07.04.2012,
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Was passiert, wenn man einen Artikel 1:1 kopiert? Für mich ist das immer spannend, wie dieser dann aussieht. Mit Genehmigung von www.pressetext.com - ich wurde zu Social Media-Themen interviewt - tue ich das hiermit. Das pte-Original findet man
HIER.
Drastil: "One-Way-Stil in Social Media schlecht"
"Finance Blogger of the Year" fordert offene und kluge Kommunikation
Finanzblogger Christian Drastil im pressetext-Gespräch (Foto: Martina Draper)
Wien (pte002/07.04.2012/06:05) - Das Projekt von Christian Drastil Communictions
http://christian-drastil.com wurde zum "Finance Blog of the Year" in der DACH-Region gekürt. Damit erhielt ein Projekt von Drastil bereits zum zweiten Mal die begehrte Auszeichnung für Finanzblogger im deutschsprachigen Raum, die vom Kreditportal smava
http://smava.deinitiiert wird. Im Gespräch mit pressetext verrät der ehemalige CEO des Börse Express und seit Jahresbeginn selbstständige Medienprofi die Tricks und Kniffe erfolgreicher Social-Media-Kampagnen mit ihren Folgen für Unternehmen.
pressetext: Welchen Einfluss haben soziale Netzwerke auf die Investor-Relations-Arbeit von börsennotierten Unternehmen?
Drastil: Die börsenotierten österreichischen Unternehmen sind da noch extrem zurückhaltend, was aber nicht zwingend negativ ist. Man muss sich überlegen, ob man eine Interaktion mit Facebook-Fans eingehen will oder lediglich einen One-Way-Kanal liefert. Letzterer kommt im Social-Bereich nicht gut an, ersterer bindet viel Ressourcen; Ressourcen, die in den meisten IR-Teams einfach nicht vorhanden sind. Zudem darf gerade ein börsengegelistetes Unternehmen vieles gar nicht sagen. Für mich die Nummer 1 unter Österreichs Börsenotierten ist die voestalpine, dort gibt es aber auch eine Kommunikationsabteilung, die "Social Media" lebt und wohl auch das nötige Budget hat. Gerade bei Unternehmen, deren Produkte nicht "Retail" sind, ist das ein ganz wichtiger Kanal, der zum Verstehen des Unternehmens beiträgt.
pressetext: Müssen Aktiengesellschaften künftig ihre Hauptversammlungen und Bilanzpressekonferenzen live streamen, um öffentliche Aufmerksamkeit zu erhöhen? Wie wichtig wird das Thema Bewegtbild in der Finanzkommunikation
Drastil: Bei Hauptversammlungen und die Pressekonferenzen macht Bewegtbild mächtig Sinn. Bei einem Interview brauche ich hingegen die Leute nicht sehen. Auch bin ich ein großer Anhänger von Audio-Podcasts. Ich höre mir gerne Interviews oder Börsenberichte beim Laufen via iPhone an. Ich überlege, hier künftig auch selbst Produkte zu positionieren.
pressetext: Die Vermischung von Journalismus und PR nimmt selbst in Deutschland immer mehr zu. Dies führt zu einem Vertrauensverlust des Lesers und Users. Wie wird sich die Medienlandschaft weiter entwickeln?
Drastil: Ich persönlich sehe die Gefahr vor allem im Bereich des Mainstreams, des Boulevards. Es ist schon heftig, wie Politiker in einigen auflagenstarken Medien die Blattlinie bestimmen. Sobald es in Nischen geht, glaube ich an den informierteren Leser. Er filtert, er wägt ab, er findet heraus, welches Medium sich dem "Sell Out" verschrieben hat beziehungsweise wem er trauen kann.
pressetext: Angesichts der immer öfter aufkommenden Skandale, Plagiate, Korruption und Interessenkonflikte: Was glaubt der Journalist Christian Drastil den IR- und PR-Managern noch?
Drastil: Im Finanzbereich (online) zählt die ultraschnelle, und fachlich richtige Meldung beziehungsweise Meinung. Als interessierter Leser kann ich das Feedback geben, dass die Aufdecker des Landes einen guten und wichtigen Job tun. Ich habe ein ambivalentes Verhältnis zu externen PR-Managern, weil ich der Meinung bin, dass gute Infos auch ohne häufiges Nachtelefonieren den Weg in die Medien finden. Andererseits tun sie nur ihren Job. Den internen PR- beziehungsweise auch den IR-Leuten glaube ich viel. In der Quartalszahlen-Welt haben Lügen kurze Beine. Ich bin der Meinung, dass da zum Teil ganz hervorragende Leute in Österreich vorhanden sind.
pressetext: Wieviel Privatsphäre bleibt einem Blogger und einem IR-Arbeiter, der auf allen Netzwerken unterwegs ist? Was unterscheidet die Arbeit von einem angestellten Journalisten?
Drastil: Bis Dezember 2011 war ich angestellter Geschäftsführer einer Konzerntochter. Es ist klar, dass man als Geschäftsführer anders und weniger locker kommunziert, denn als Freigeist. Ich denke übrigens nicht, dass man auf allen Plattformen sein "muss". Dinge, die man nicht gern bespielt, wird man ungeschickt bespielen und es gibt einen Negativ-Effekt. Das bezieht sich nicht auf Informationen, die man nicht gerne veröffentlicht, sondern: Wenn ich zum Beispiel Twitter nicht mag, dann wird es danebengehen.
pressetext: Haben Sie den Eindruck, dass die Geschehnisse rund um die Schuldenkrise in Europa das Interesse für Wirtschaftsthemen gestärkt haben?
Drastil: Ja, definitiv, wenngleich das alles negativ behaftet ist. Wirtschaft gilt leider als böse, und wer Gewinn macht, ist ultraböse. Und die Spekulanten sind sowieso an allem schuld. Das geht lupenrein auf das Konto der Politik. Es wird Jahre dauern, das wieder zu korrigieren. Ich möchte den Konzernen sicher keinen Persilschein ausstellen, die Geschichte rund um Griechenland hat aber in erster Linie die europäische Politik spektakulär verbockt. Es ist eine Leistung der Volksvertreter, das nach außen so aussehen zu lassen, als hätten die Banken abgezockt.
pressetext: Vielen Dank für das Gespräch!
(Ende)
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