Buddy-Blog: "Darf’s ein bisserl mehr von der Vola sein?" Nein danke! (Wolfgang Matejka)

Magazine aktuell


#gabb aktuell



18.07.2012, 3296 Zeichen

(Von: Wolfgang Matejka) Ich hätte gerne 30 dag Vola …

„in ein DAX-Semmerl der Herr?“

Unsere Finanzwelt hat sich definitiv gewandelt. Wir werden von Derivaten und deren Brüdern und Schwestern geradezu überrannt. Und teilweise merken wir gar nichts davon. Ein Bekannter aus London hatte mich zuletzt besucht und mir dabei die letzten Illusionen ob der Bodenständigkeit unserer Finanzindustrie geraubt.

Er, als Broker bei einem großen US-Haus beschäftigt, informierte mich über die „heißesten Deals“ die  jetzt eben in der City (London) laufen. „Die halbe Schweiz kauft 19 jährige Vola und verkauft die 27 jährige. Ein super Deal, solltest Du auch machen.“ Nicht die Struktur des Deals machte mich erschrocken, es war die Antwort auf meine Frage woher die Volatilität käme. „Die kaufen wir einfach.“ „Und wo?“ Stirnrunzeln ob der Dummheit meiner Frage. „Na bei allen Banken.“ „Und woher kaufen die Banken die Vola, wer handelt die Kassa?“ Und jetzt kam’s ganz dick: „Welche Kassa?“

Nur zum Verständnis: Volatilität, die ausgewiesene Schwankungsbreite eines Wertes, entsteht durch Schwankung ebendieses Wertes. Wer Vola daher handelt muss sie durch irgendeine Schwankung einer dieser unterlegten Wertes erhalten. Ohne OMV keine OMV-Vola. Easy. Aber scheinbar nicht mehr notwendig. Ob es eine Marktorder gibt ist nicht wichtig, wenn man sich einen ganzen Markt selbst „machen“ kann. Wir handeln einfach munter drauf los und solange wir Preise bekommen ist alles in Ordnung. Je mehr Vola man kauft umso höher der Preis, der damit indikativ verbundene Markt ist egal. Abgehoben? Nein, super! Ein komplett neues Marktsegment entsteht und hat noch dazu den Anschein von „smart“. Und dadurch, dass man Vola auch leer verkaufen kann (man verkauft, was man nicht hat), ist man immer liquide und kann sich bei Jedermann / Jederbank im Fall der Fälle zurückdecken. Super, oder?

Das hatten wir doch schon einmal. War da nicht so was Ähnliches mit „Housing“, „Subprime“, CDOs oder „ABS’s“? Wo man einfach kreuz und quer vermischt und gehandelt hat, bis man den Überblick verlor, mache sagen, sogar bewusst diesen Kontrollverlust herbeiführte, um danach erst recht mit den Gebühren auf diesen Produkten „reich“ zu werden? Wake Up! Ich dachte Derivate ohne Bezug zum jeweiligen Underlying wären als Übel in dieser Finanzkrise bereits längst enttarnt? Gerade das Gegenteil scheint aber nach wie vor der Fall zu sein!

Liebe Regulatoren, Politiker, Volkswirte und „Finanzmarktexperten die was zu verändern haben“: Was, wenn man heute plötzlich den Handel auf Volatilität, oder Derivate generell, regulieren würde? Was wenn sich jeder Händler in diesem Kreislauf seiner Basis, der Kassa, sicher sein muss? Was, wenn ohne Kassa gar nichts ginge? Wir würden unseren Markt gar nicht mehr erkennen! Die Hektik und Unberechenbarkeit würde zurückgehen. Fundamentale Effekte weit stärker wirken. Politische Aussagen nicht mehr so stark auf die Märkte einhämmern. Unser Wissen und unsere Leistung wieder als das sichtbar und geschätzt werden was sie seit Jahren ist, weil sie nicht mehr durch unberechenbare Schwankungen, die sich ohnehin zumeist danach wieder als Gegenbewegung ausgleichen, permanent gestört und untergraben werden. Und unsere Kunden werden noch mehr lachen.

„darf’s ein bisserl mehr von der Vola sein?“ Nein danke!



BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

kapitalmarkt-stimme.at daily voice 90/365: Börsepeople-Podcast wächst massiv, hier Basics und welcher Zusatzaufwand ab jetzt kostet




 

Aktien auf dem Radar:Porr, VIG, FACC, Pierer Mobility, Addiko Bank, Rosenbauer, Lenzing, Andritz, Mayr-Melnhof, ATX, ATX Prime, ATX TR, voestalpine, Wienerberger, DO&CO, RBI, Palfinger, SW Umwelttechnik, Flughafen Wien, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, RHI Magnesita, Austriacard Holdings AG, Agrana, Amag, Kapsch TrafficCom, OMV, Österreichische Post, Telekom Austria, Uniqa.


