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16.05.2013, 2708 Zeichen

 Nun mach ich mir aber wirklich Sorgen um die Zukunft des weiblichen Teils unserer Gesellschaft: Nicht nur, dass das Ehegattensplitting mal wieder zu Disposition steht, nun werden womöglich auch noch die Ein- und Zwei-Cent-Münzen im Euroraum abgeschafft. Womit sollen wir dann künftig unsere Brautschuhe bezahlen? Etwa mit der Kreditkarte? Wie unromantisch! Aber vermutlich würden die Brautmodengeschäfte vor allen anderen Einzelhändler von der Abschaffung des Mini-Münzgelds profitieren. Vielleicht ist es an der Zeit, alte Zöpfe abzuschneiden?


Die EU-Kommission prüft derzeit, ob sie die Kleinmünzen abschaffen soll. Aber auch andere Optionen gäbe es, wie etwa die Kosten für die Münzproduktion mit Hilfe günstigerer Materialien zu senken. Denn aufgrund der gestiegenen Rohstoffpreise sind die kupferhaltigen Kleinmünzen längst ein Zuschussgeschäft, die Produktion teurer als der Nennwert. Seit der Einführung des Euro-Bargeldes im Jahr 2002 habe sich diese Differenz auf rund 1,4 Milliarden Euro summiert, schreibt die EU-Kommission.

Die Mini-Münzen sind vor allem deshalb derzeit von Bedeutung, weil sie dem Handel psychologische Blender-Preise wie 49,99 oder 99 Cent möglich machen – und eben nicht 50 Euro oder ein Euro. Vielleicht nehmen die Einzelhändler dann künftig 49,95 Euro oder 95 Cent, um den psychologischen Effekt, den wir ja alle noch nie durchschaut haben, aufrecht zu erhalten. In Summe wäre das eine nette Preissenkung, aber vermutlich bin ich hier viel zu optimistisch.

Die Mini-Münzen sind allerdings auch vom Handling her aufwändig – nicht nur in den Brautmodegeschäften. Mit der Abschaffung könnte es an allen Ladenkassen schneller gehen – und die Portemonaies der Verbraucher blieben leichter. Und über die Jahre würde man einiges an Lebenszeit einsparen: Denn bei fast jedem Einkauf vergeudet man ein paar wertvolle Sekunden seines Lebens damit, einzelne Cents aus dem Portemonnaie zu kramen, um dem Verkäufer selbiges zu ersparen.

Die Deutsche Bundesbank lehnt indes die Abschaffung der Kleinmünzen ab und verweist auf die Tradition der D-Mark und des Pfennigs – zumal eine überwältigende Mehrheit der Deutschen einer Umfrage nach viel von dem Sprichwort hält: „Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert.“

Aber Taler und Pfennig sind passé (und was mit dem Euro passiert, wird an dieser Stelle nicht thematisiert)  – und in anderen europäischen Ländern werden längst Beiträge an der Ladenkasse auf fünf Cent auf- oder abgerundet, so etwa in den Niederlanden. Dass solch eine Abschaffung in der Praxis funktionieren könnte, zeigen diese Beispiele. Und sogar die trickreichen ,99-Preise könnten dann beibehalten werden.

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1. Euro Cent Münzen, Münzstapel , (© Martina Draper)   >> Öffnen auf photaq.com

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Die Agrana Beteiligungs-AG ist ein Nahrungsmittel-Konzern mit Sitz in Wien. Agrana erzeugt Zucker, Stärke, sogenannte Fruchtzubereitungen und Fruchtsaftkonzentrate sowie Bioethanol. Das Unternehmen veredelt landwirtschaftliche Rohstoffe zu vielseitigen industriellen Produkten und beliefert sowohl lokale Produzenten als auch internationale Konzerne, speziell die Nahrungsmittelindustrie.

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    16.05.2013, 2708 Zeichen

     Nun mach ich mir aber wirklich Sorgen um die Zukunft des weiblichen Teils unserer Gesellschaft: Nicht nur, dass das Ehegattensplitting mal wieder zu Disposition steht, nun werden womöglich auch noch die Ein- und Zwei-Cent-Münzen im Euroraum abgeschafft. Womit sollen wir dann künftig unsere Brautschuhe bezahlen? Etwa mit der Kreditkarte? Wie unromantisch! Aber vermutlich würden die Brautmodengeschäfte vor allen anderen Einzelhändler von der Abschaffung des Mini-Münzgelds profitieren. Vielleicht ist es an der Zeit, alte Zöpfe abzuschneiden?


    Die EU-Kommission prüft derzeit, ob sie die Kleinmünzen abschaffen soll. Aber auch andere Optionen gäbe es, wie etwa die Kosten für die Münzproduktion mit Hilfe günstigerer Materialien zu senken. Denn aufgrund der gestiegenen Rohstoffpreise sind die kupferhaltigen Kleinmünzen längst ein Zuschussgeschäft, die Produktion teurer als der Nennwert. Seit der Einführung des Euro-Bargeldes im Jahr 2002 habe sich diese Differenz auf rund 1,4 Milliarden Euro summiert, schreibt die EU-Kommission.

    Die Mini-Münzen sind vor allem deshalb derzeit von Bedeutung, weil sie dem Handel psychologische Blender-Preise wie 49,99 oder 99 Cent möglich machen – und eben nicht 50 Euro oder ein Euro. Vielleicht nehmen die Einzelhändler dann künftig 49,95 Euro oder 95 Cent, um den psychologischen Effekt, den wir ja alle noch nie durchschaut haben, aufrecht zu erhalten. In Summe wäre das eine nette Preissenkung, aber vermutlich bin ich hier viel zu optimistisch.

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    Die Deutsche Bundesbank lehnt indes die Abschaffung der Kleinmünzen ab und verweist auf die Tradition der D-Mark und des Pfennigs – zumal eine überwältigende Mehrheit der Deutschen einer Umfrage nach viel von dem Sprichwort hält: „Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert.“

    Aber Taler und Pfennig sind passé (und was mit dem Euro passiert, wird an dieser Stelle nicht thematisiert)  – und in anderen europäischen Ländern werden längst Beiträge an der Ladenkasse auf fünf Cent auf- oder abgerundet, so etwa in den Niederlanden. Dass solch eine Abschaffung in der Praxis funktionieren könnte, zeigen diese Beispiele. Und sogar die trickreichen ,99-Preise könnten dann beibehalten werden.

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