10.10.2014, 3429 Zeichen
Knallrot präsentieren sich heute die Aktienmärkte, wieder einmal. Der ATX sieht erstmals seit ziemlich genau zwei Jahren die Marke von 2100 Punkten von unten; der DAX - vor noch gar nicht so langer Zeit bei über 10.000 Punkten - ist darauf und dran, ein neues Jahrestief aufzustellen, bei 8903,5 Punkten wäre es soweit. Womit Charttechniker dann 8500 Punkte als bestes aller Szenarien ausrufen, 8000 Punkte bis Jahresende aber für wahrscheinlicher halten. Und wen könnte es wundern? Denn es sind nicht nur die geopolitischen Krisenherde, denen wir im Westen wie eigentlich immer ziemlich hilflos gegenüber stehen. Kobane? Wir Europäer erinnern uns vielleicht noch an Sarajevo. Nicht an das des Jahres 1914, sondern das der frühen 1990er, als wir einer Stadt und ihren Bewohnern zu Hilfe eilten, als es eigentlich nichts mehr zu helfen gab. Ethnische Säuberungen gab es damals wie auch heute. Eigentlich unvereinbar mit einem christlichen Weltbild, das wir uns so gern auf die Fahnen heften. Diese Fahnen aber immer auf Halbmast lassen.
Doch zurück zur Börse. Denn es ist eben nicht nur die Unsicherheit über künftige Landkarten und Besitzverhältnisse an Rohstoffen, wie etwa Öl. Wahrscheinlich würden wir im Westen ohnehin ganz anders vorgehen, wenn wir die kurdisch/irakisch/syrischen Ölfelder dringend bräuchten. Brauchen wir aber nicht. Haben wir doch Schieferöl als neuen Heilsbringer, der uns von den islamisch dominierten klassischen Lieferländern unabhängiger macht, wenn auch auf Kosten der eigenen Umwelt - sollen sie sich also doch die Köpfe einschlagen, wen juckt’s?
Doch wer die letzten Konjunkturdaten aus Deutschland verfolgte, hat wohl mittlerweile eine glasklare Vorstellung von der künftigen Gewinnentwicklung der dortigen Unternehmen: Und diese ist abwärts gerichtet. In Summe aller Unternehmen ist es eben nicht möglich, sich gegen den allgemeinen Lauf der Konjunktur zu entwickeln - jedes Kostensenkungspotenzial ist irgendwann einmal ausgeschöpft. Und diese Entwicklung wird einfach derzeit gespielt - die Börse handelt ja bekanntlich Zukunft. Womit wir aber auch schon beim Faktor Hoffnung sind. Miese Konjunkturdaten sind bereits Realität, und somit eingepreist. Die sich eintrübenden Gewinnaussichten sind folglich für den Markt auch keine wirkliche Neuigkeit mehr, also bereits zum größten Teil eingepreist. Jetzt fehlt nur noch der Stempel darauf - die entsprechende Zahlenveröffentlichung. Dann kann wieder eine neue Zukunft gehandelt werden, von der aber noch niemand weiß, wie diese aussieht.
Fest steht nur eines. Egal wie diese Zukunft aussieht, der Weg des ersparten Geldes in den Anleihenmarkt ist keine wirkliche Alternative - in diesem liegen per Vorsorge-Produkten (bis hin zu den staatlichen Pensionstöpfen) bereits genug unserer Gelder. Wer das ‘Risiko’ scheut, kann sich ja einmal an strukturierten Produkten versuchen. Wie, das handeln wir in einer dreiteiligen Serie ab. Aber auch das Direktinvestment wird á la longue seinen Reiz entfalten. Bis es soweit ist, trösten notfalls Dividendenrenditen von im Schnitt rund drei Prozent etwa im ATX oder DAX. Natürlich kann es an den Börsen immer noch ein Stückerl tiefer gehen. Wer Aktie aber als Anlage und nicht als kurzfristiges Spekulationsobjekt sieht, wird á la longue damit nicht schlecht fahren. Darum heißt es auch be INVESTOR - und nicht be Spekulant ..
aus dem Editorial des be Investor 6 - Gratis-Download unter http://goo.gl/SbDVrn .
Wiener Börse Party #655: Skin in the game statt belächelter Finanzbildungsstrategie, warum kämpft Österreich solo gegen Aktien?
ATX
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