Random Partner

BKS
Die börsenotierte BKS Bank mit Sitz in Klagenfurt, Österreich, beschäftigt rund 1.100 Mitarbeiter und betreibt ihr Bank- und Leasinggeschäft in den Ländern Österreich, Slowenien, Kroatien und der Slowakei. Die BKS Bank verfügt zudem über Repräsentanzen in Ungarn und Italien. Mit der Oberbank AG und der Bank für Tirol und Vorarlberg AG bildet die BKS Bank AG die 3 Banken Gruppe.

>> Besuchen Sie 60 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


Useletter

Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

Newsletter abonnieren

Runplugged

Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

per Newsletter erhalten


Ausgewählte Events von BSN-Partnern


Meistgelesen
>> mehr





PIR-Zeichnungsprodukte
Newsflow
>> mehr

Börse Social Club Board
>> mehr
    BSN MA-Event Brenntag
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 22-23: Strabag(1)
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 20-21: Erste Group(1), Bawag(1)
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 19-20: Frequentis(1), VIG(1), Uniqa(1), Strabag(1)
    Star der Stunde: Kapsch TrafficCom 2.45%, Rutsch der Stunde: Pierer Mobility -1.08%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 17-18: Kontron(2), Verbund(2)
    Star der Stunde: CPI Europe AG 0.78%, Rutsch der Stunde: Rosenbauer -0.91%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 16-17: Kontron(3), Bawag(1), Wienerberger(1), SBO(1)
    Star der Stunde: RBI 1.29%, Rutsch der Stunde: CPI Europe AG -1.07%

    Featured Partner Video

    kapitalmarkt-stimme.at daily voice 64/365: Gerald Zmuegg gilt hie und da als Bankenbasher, ist aber auch Bankensteuerbasher

    kapitalmarkt-stimme.at daily voice 64/365: Heute geht es um den Finanzombudsmann Gerald Zmuegg, der oft als Bankenbasher bezeichnet wird, weil er für KMU hart gegen Banken verhandelt. Er ist aber a...

    Books josefchladek.com

    Nikita Teryoshin
    O Tannenbaum
    2024
    pupupublishing

    Yorgos Lanthimos
    Dear God, the Parthenon is still broken
    2024
    Void

    Bryan Schutmaat & Ashlyn Davis
    Islands of the Blest
    2014
    Twin Palms Publishers

    Vic Bakin
    Epitome
    2024
    Void

    Gytis Skudzinskas
    Print of Truth / Truth of Print
    2024
    Noroutine Books

    Buddy-Blog: "Darf’s ein bisserl mehr von der Vola sein?" Nein danke! (Wolfgang Matejka)


    18.07.2012, 3296 Zeichen

    (Von: Wolfgang Matejka) Ich hätte gerne 30 dag Vola …

    „in ein DAX-Semmerl der Herr?“

    Unsere Finanzwelt hat sich definitiv gewandelt. Wir werden von Derivaten und deren Brüdern und Schwestern geradezu überrannt. Und teilweise merken wir gar nichts davon. Ein Bekannter aus London hatte mich zuletzt besucht und mir dabei die letzten Illusionen ob der Bodenständigkeit unserer Finanzindustrie geraubt.

    Er, als Broker bei einem großen US-Haus beschäftigt, informierte mich über die „heißesten Deals“ die  jetzt eben in der City (London) laufen. „Die halbe Schweiz kauft 19 jährige Vola und verkauft die 27 jährige. Ein super Deal, solltest Du auch machen.“ Nicht die Struktur des Deals machte mich erschrocken, es war die Antwort auf meine Frage woher die Volatilität käme. „Die kaufen wir einfach.“ „Und wo?“ Stirnrunzeln ob der Dummheit meiner Frage. „Na bei allen Banken.“ „Und woher kaufen die Banken die Vola, wer handelt die Kassa?“ Und jetzt kam’s ganz dick: „Welche Kassa?“

    Nur zum Verständnis: Volatilität, die ausgewiesene Schwankungsbreite eines Wertes, entsteht durch Schwankung ebendieses Wertes. Wer Vola daher handelt muss sie durch irgendeine Schwankung einer dieser unterlegten Wertes erhalten. Ohne OMV keine OMV-Vola. Easy. Aber scheinbar nicht mehr notwendig. Ob es eine Marktorder gibt ist nicht wichtig, wenn man sich einen ganzen Markt selbst „machen“ kann. Wir handeln einfach munter drauf los und solange wir Preise bekommen ist alles in Ordnung. Je mehr Vola man kauft umso höher der Preis, der damit indikativ verbundene Markt ist egal. Abgehoben? Nein, super! Ein komplett neues Marktsegment entsteht und hat noch dazu den Anschein von „smart“. Und dadurch, dass man Vola auch leer verkaufen kann (man verkauft, was man nicht hat), ist man immer liquide und kann sich bei Jedermann / Jederbank im Fall der Fälle zurückdecken. Super, oder?

