25.09.2014, 3786 Zeichen
Birgit Zabel, Corporate & Investment Banking UniCredit Bank AG (6. Februar), finanzmarktfoto.at w...
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Das niedrige Zinsniveau führt dazu, dass auslaufende Garantie-Zertifikate nicht mehr ersetzt werden. Weil Garantie-Zertifikate in der Vergangenheit den größten Teil des Zertifikate-Kuchens darstellten, schrumpft der Gesamtmarkt. Wer jedoch genau hinsieht, bemerkt das konstant steigende Volumen bei Teilschutz-, insbesondere bei Bonus-Zertifikaten. (aus dem ZFA-Newsletter)
Voll etablierte Assetklasse
Fast ein viertel Jahrhundert ist es her, dass die Dresdner Bank mit einem Indexzertifikat 1990 auf den deutschen Leitindex DAX das erste Zertifikat für Privatanleger emittierte. Die Zertifikatebranche ist demzufolge vergleichsweise jung. Die Käufer des ersten Index-Zertifikats waren Anleger, die von steigenden Kursen des Dax mit Hilfe eines einzigen Wertpapiers profitieren wollten. Denn von der Kursentwicklung des Basiswerts, im damaligen Fall der DAX, hängt die Wertentwicklung eines Zertifikats ab. Damit sind sie sogenannte passive Finanzprodukte, bei denen anders als bei Fonds kein aktives Management die Wertentwicklung beeinflusst. Deshalb gibt es bei Zertifikaten auch keine Management-gebühren.
Wie etabliert Zertifikate bei den deutschen Privatanlegern sind und seit wann sie sich mit ihnen beschäftigen, das wollte der Deutsche Derivate Verband in seiner Umfrage im September wissen. Dabei zeigt sich: Das Thema Strukturierte Wertpapiere ist bei jedem zweiten Anleger bereits seit fünf bis zehn Jahren oder sogar länger verankert. An der Umfrage, die gemeinsam mit sieben großen Finanzportalen online durchgeführt wurde, beteiligten sich mehr als 2.000 Personen. Dabei handelt es sich in der Regel um gut informierte Anleger, die als Selbstentscheider ohne Berater investieren.
30 Prozent der Teilnehmer beschäftigen sich seit mehr als zehn Jahren mit Zertifikaten. Jeder Fünfte bezieht Zertifikate seit fünf bis zehn Jahren bei seinen Investment-entscheidungen mit ein, während sich 12 Prozent seit drei bis fünf Jahren für Zertifikate interessieren. 13 Prozent beschäftigen sich mit Zertifikaten seit ein bis drei Jahren. Für 23 Prozent der Befragten ist der Umgang mit Zertifikaten allerdings nach wie vor weitgehend Neuland.
Trotz Finanzkrise und Anleger-Misstrauen setzt sich immerhin ein Viertel der Befragten insbesondere in den zurückliegenden fünf Jahren mit strukturierten Wertpapieren auseinander. Zweifellos hängt diese Entwicklung auch mit der andauernde Niedrigzinsphase zusammen, in der wieder immer mehr Anleger die Sinnhaftigkeit strukturierter Wertpapiere erkennen. Als Beimischung gehören Zertifikate in jedes erfolgreiche Depot. Sie sind maßgeschneiderte Finanzprodukte. Jeder Privatanleger kann nach seiner Risikoneigung, Renditeerwartung und Markteinschätzung das für ihn geeignete Produkt finden. ( Lars Brandau)
Lars Brandau (Deutscher Derivate Verband)
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