Industrie

Gerresheimer gibt sich beim Thema Übernahmen bescheiden: Der Hersteller von Glas- und Kunststoffverpackungen für die Pharmaindustrie will künftig ein bis maximal zwei Käufe pro Jahr tätigen, um sich nicht zu übernehmen. Der neue Finanzvorstand Rainer Beaujean verwies in einem Interview mit der 'Börsen-Zeitung' (Samstagausgabe) auf die begrenzten Managementkapazitäten des schlank aufgestellten MDax Konzerns. Dem attestierte er eine hervorragende Marktposition, warnte aber vor Produktionsrisiken durch steigende Qualitätsanforderungen auf Seiten der Kunden. Dieser Trend treffe nicht nur Gerresheimer, sondern auch die gesamte Branche.

Der Wechsel an der Spitze des Konzerns bescherte der Procter & Gamble-Aktie deutliche Kursgewinne: Das Papier notierte am Freitag zum Handelschluss an der NYSE bei 81,88 USD 4% fester. S&P Capital IQ hat nach dem angekündigten Führungswechsel sein "hold"-Rating für das Procter & Gamble-Papier bestätigt. Das Analysehauses sieht den Grund für diesen Wechsel in der immer noch unzufriedenstellenden Profitabilität des US-Konzerns. Dies zu ändern und auch den Umsatz zu steigern, werde auch das Hauptanliegen des neuen Chefs sein. Ob dies angesichts eines relativ großen Anteils hochpreisiger Markenprodukte im nach wie vor schwierigen Konjunkturumfeld gelingen werde, sei noch schwer vorhersehbar.

Technologie

Deutschland und China wollen künftig im Wirtschaftsbereich noch enger zusammenarbeiten: Minister und Unternehmensvertreter beider Staaten unterzeichneten heute Abend nach einem Treffen von Angela Merkel mit dem neuen chinesischen Premierminister Li Keqiang zahlreiche Verträge, ihr Volumen ist aber vorerst unbekannt. Die Vertreter von Siemens unterzeichneten ein Abkommen über einen Servicevertrag für Gasturbinen und eine Rahmenvereinbarung zur bei der Rohölverarbeitung.Die Siemens-Aktie schloss am Freitag im Xetra-Handel mit einem Plus von 1,43% auf 82,45 Euro. Es bleibt bis morgen abzuwarten, wie gut die Verstärkung der Siemens-Präsenz auf dem chinesischen Markt von den Investors aufgenommen wird.

Derweil erlebt die Google-Aktie einen wahren Höhenflug: Das Papier legte in diesem Jahr um mehr als die Hälfte zu und erreichte am 15. Mai bei 915,89 USD sein neues Allzeithoch. Seitdem ist die Aktie zwar wieder etwas zurückgefallen, doch die guten Geschäftsperspektiven des Internetkonzerns sprechen für die Fortsetzung der Klettertour. Vor allem das hochlukrative Werbegeschäft sorgt für sprudelnde Gewinne. Und mit einem aktuellen Börsenwert von über 300 Mrd. USD bleibt Google dem Rivalen Apple auf den Fersen.