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14.05.2014, 5571 Zeichen

 Gerald Pollak (20) befragte mit 12 den Papa zu Aktien, gewann heuer die Servus-TV-Wissensshow und will bei der U23-Ruder-WM starten. Mal ein Kapitalmarkt-Job? Sales vielleicht, Analyse nicht.

Schau ich mir mal an‘, dachte ich, als mich Servus TV zur TV-Finalshow eurer YPD-Challenge am ehemaligen Waagner Biro-Gelände in Wien 22 eingeladen hatte. Ich hab dort in der Jugend fast täglich Tennis gespielt. Dass dann ein Donaustädter das Wissens-Format gewinnt, hat mich gefreut. Servus TV nannte dich einen Mix aus sportlicher und geistiger Höchstleistung. Erzähl mal kurz was zum Sport ... 

Gerald Pollak: Zum Rudersport bin ich vor sieben Jahren gekommen, indem ein Lehrer in dem Gymnasium, welches ich besucht habe, probiert hat, Jugendliche für den Ruderverein Staw zu begeistern. Anfangs bin ich dann gemeinsam mit Klassenkollegen drei mal in der Woche zum Training gegangen, und nach kurzer Zeit konnten wir schon erste Erfolge im sogenannten Schulrudern erringen. Das weckte schnell den Hunger nach mehr. Mittlerweile hat sich das Trainingspensum auf ‚zwei mal täglich, sieben Tage die Woche‘ ausgedehnt.


... und nun sitzen wir also hier beim Wiener Ruderverband nähe Steinspornbrücke, da gabs schon eine WM. Wie ambitioniert sind deine sportlichen Ziele?

Mein sportliches Ziel für die kurze Frist ist die Teilnahme an der diesjährigen Unter23-WM mit meinem Partner im Zweier ohne Steuermann. Was in der langen Frist kommen wird, wird sich erst zeigen.

Und beruflich?

Ich denke, dass der Sieg bei der YPD-Challenge im Lebenslauf sicher nicht schadet. Was hat sich seither getan? Beruflich wünsch ich mir einen Job, den ich gern mache; derzeit tendiere ich hier in Richtung Marketing. Die YPD-Challenge ist mit Sicherheit ein toller ‚Enabler‘ für den Start in eine vielversprechende Karriere. Autogramme musste ich seit dem Sieg zwar noch keine geben, jedoch hatte ich bereits ein Interview mit der Tageszeitung Die Presse. Außerdem druckten die Salzburger Nachrichten und die Kleine Zeitung je einen Artikel über den Sieg bei YPD.

 


Du warst im Rahmen der Challenge mit ambitionierten jungen Leuten über einen längeren Zeitraum zusammen. Gibt es Trends? Wohin tendiert man heute als junger Mensch in gesellschaftlichen Themen und beruflicher Sicht?

Ich finde, wir waren ein richtig bunter Haufen an jungen Menschen. Ich denke, einen Trend kann man nicht ablesen. Das Wichtigste ist meiner Meinung nach, dass man sich in eine Richtung orientiert, in der man sich seine Zukunft vorstellen kann. Man könnte eventuell von einem Trend reden, dass junge Leute studieren, was sie möchten und nicht mehr die Eltern entscheiden, wie es vielleicht vor 50 Jahren noch war.

Ganz in der Nähe hier ist der Ölhafen Lobau mit dem Zentraltanklager der OMV. Im Vorgespräch hast du mir erzählt, dass Du mal OMV-Aktien hattest ...

Ich habe mit ca. zwölf Jahren mitbekommen, dass mein Vater sich in der Früh immer die Aktienentwicklungen in der Zeitung angesehen hat, und da hab ich ihn gefragt, ob er mir ein bisschen erklären kann, worum es da denn überhaupt geht. Danach hab ich die Idee cool gefunden, selber Aktien zu besitzen und habe meinen Papa beauftragt, mir mit einem Teil meines Ersparten ein paar Aktien zu kaufen. Welche Aktien er erwirbt, war mir egal, ich wollte nur mein Taschengeld vermehren. Das hat er dann auch gemacht und die Aktien auch gewinnbringend wieder veräußert.

