Ich stimme der Verwendung von Cookies zu. Auch wenn ich diese Website weiter nutze, gilt dies als Zustimmung.

Bitte lesen und akzeptieren Sie die Datenschutzinformation und Cookie-Informationen, damit Sie unser Angebot weiter nutzen können. Natürlich können Sie diese Einwilligung jederzeit widerrufen.





Kann die Politik die Banken retten?

Magazine aktuell


#gabb aktuell



08.05.2012, 3133 Zeichen

Wir bekommen immer wieder erzählt, dass wir "nur" die diversen Rettungsschirme aufstocken müssten und diese dann idealerweise gleich direkt für die Unterstützung von in Schieflage geratenen Banken verwenden sollten. Und schon wäre die Welt, aber zumindest die EU gerettet. Abgesehen von der Frage der ökonomischen Sinnhaftigkeit dieser Vorgehensweise, lautet die eigentliche Frage: Geht das überhaupt?
Dazu ein Blick in die monatlich aktualisierte Bilanzstatistik der Monetären Finanzinstitute (vulgo "Banken") des Euro-Systems (Quelle:  http://www.bundesbank.de/statistik/statistik_eszb_neuesfenster_tabelle.php?stat=outstanding_amounts&lang=). Die Bilanzsumme der Banken der Euro-Zone belief sich im März 2012 auf € 33.759 Mrd. Die Banken der Hauptproblemländer (Griechenland, Irland, Portugal) bringen es zusammen auch auf  € 2.267,6 Mrd. Zum Vergleich: Die maximale Haftungsgrenze des dauerhaften "Rettungsschirms" ESM liegt bei € 500 Mrd. plus der Mittel des EFSF kommt man auf ca. € 750 Mrd.  Das tatsächlich verfügbare Kapital des ESM liegt allerdings nur bei € 80 Mrd., also bei ca. 0,2% der Bilanzsumme der Banken des Eurosystems. Kommen gar der spanische (€ 3.728 Mrd.), der italienische (€ 4.157 Mrd.) oder französische Banksektor (€ 8.447 Mrd.) in Schwierigkeiten, wäre jede politische Intervention hoffnungs- und sinnlos.

Es besteht allerdings kein ernsthafter Grund zur Verzweiflung. Denn das europäische Bankensystem ist trotz Krise wahrscheinlich stabiler als so manche glauben. Denn trotz Krise ist die Bilanzsumme stetig gewachsen: Seit März 2007 von € 27.068 um € 6.691 Mrd. (+24,7%). Noch stärker gestiegen sind (Eigen-)Kapital und Rücklagen, nämlich von € 1.535 Mrd. auf € 2.259 Mrd., also um satte 47,2%.

Und wohin ist das Geld geflossen: Primär in die Finanzierung des Bankensektors selbst. Entgegen anderslautenden Aussagen ist das Interbanken-Kreditvolumen von € 5.102 Mrd. auf € 6.321 Mrd. also um 23,9% gestiegen. Etwas schwächer war der Anstieg an Unternehmensfinanzierungen (Nicht-finanzielle Kapitalgesellschaften) um 19% von € 3.952 Mrd. auf € 4.703 Mrd. Noch geringer war allerdings der Zuwachs an Staatsanleihen, die um 17.9% zunahmen, von € 1.288 Mrd. auf € 1.519 Mrd. Interessant ist aber, dass sich die Kredite an Öffentliche Haushalte massiv erhöht haben: Von € 805 Mrd. auf € 1.137 Mrd., also um 41%. Beide Positionen zusammen gerechnet hat sich das Exposure des Bankensektors gegenüber dem öffentlichen Sektor somit doch etwas erhöht (von 7,7% auf 7,9% der Bilanzsumme).

Fazit: Der EU-Bankensektor ist trotz Finanzkrise massiv gewachsen. Im März 2012 war dieser so groß wie nie zu vor. Natürlich viel zu groß um von irgendeinem Rettungsfonds der Welt gerettet werden zu können. Allein die Banken aus Griechenland, Irland und Portugal sprengen die Kapazität des ESM bei weitem. Allerdings sollten das Wachstum des Bankensektors, die Erhöhung des Eigenkapitals und vor allem auch der Anstieg der Ausleihungen innerhalb des Bankensektors Indikatoren für eine insgesamt verbesserte Situation sein. Wobei die Risiken einzelner Länder von dieser Gesamteinschätzung natürlich gesondert zu betrachten sind.



BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Wiener Börse Party #808: 11 Number One Award Gewinner + 7 Börsepeople Awards + Than-XMas Award; Pierer Mobility überrascht




 

Aktien auf dem Radar:Pierer Mobility, UBM, Palfinger, Addiko Bank, Immofinanz, CA Immo, Mayr-Melnhof, Polytec Group, Verbund, RBI, Athos Immobilien, Cleen Energy, EuroTeleSites AG, Kostad, Lenzing, Josef Manner & Comp. AG, VAS AG, Wolford, Agrana, Amag, EVN, Flughafen Wien, OMV, Österreichische Post, Telekom Austria, Uniqa, VIG.


