10.07.2013, 2096 Zeichen
An der Börse hat mir eine Grundregel enorm geholfen: Ich vermeide es, auf dem Allzeithoch eine Aktie zu kaufen. Das perfekte Timing kriegen wir alle nicht hin. Daher habe ich für mich diese Regel manifestiert: Ich kaufe idealerweise nach einem Absturz. Klar, brauchen Sie Nerven wie Drahtseile, wenn Sie so handeln. Aber es zahlt sich meiner Erfahrung nach aus.
So empfahl ich Netflix nach einem brutalen Absturz auf einem Tiefpunkt.
Ich riet zum Einstieg bei dem Spracherkennungsspezialisten Nuance Communications auf einem Mehrjahrestief. Mein Empfehlungskurs lag unterhalb des Einstiegspreises von Investor Carl Icahn, der Raider ist als Schnäppchenjäger bekannt.
Auf den Boden knallte der Kurs des Matratzenherstellers Tempur Pedic nach einer Gewinnwarnung im Herbst 2012, da sah ich eine Chance.
Ich habe gelernt, so zu handeln. Das erspart Ihnen, zu teuer Wertpapiere zu kaufen. Ich bewerte Aktien am liebsten auf Basis des Umsatz-Vielfachen. Ein Umsatz-Multiple von 1,0 finde ich grundsätzlich attraktiv. Natürlich hängt es von der Branche ab.
Die Bewertung nur nach dem Gewinn (KGV) vorzunehmen, kann brisant sein, denn für die Ermittlung des Gewinns bestehen Interpretationsspielräume. Für Umsätze nicht.
Und noch einen Tipp habe ich für Sie: Behalten Sie immer ein kleines Cashpolster. Mit Ihrer Kriegskasse können Sie in einem sehr schlechten Börsenjahr auf Shoppingtour gehen. Haben Sie Geduld, wenn Sie einsteigen. Buy-and-Hold-Anleger verdienen Studien zufolge am besten.
Denken Sie wie ein Eigentümer des gesamten Unternehmens und nicht wie ein Kleinaktionär. Das verhindert, dass Sie Aktien traden. Grundsolide Dividendenpapiere sollten den Kern Ihres Portfolios bilden. Aktien wie Netflix, Nuance Communications oder Tempur Pedic sind keine Witwen- und Waisenpapiere. Aus diesem Grund sollten Sie nicht Hauptbestandteil des Depots sein. Denken Sie daran, gut zu streuen.
Sie werden natürlich Fehler machen. Mein größter Fehler war: Ich dachte, die Bankaktien drehen schneller nach oben. Dass die Aktien während der Finanzkrise so tief fallen würden, hat mich ehrlich gesagt überrascht.
Börsepeople im Podcast S17/12: Michael Regner
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Buy this, kauft das
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Die Wiener Börse wurde im Jahr 1771 als eine der ersten Börsen weltweit gegründet. Zu den Hauptgeschäftsbereichen zählen der Handel am Kassamarkt und der Handel mit strukturierten Produkten. Zusätzliche Leistungen umfassen Datenverkauf, Indexentwicklung und -management sowie Seminare und Lehrgänge.
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