Hört man mittlerweile selten, dass junge Leute Interesse am Kapitalmarkt haben.

Ich denke, der Kapitalmarkt ist sehr komplex, deshalb würde ich nicht behaupten, dass ich sehr viel davon verstehe. Interesse besteht jedoch durchaus. Das war auch ein Grund, weshalb ich zur Matura in Geografie und Wirtschaftskunde als Spezialgebiet ‚Möglichkeiten der Geldanlage‘ gewählt habe. Interesse an der Wirtschaft allgemein besteht natürlich auch, immerhin studiere ich an der WU Wien BWL. Außerdem denke ich, dass sich jeder mit Wirtschaft auseinandersetzen sollte, denn jeder von uns ist Teil des Wirtschaftsystems.


Welche Branchen hältst du für die grossen Gewinner der Zukunft, welche Branchen werden es eher schwer haben?

Ich denke, die Computerbranche/Telekommunikationsbranche wird in den nächsten Jahren noch stark anwachsen, da hier noch viel Potenzial für Innovation besteht. Welche Branchen es schwer haben werden, wage ich nicht zu prognostizieren. Im Allgemeinen denke ich jedoch, dass sich unsere Wirtschaft eventuell von dem Kapitalismus, wie wir ihn in den letzten Jahren erlebt haben, etwas wegbewegen wird.

Kannst Du dir vorstellen, einen Job im Kapitalmarktumfeld anzunehmen? Würde Dich so etwas interessieren?

Kann ich mir grundsätzlich schon vorstellen, kommt aber auf das Aufgabenfeld an. Ich kann mir eher vorstellen, Sales zu machen, als Zahlen zu analysieren.

 

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Welche Tugenden, die man als Leistungssportler erwirbt, kann man auch für Ausbildung und Job einsetzen?

Da Leistungssport durchaus zeitintensiv ist, lernt man recht schnell, sich seine Zeit gut einzuteilen, denn die Schule bzw. das Studium muss nebenbei auch bewältigt werden. Außerdem habe ich definitiv gelernt, aus Niederlagen zu lernen und daran zu wachsen, anstatt den Kopf in den Sand zu stecken. Ein dritter wichtiger Punkt ist Disziplin, die man im Leben überall braucht, an der es bei vielen jungen Menschen aber leider mangelt.

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    Gerald Pollak: Zum Rudersport bin ich vor sieben Jahren gekommen, indem ein Lehrer in dem Gymnasium, welches ich besucht habe, probiert hat, Jugendliche für den Ruderverein Staw zu begeistern. Anfangs bin ich dann gemeinsam mit Klassenkollegen drei mal in der Woche zum Training gegangen, und nach kurzer Zeit konnten wir schon erste Erfolge im sogenannten Schulrudern erringen. Das weckte schnell den Hunger nach mehr. Mittlerweile hat sich das Trainingspensum auf ‚zwei mal täglich, sieben Tage die Woche‘ ausgedehnt.


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    Du warst im Rahmen der Challenge mit ambitionierten jungen Leuten über einen längeren Zeitraum zusammen. Gibt es Trends? Wohin tendiert man heute als junger Mensch in gesellschaftlichen Themen und beruflicher Sicht?

    Ich finde, wir waren ein richtig bunter Haufen an jungen Menschen. Ich denke, einen Trend kann man nicht ablesen. Das Wichtigste ist meiner Meinung nach, dass man sich in eine Richtung orientiert, in der man sich seine Zukunft vorstellen kann. Man könnte eventuell von einem Trend reden, dass junge Leute studieren, was sie möchten und nicht mehr die Eltern entscheiden, wie es vielleicht vor 50 Jahren noch war.

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