23.12.2013, 2114 Zeichen
Wenn ich befangen bin: In 25 Jahren Kapitalmarkt gab es keinen, mit dem das „Lachen“ leichter gefallen ist – zugleich aber auch nur wenige, die ernsthafter sind als Heinz Karasek. Heinz Karasek betreibt seit mittlerweile drei Jahren erfolgreich das Restaurant „Das Heinz“ ( http://www.dasheinz.at ) im 1. Bezirk am Rudolfsplatz. In seinem früheren Berufsleben war er Kapitalmarkt- und Derivate-Spezialist sowie Vorsitzender des Zertifikateforums.
Das Fachheft 16 im Fast Forward Modus
"Die Eigenverantwortung
Ob ich noch etwas mit Wertpapieren zu tun habe? Nein, eigentlich nicht. Das hat aber hauptsächlich damit zu tun, dass ich keine Zeit mehr dafür habe. Ich glaube, wenn man etwas gut machen möchte, muss man sich ganz darauf einlassen. Und nun möchte ich mein Lokal und mein spärliches Privatleben bestmöglich führen. Es hat andererseits wohl auch damit zu tun, dass ich als Kleinunternehmer nun für meine Rendite selbst verantwortlich bin und mich nicht mehr auf meine Interpretation der zukünftigen Entwicklung des Kapitalmarktes stützen muss. Gegessen und getrunken wird immer – egal wie‘s um die Wirtschaft steht.
Der Kontakt
Mein Kontakt zur alten Branche beschränkt sich eigentlich auf private Freundschaften wie unsere und Besuche von Bankleuten in meinem Lokal. Die dabei geführten Gespräche machen mich aber stellenweise etwas betroffen: Die wenigsten haben noch Freude an ihrer Arbeit. Ob das mit der Art der Tätigkeit oder mit der Art, wie Großunternehmen heutzutage ihre Mitarbeiter motivieren, zu tun hat … ich bilde mir dazu gerade eine Meinung.
Der Knacks
Wirklich traurig machen mich Einzelschicksale. Ältere Spezialisten, die plötzlich ohne Job und ohne Zukunftsperspektive dastehen. Ihr Leben – meistens mit Frau, Kindern und Haus – war auf einem regelmäßigen, meist hohen Spezialistengehalt aufgebaut. Und nun will sie keine Bank mehr haben, weil dieses Geschäftsfeld aus dem Focus gerückt ist. Aber das ist wahrscheinlich bei jeder größeren, strukturellen Veränderung der Fall – Kollateralschäden.
Das Resümee
Ich hätte mir nicht gedacht, dass ich an meinem Berufsleben so viel Freude haben kann."
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