Random Partner

Mayr-Melnhof Gruppe
Die Mayr-Melnhof Gruppe ist Europas größter Karton- und Faltschachtelproduzent. Das Unternehmen konzentriert sich konsequent auf seine Kernkompetenz, die Produktion und Verarbeitung von Karton zu Verpackungen für Konsumgüter des täglichen Bedarfes. Damit wird ein langfristig attraktives und ausgewogenes Geschäft mit überschaubarer Zyklizität verfolgt.

>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


Useletter

Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

Newsletter abonnieren

Runplugged

Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

per Newsletter erhalten


Meistgelesen
>> mehr





PIR-Zeichnungsprodukte
AT0000A2U4X2
AT0000A3C5T8
AT0000A38NH3
Newsflow
>> mehr

Börse Social Club Board
>> mehr
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 22-23: RBI(1), CA Immo(1)
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 18-19: Erste Group(1)
    Star der Stunde: Polytec Group 1.98%, Rutsch der Stunde: Pierer Mobility -4.05%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 17-18: RBI(2), Österreichische Post(1), Palfinger(1), Immofinanz(1), Mayr-Melnhof(1)
    Star der Stunde: UBM 1.85%, Rutsch der Stunde: Pierer Mobility -4.29%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 16-17: Kontron(3)
    Star der Stunde: Pierer Mobility 1.69%, Rutsch der Stunde: Warimpex -0.52%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 15-16: Erste Group(1), Immofinanz(1)
    Star der Stunde: EuroTeleSites AG 0.95%, Rutsch der Stunde: Pierer Mobility -3%

    Featured Partner Video

    SportWoche Podcast #137: Tennis-Highlights, Rankings & Rookies 2024 aus österreichischer Sicht feat. Thomas Schweda, ÖTV

    M(e)ine Jahresbilanz für das österreichische Tennis feat. ÖTV-Geschäftsführer Thomas Schweda, der seine fünf Highlights für den Verband nennt. Die besten ÖTV-SportlerInnen in den WTA- bzw. ATP-Rank...

    Books josefchladek.com

    Meinrad Schade
    Unresolved
    2018
    Scheidegger & Spiess

    Shōji Ueda
    Brilliant Scenes: Shoji Ueda Photo Album
    1981
    Nippon Camera

    Nikita Teryoshin
    Nothing Personal
    2024
    GOST

    Shinkichi Tajiri
    De Muur
    2002
    Fotokabinetten Gemeentemuseum Den Haag

    Gabriele Basilico
    Ambiente urbano 1970-1980
    2024
    Electa

    Kann die Politik die Banken retten?


    08.05.2012, 3133 Zeichen

    Wir bekommen immer wieder erzählt, dass wir "nur" die diversen Rettungsschirme aufstocken müssten und diese dann idealerweise gleich direkt für die Unterstützung von in Schieflage geratenen Banken verwenden sollten. Und schon wäre die Welt, aber zumindest die EU gerettet. Abgesehen von der Frage der ökonomischen Sinnhaftigkeit dieser Vorgehensweise, lautet die eigentliche Frage: Geht das überhaupt?
    Dazu ein Blick in die monatlich aktualisierte Bilanzstatistik der Monetären Finanzinstitute (vulgo "Banken") des Euro-Systems (Quelle:  http://www.bundesbank.de/statistik/statistik_eszb_neuesfenster_tabelle.php?stat=outstanding_amounts&lang=). Die Bilanzsumme der Banken der Euro-Zone belief sich im März 2012 auf € 33.759 Mrd. Die Banken der Hauptproblemländer (Griechenland, Irland, Portugal) bringen es zusammen auch auf  € 2.267,6 Mrd. Zum Vergleich: Die maximale Haftungsgrenze des dauerhaften "Rettungsschirms" ESM liegt bei € 500 Mrd. plus der Mittel des EFSF kommt man auf ca. € 750 Mrd.  Das tatsächlich verfügbare Kapital des ESM liegt allerdings nur bei € 80 Mrd., also bei ca. 0,2% der Bilanzsumme der Banken des Eurosystems. Kommen gar der spanische (€ 3.728 Mrd.), der italienische (€ 4.157 Mrd.) oder französische Banksektor (€ 8.447 Mrd.) in Schwierigkeiten, wäre jede politische Intervention hoffnungs- und sinnlos.

    Es besteht allerdings kein ernsthafter Grund zur Verzweiflung. Denn das europäische Bankensystem ist trotz Krise wahrscheinlich stabiler als so manche glauben. Denn trotz Krise ist die Bilanzsumme stetig gewachsen: Seit März 2007 von € 27.068 um € 6.691 Mrd. (+24,7%). Noch stärker gestiegen sind (Eigen-)Kapital und Rücklagen, nämlich von € 1.535 Mrd. auf € 2.259 Mrd., also um satte 47,2%.

