus und Export hervorgerufen hatte, verstehe ich nicht.
 
Gregor Rosinger Hätte die SNB nicht gefixt, hätte sich diese Überbewertung die wir jetzt sehen schon früher aufgebaut - das Marketingmodell Schweiz war ja in der Finanzszene - z.B. bei Russen - schon länger propagiert. Zypern ist dann für viele Russen ausgefallen und sie haben umdisponiert - einen Teil auch in CHF...
 
Michael Gredenberg Wir sind uns also eh einig, dass der CHF überbewertet ist und schon bei 1,2 überbewertet war. Wieso also dann die Aussage, dass die Massnahmen der SNB bisher (mit dem 1,2er fix) marktverzerrend waren? Eigentlich waren sie ja das Gegenteil da der CHF ja auch bei 1,2 schon überbewertet war
 
Gregor Rosinger Sie waren marktverzerrend, weil sonst durch das freie Wechselspiel der Kräfte am Kapitalmarkt das Währungsverhältnis früher bei 1,1 oder 1,0 gestanden wäre. Für mich herrscht das Primat des Kapitalmarktes - aber das ist unsere unterschiedliche Historie...Mehr anzeigen
 
Michael Gredenberg Ok ich verstehe -Dich und gemäß dem Gesetz von Angebot und Nachfrage war der CHF natürlich die ganze Zeit schon unterbewertet - wie ich auch schon in meiner ersten Antwort geschrieben habe. Aber es war nicht unfair von der SNB den CHF im Sinne des Vol...Mehr anzeigen
BTW: Eine letzte Frage noch: Wenn Du wirklich den Kapitalmarkt lebst und eine Firma hast von der Du selbst überzeugt bist, die aber vom Kapitalmarkt als absolut uncool abgestraft wird, verkaufst Du sie dann?

Gregor Rosinger Nein - wenn sich die Fundamentaldaten nicht geändert haben nicht, denn über einen längeren Zeitraum gleichen sich Realwirtschaft und Bewertungen am Kapitalmarkt immer an. Wenn ich sehr überzeugt bin, erhöhe ich sogar meinen Anteil...

 


(18.01.2015)

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1. Schweizer Franken, SNB, Schweizerische Notenbank Schweiz http://www.shutterstock.com/de/pic-163896584/stock-photo-switzerland-money-swiss-franc-banknote-close-up.html (Bild: www.shutterstock.com)   >> Öffnen auf photaq.com

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    Michael Gredenberg ...Du meinst also, der Schweizer Franken war die ganze Zeit (während der 1,20 Verkaufsaktion der SNB) absolut unterbewertet? 
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    Michael Gredenberg Ich lebe selber sehr viel in der Schweiz (habe dort einen Zweitwohnsitz) und habe natürlich sehr viel mit Schweizern zu tun - und ich habe auch nach der Aktion der SNB viele Meinungen von Schweizern darüber diskutiert. Fakt ist: Die meisten Schweizer möchten keinen starken Franken. Es ist also kein "Marketingmodell" wie Du sagst. Es wird sogar öffentlich - auch vom SNB-Chef im Interview mit der NZZ - gerade jetzt erwähnt, dass der Franken eine SCHWACHE Währung mit Negativzinsen ist. Es geht also den Schweizern "auf die Nerven", dass ihre Währung eine Fluchtwährung ist.
    Nichtsdestotrotz haben sie auch die Aufwertung von 1,6 zu 1,2 zum EUR locker verkraftet und der Export konnte dennoch zulegen.
    Die Schweiz ist ein "zaches" Land und es ist tatsächlich schwer zu sagen wo die korrekte Bewertung des Franken ist. Es ist aber falsch, dass sie sich einen Wettbewerbsvorteil durch den 1,2er "put" sicherten.
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    Michael Gredenberg Ja aber dieses Marketingmodell geht NICHT von der Schweiz und den Schweizern aus - und JA der Franken ist derzeit (wahrscheinlich) überbewertet, und das war er aber auch schon bei 1,2
    Erstaunlich finde ich es dennoch, dass die Schweizer Wirtschaft das verkraften kann - bei Durchschnittlöhnen von CHF 5000,- 
     
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    Michael Gredenberg Ja logisch, der Aufschrei ist verständlich: Der Franken WAR überbewertet und ist es jetzt noch mehr. Aber Deine ursprüngliche Argumentation, dass die SNB durch den 1,2er put einen marktverzerrenden Wettbewerbsvorteil für den Tourismus und Export hervorgerufen hatte, verstehe ich nicht.
     
    Gregor Rosinger Hätte die SNB nicht gefixt, hätte sich diese Überbewertung die wir jetzt sehen schon früher aufgebaut - das Marketingmodell Schweiz war ja in der Finanzszene - z.B. bei Russen - schon länger propagiert. Zypern ist dann für viele Russen ausgefallen und sie haben umdisponiert - einen Teil auch in CHF...
     
    Michael Gredenberg Wir sind uns also eh einig, dass der CHF überbewertet ist und schon bei 1,2 überbewertet war. Wieso also dann die Aussage, dass die Massnahmen der SNB bisher (mit dem 1,2er fix) marktverzerrend waren? Eigentlich waren sie ja das Gegenteil da der CHF ja auch bei 1,2 schon überbewertet war
     
    Gregor Rosinger Sie waren marktverzerrend, weil sonst durch das freie Wechselspiel der Kräfte am Kapitalmarkt das Währungsverhältnis früher bei 1,1 oder 1,0 gestanden wäre. Für mich herrscht das Primat des Kapitalmarktes - aber das ist unsere unterschiedliche Historie...Mehr anzeigen
     
    Michael Gredenberg Ok ich verstehe -Dich und gemäß dem Gesetz von Angebot und Nachfrage war der CHF natürlich die ganze Zeit schon unterbewertet - wie ich auch schon in meiner ersten Antwort geschrieben habe. Aber es war nicht unfair von der SNB den CHF im Sinne des Vol...Mehr anzeigen
    BTW: Eine letzte Frage noch: Wenn Du wirklich den Kapitalmarkt lebst und eine Firma hast von der Du selbst überzeugt bist, die aber vom Kapitalmarkt als absolut uncool abgestraft wird, verkaufst Du sie dann?

    Gregor Rosinger Nein - wenn sich die Fundamentaldaten nicht geändert haben nicht, denn über einen längeren Zeitraum gleichen sich Realwirtschaft und Bewertungen am Kapitalmarkt immer an. Wenn ich sehr überzeugt bin, erhöhe ich sogar meinen Anteil...

     


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