    Das hatten wir doch schon einmal. War da nicht so was Ähnliches mit „Housing“, „Subprime“, CDOs oder „ABS’s“? Wo man einfach kreuz und quer vermischt und gehandelt hat, bis man den Überblick verlor, mache sagen, sogar bewusst diesen Kontrollverlust herbeiführte, um danach erst recht mit den Gebühren auf diesen Produkten „reich“ zu werden? Wake Up! Ich dachte Derivate ohne Bezug zum jeweiligen Underlying wären als Übel in dieser Finanzkrise bereits längst enttarnt? Gerade das Gegenteil scheint aber nach wie vor der Fall zu sein!

    Liebe Regulatoren, Politiker, Volkswirte und „Finanzmarktexperten die was zu verändern haben“: Was, wenn man heute plötzlich den Handel auf Volatilität, oder Derivate generell, regulieren würde? Was wenn sich jeder Händler in diesem Kreislauf seiner Basis, der Kassa, sicher sein muss? Was, wenn ohne Kassa gar nichts ginge? Wir würden unseren Markt gar nicht mehr erkennen! Die Hektik und Unberechenbarkeit würde zurückgehen. Fundamentale Effekte weit stärker wirken. Politische Aussagen nicht mehr so stark auf die Märkte einhämmern. Unser Wissen und unsere Leistung wieder als das sichtbar und geschätzt werden was sie seit Jahren ist, weil sie nicht mehr durch unberechenbare Schwankungen, die sich ohnehin zumeist danach wieder als Gegenbewegung ausgleichen, permanent gestört und untergraben werden. Und unsere Kunden werden noch mehr lachen.

    „darf’s ein bisserl mehr von der Vola sein?“ Nein danke!



    BSN Podcasts
    Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

    kapitalmarkt-stimme.at daily voice 90/365: Börsepeople-Podcast wächst massiv, hier Basics und welcher Zusatzaufwand ab jetzt kostet




     

    Aktien auf dem Radar:Porr, VIG, FACC, Pierer Mobility, Addiko Bank, Rosenbauer, Lenzing, Andritz, Mayr-Melnhof, ATX, ATX Prime, ATX TR, voestalpine, Wienerberger, DO&CO, RBI, Palfinger, SW Umwelttechnik, Flughafen Wien, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, RHI Magnesita, Austriacard Holdings AG, Agrana, Amag, Kapsch TrafficCom, OMV, Österreichische Post, Telekom Austria, Uniqa.


    Random Partner

    BKS
    Die börsenotierte BKS Bank mit Sitz in Klagenfurt, Österreich, beschäftigt rund 1.100 Mitarbeiter und betreibt ihr Bank- und Leasinggeschäft in den Ländern Österreich, Slowenien, Kroatien und der Slowakei. Die BKS Bank verfügt zudem über Repräsentanzen in Ungarn und Italien. Mit der Oberbank AG und der Bank für Tirol und Vorarlberg AG bildet die BKS Bank AG die 3 Banken Gruppe.

    >> Besuchen Sie 60 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


    Useletter

    Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

    Newsletter abonnieren

    Runplugged

    Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
    (kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

    per Newsletter erhalten


    Ausgewählte Events von BSN-Partnern


    Meistgelesen
    >> mehr





    PIR-Zeichnungsprodukte
    Newsflow
    >> mehr

    Börse Social Club Board
    >> mehr
      BSN MA-Event Brenntag
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 22-23: Strabag(1)
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 20-21: Erste Group(1), Bawag(1)
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 19-20: Frequentis(1), VIG(1), Uniqa(1), Strabag(1)
      Star der Stunde: Kapsch TrafficCom 2.45%, Rutsch der Stunde: Pierer Mobility -1.08%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 17-18: Kontron(2), Verbund(2)
      Star der Stunde: CPI Europe AG 0.78%, Rutsch der Stunde: Rosenbauer -0.91%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 16-17: Kontron(3), Bawag(1), Wienerberger(1), SBO(1)
      Star der Stunde: RBI 1.29%, Rutsch der Stunde: CPI Europe AG -1.07%

      Featured Partner Video

      kapitalmarkt-stimme.at daily voice 64/365: Gerald Zmuegg gilt hie und da als Bankenbasher, ist aber auch Bankensteuerbasher

      kapitalmarkt-stimme.at daily voice 64/365: Heute geht es um den Finanzombudsmann Gerald Zmuegg, der oft als Bankenbasher bezeichnet wird, weil er für KMU hart gegen Banken verhandelt. Er ist aber a...

      Books josefchladek.com

      Shin Yanagisawa
      Tracks of the City
      1978
      Asahi Sonorama

      Xiaofu Wang
      The Tower
      2024
      Nearest Truth

      Gytis Skudzinskas
      Print of Truth / Truth of Print
      2024
      Noroutine Books

      Yoshi Kametani
      I’ll Be Late
      2024
      Void

      Ulf Lundin
      Pictures of a Family
      2024
      Skreid Publishing

      h