    Und wohin ist das Geld geflossen: Primär in die Finanzierung des Bankensektors selbst. Entgegen anderslautenden Aussagen ist das Interbanken-Kreditvolumen von € 5.102 Mrd. auf € 6.321 Mrd. also um 23,9% gestiegen. Etwas schwächer war der Anstieg an Unternehmensfinanzierungen (Nicht-finanzielle Kapitalgesellschaften) um 19% von € 3.952 Mrd. auf € 4.703 Mrd. Noch geringer war allerdings der Zuwachs an Staatsanleihen, die um 17.9% zunahmen, von € 1.288 Mrd. auf € 1.519 Mrd. Interessant ist aber, dass sich die Kredite an Öffentliche Haushalte massiv erhöht haben: Von € 805 Mrd. auf € 1.137 Mrd., also um 41%. Beide Positionen zusammen gerechnet hat sich das Exposure des Bankensektors gegenüber dem öffentlichen Sektor somit doch etwas erhöht (von 7,7% auf 7,9% der Bilanzsumme).

    Fazit: Der EU-Bankensektor ist trotz Finanzkrise massiv gewachsen. Im März 2012 war dieser so groß wie nie zu vor. Natürlich viel zu groß um von irgendeinem Rettungsfonds der Welt gerettet werden zu können. Allein die Banken aus Griechenland, Irland und Portugal sprengen die Kapazität des ESM bei weitem. Allerdings sollten das Wachstum des Bankensektors, die Erhöhung des Eigenkapitals und vor allem auch der Anstieg der Ausleihungen innerhalb des Bankensektors Indikatoren für eine insgesamt verbesserte Situation sein. Wobei die Risiken einzelner Länder von dieser Gesamteinschätzung natürlich gesondert zu betrachten sind.



    BSN Podcasts
    Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

    Wiener Börse Party #808: 11 Number One Award Gewinner + 7 Börsepeople Awards + Than-XMas Award; Pierer Mobility überrascht




     

    Aktien auf dem Radar:Pierer Mobility, UBM, Palfinger, Addiko Bank, Immofinanz, CA Immo, Mayr-Melnhof, Polytec Group, Verbund, RBI, Athos Immobilien, Cleen Energy, EuroTeleSites AG, Kostad, Lenzing, Josef Manner & Comp. AG, VAS AG, Wolford, Agrana, Amag, EVN, Flughafen Wien, OMV, Österreichische Post, Telekom Austria, Uniqa, VIG.


    Random Partner

    Mayr-Melnhof Gruppe
    Die Mayr-Melnhof Gruppe ist Europas größter Karton- und Faltschachtelproduzent. Das Unternehmen konzentriert sich konsequent auf seine Kernkompetenz, die Produktion und Verarbeitung von Karton zu Verpackungen für Konsumgüter des täglichen Bedarfes. Damit wird ein langfristig attraktives und ausgewogenes Geschäft mit überschaubarer Zyklizität verfolgt.

    >> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


    Useletter

    Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

    Newsletter abonnieren

    Runplugged

    Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
    (kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

    per Newsletter erhalten


    Meistgelesen
    >> mehr





    PIR-Zeichnungsprodukte
    AT0000A2U4X2
    AT0000A3C5T8
    AT0000A38NH3
    Newsflow
    >> mehr

    Börse Social Club Board
    >> mehr
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 22-23: RBI(1), CA Immo(1)
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 18-19: Erste Group(1)
      Star der Stunde: Polytec Group 1.98%, Rutsch der Stunde: Pierer Mobility -4.05%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 17-18: RBI(2), Österreichische Post(1), Palfinger(1), Immofinanz(1), Mayr-Melnhof(1)
      Star der Stunde: UBM 1.85%, Rutsch der Stunde: Pierer Mobility -4.29%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 16-17: Kontron(3)
      Star der Stunde: Pierer Mobility 1.69%, Rutsch der Stunde: Warimpex -0.52%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 15-16: Erste Group(1), Immofinanz(1)
      Star der Stunde: EuroTeleSites AG 0.95%, Rutsch der Stunde: Pierer Mobility -3%

      Featured Partner Video

      SportWoche Podcast #137: Tennis-Highlights, Rankings & Rookies 2024 aus österreichischer Sicht feat. Thomas Schweda, ÖTV

      M(e)ine Jahresbilanz für das österreichische Tennis feat. ÖTV-Geschäftsführer Thomas Schweda, der seine fünf Highlights für den Verband nennt. Die besten ÖTV-SportlerInnen in den WTA- bzw. ATP-Rank...

      Books josefchladek.com

      Martin Parr
      The Last Resort
      1986
      Promenade Press

      Mimi Plumb
      Landfall
      2018
      TBW Books

      Matthew Genitempo
      Jasper
      2018/2024
      Twin Palms Publishers

      Kjell-Ake Andersson & Mikael Wiström
      Gruvarbetare i Wales
      1977
      Trydells

      Walker Evans
      Many are Called
      1966
      Houghton Mifflin