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13.03.2013, 3054 Zeichen

(Von: Wolfgang Matejka, Bilder von Wolfgang HIER)

Carry on …

Die österreichische Politik bejubelt gerade die niedrigste Quote privater Fremdwährungskredite seit Jahren (nur mehr rund ein Viertel aller Privatkredite hat eine andere Währung als Euro zur Basis). Gleichzeitig dreht sich aber der Kapitalmarkt in einer immer kräftiger werdenden Spirale von sich gegenseitig abwechselnden fremdwährungsfinanzierten Investments. Die Carry Trades sind wieder da und spielen kräftig an den Börsen mit.

An sich ist ein Kredit in fremder Währung nichts Anrüchiges. Sofern es professionell und innerhalb hohem Bewusstsein für die innewohnenden Risiken abläuft. Ein typisches Kerngeschäft einer Treasury-Abteilung einer Bank eben. Allein die Tatsache, dass derzeit die europäischen Banken weniger Freiheiten als ihre US-amerikanischen Mitbewerber genießen, machte bis vor Kurzem den Carry zur US-dominierten Angelegenheit.

Bis vor einiger Zeit war es daher relativ easy die Basis für vielen Marktbewegungen im US Dollar zu suchen und zu finden. Jedes Mal wenn der US Dollar gegen seine Referenzwährungen schwächer tendierte und kein aggressiver fundamentaler Grund dafür erkennbar war waren es wohl die Carry-Investoren die sich US Dollar liehen und sich via Investments in andere Währungen „einkauften“. Dieses „Risk-On Mentalität“ genannte Handeln war deutlich erkennbar. Bis … naja zuletzt funktionierte dies nicht mehr so glatt. Denn der US-Dollar hat Konkurrenz bekommen.

Einerseits sind es die nun doch endlich und zögerlich hervortretenden europäischen Großinvestoren die sich in die Märkte trauen und daher die Effekte der Carries überlagern und zeitweise in den Hintergrund drängen, andererseits machen sich gerade Japan und ein wenig versteckt Großbritannien unter den Carry-Nehmern sehr beliebt. Deren Zinsen sind tief und deren Währungen schwächeln. Ob durch die bereits immer stärker werdenden Kreditaufnahmen, durch fundamental motivierte Verkäufe, oder bewusstes Eingreifen der Notenbanken um der jeweiligen Exportwirtschaft zu helfen, weiß man nicht. Aber Hauptsache die Sache rechnet sich am Ende. Daher nimmt man beispielsweise Geld in Yen und kauft sich europäische Industriewerte oder holt sich ein paar Millionen Pfund und investiert in Pipeline-Unternehmen in den USA. Das Rad dreht sich.

Ist alles nicht so wirklich vertrauenserweckend und sollte ungemein dicht beobachtet und analysiert werden, es treibt aber die Märkte. Die Tatsache, dass an unseren Märkten durch die regulatorisch bedingte Absenz so vieler historisch wichtiger Investoren die Liquidität immer dünner wurde und daher Carry Trades eine immer stärker sichtbare Rolle spielen konnten ist nicht die Schuld der Carries. Vergolder und Anbeter. Wer macht nun das Kalb? Wir kennen das Dilemma. Das Gute an der Sache ist aber inzwischen eindeutig, dass die isolierte Rolle von US-Investoren abzunehmen beginnt. Dass das Carry-Muster US-Dollar gegen Euro nicht mehr einseitig läuft und daher das Indiz sehr stark zutage tritt, dass Europa beginnt in sich selbst zu investieren.

Go On!





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Gold & Co. ist ein österreichisches Familienunternehmen und blickt auf eine über 130-jährige Familientradition in der Goldschmuckerzeugung und dem Handel von Gold- und Edelmetallen zurück. Gesellschafter und Geschäftsführer Walter Hell-Höflinger ist seit mehreren Jahrzehnten in der Edelmetall-Branche tätig und allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für Edelmetalle und Europäischer Gemmologe (FEEG).

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    Weniger Fremdwährungskredite, mehr Carry Trades (Wolfgang Matejka)


    13.03.2013, 3054 Zeichen

    (Von: Wolfgang Matejka, Bilder von Wolfgang HIER)

    Carry on …

    Die österreichische Politik bejubelt gerade die niedrigste Quote privater Fremdwährungskredite seit Jahren (nur mehr rund ein Viertel aller Privatkredite hat eine andere Währung als Euro zur Basis). Gleichzeitig dreht sich aber der Kapitalmarkt in einer immer kräftiger werdenden Spirale von sich gegenseitig abwechselnden fremdwährungsfinanzierten Investments. Die Carry Trades sind wieder da und spielen kräftig an den Börsen mit.

    An sich ist ein Kredit in fremder Währung nichts Anrüchiges. Sofern es professionell und innerhalb hohem Bewusstsein für die innewohnenden Risiken abläuft. Ein typisches Kerngeschäft einer Treasury-Abteilung einer Bank eben. Allein die Tatsache, dass derzeit die europäischen Banken weniger Freiheiten als ihre US-amerikanischen Mitbewerber genießen, machte bis vor Kurzem den Carry zur US-dominierten Angelegenheit.

    Bis vor einiger Zeit war es daher relativ easy die Basis für vielen Marktbewegungen im US Dollar zu suchen und zu finden. Jedes Mal wenn der US Dollar gegen seine Referenzwährungen schwächer tendierte und kein aggressiver fundamentaler Grund dafür erkennbar war waren es wohl die Carry-Investoren die sich US Dollar liehen und sich via Investments in andere Währungen „einkauften“. Dieses „Risk-On Mentalität“ genannte Handeln war deutlich erkennbar. Bis … naja zuletzt funktionierte dies nicht mehr so glatt. Denn der US-Dollar hat Konkurrenz bekommen.

    Einerseits sind es die nun doch endlich und zögerlich hervortretenden europäischen Großinvestoren die sich in die Märkte trauen und daher die Effekte der Carries überlagern und zeitweise in den Hintergrund drängen, andererseits machen sich gerade Japan und ein wenig versteckt Großbritannien unter den Carry-Nehmern sehr beliebt. Deren Zinsen sind tief und deren Währungen schwächeln. Ob durch die bereits immer stärker werdenden Kreditaufnahmen, durch fundamental motivierte Verkäufe, oder bewusstes Eingreifen der Notenbanken um der jeweiligen Exportwirtschaft zu helfen, weiß man nicht. Aber Hauptsache die Sache rechnet sich am Ende. Daher nimmt man beispielsweise Geld in Yen und kauft sich europäische Industriewerte oder holt sich ein paar Millionen Pfund und investiert in Pipeline-Unternehmen in den USA. Das Rad dreht sich.

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