16.04.2013, 3035 Zeichen
Oje. Gold befindet sich im freien Fall.
Pimco-Chef Bill Gross riet noch im Januar, Gold zu kaufen. Das machte er in einem Interview mit dem Börsenmagazin „Barrons“ deutlich. Dieser Fehlgriff des hochgelobten Anleihe-Königs zeigt uns mal wieder: Keiner weiss nichts. Selbst der Allianz-Pimco-König Gross, der irre Millionengehälter kassiert, um den Globus jetet und in Saus und Braus lebt.
Gross ist ein ziemlich komischer Ratgeber. Er hat glatt die Aktie als Geldanlage für tot erklärt. Das war im Sommer 2012. Solch einen blödsinnigen Spruch wie „die Aktie ist tot“ habe ich selten gelesen. Seither marschierte der Dow-Jones-Index auf neue Allzeithochs. Kurzum: Gross ist ein grottenschlechter Ratgeber. Vergessen Sie den.
Wofür die Allianz dem Herrn jedes Jahr 200 Millionen Dollar Gehalt bezahlt? Und wofür sein Vize Mohamed El-Erian 100 Millionen Dollar aus der Allianz-Kasse erhält? Es handelt sich schließlich um das Geld der Allianz-Aktionäre. Der Münchner Versischerungsriese hat schon vorsorglich angekündigt, dass die Tochter Pimco nicht mehr der Geldesel sein wird, der er war - weil Anleihen aus der Mode kommen dürften.
Die meisten Börsen-Wunderkinder sind bei genauer Betrachtung keine Wunderkinder. Sie sind nicht allwissend. Sie machen Fehler wie wir alle. Es wird zu viel Weihrauch verbreitet, wenn es um solche Herren geht.
Gross gab den Fehler, Gold nahe am Gipfel empfohlen zu haben, per Twitter zu. Und erneuerte seine Kaufempfehlung für Gold.
Rohstoffe und Edelmetalle schwanken nun mal im Kurs. Genauso wie Aktien. Gold wird niemals auf Null fallen. Es wird immer einen Wert haben. Die Zyklen können lange laufen. Es ging über zwölf Jahre der Preis für das gelbe Metall nur nach oben.
Ins Rutschen brachte Gold jetzt die bislang ausbleibende Inflation. Die Wirtschaft wächst nur langsam in den USA. In Europa drückt eine Rezession auf die Stimmung. Asien verliert an Schwung. Alles in allem ist kein Konjunkturaufschwung in Sicht. Die Löhne steigen kaum. Zu viele Arbeitslose bleiben vielerorts eine Herausforderung. Anschläge, Kriege, Krisenherde, Europrobleme usw. erschweren die Erholung.
Gold stürzte am Montag auf unter 1.400 Dollar je Unze. Das waren neun Prozent weniger gegenüber Freitag. Ein Rekordverlust seit 1983 (auf Tagesbasis).
Was tun? Das Kerndepot würde ich mit soliden Dividendentiteln bestücken. Vor allem langweiliges Zeug. Hersteller von Seifen, Toilettenpapier, Suppen...
Ein paar Minenaktien kann man beimischen. Nur nicht zu viele. Je mehr Bereiche Sie in Ihrem Depot abdecken (Währungen, Sektoren, Länder), desto ruhiger können Sie schlafen. Verzichten Sie besser auf das Zocken – schon gar nicht auf Kredit.
Die enorme Volatilität im Goldpreis zeigt uns, wie schnell der Wind drehen kann. Werden Sie in einem solchen Fall auf dem falschen Fuss mit einem Wertpapierkredit erwischt, ist schnell Schluss mit lustig.
Bill Gross ist nicht der einzige Märchenerzähler. Hedgefondsstar John Paulson liegt mit seinen Goldinvestments ebenfalls daneben. Für Ehrfurcht vor diesen Leuten besteht kein Grund.
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Tim Schäfer, Christian Drastil
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