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Buddy-Blog: Max Otte ... über die Goldmänner Draghi, Issing und Papandreou

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19.03.2012, 3282 Zeichen

(Autor: Max Otte)  Sehr geehrte Privatanleger,

am Mittwoch veröffentlichte Greg Smith einen Meinungsartikel in der New York Times: „Warum ich Goldman Sachs verlasse.“

Greg Smith war Exekutivdirektor und Leiter des Aktienderivategeschäfts in Europa, im Nahen Osten und in Asien. Er hat zwei der größten Hedgefonds des Planeten beraten, fünf der größten Vermögensverwalter in den USA, und drei der größten Staatsfonds im Nahen Osten und Asien. Seine Mandanten hatten insgesamt ein Vermögen von über einer Billion Dollar.

Smith nennt die Momente, als er in Südafrika ein volles Stipendium für die Stanford University in Kalifornien bekam, dass er die nationale Endausscheidung für die Rodes-Stipendien erreichte und dass er eine Bronzemedaille im Tischtennis bei den Maccabiah Games, der „jüdischen Olympiade“ gewann, die stolzesten in seinem Leben. Alle diese Erfolge habe er durch harte Arbeit erreicht, nicht durch Mogeleien oder Abkürzungen.

Als Smith vor zwölf Jahren bei Goldman Sachs an-fing, fand er in eigenen Worten eine Kultur von Teamwork, Integrität und Dienst am Mandanten vor. Heute sei das Klima so „toxisch und zerstörerisch wie nie zuvor in seiner Zeit“.

Die Mitarbeiter würden kaltherzig darüber sprechen, wie sie ihre Mandanten über den Tisch ziehen. Im letzten Jahre habe er fünf Exekutivdirektoren über ihre Mandanten als „Muppets“ sprechen hören. „Ich weiß von keinem illegalen Verhalten, aber werden Mitarbeiter Grenzen überschreiten und Mandanten komplizierte und profitable Produkte aufschwatzen, selbst wenn es einfachere gäbe, oder welche, die den Interessen des Mandanten besser dienen würden? Absolut! Jeden Tag, sogar.“

Die einfachsten Wege, im Unternehmen aufzusteigen, seien: A) Mandanten Produkte oder Wertpapiere aufschwatzen, die Goldman im Eigenbestand hat, die aber als zu riskant oder zu wenig profitabel angesehen werden. B) „Elefanten jagen“ – Mandanten davon zu überzeugen, das zu handeln, was den größten Profit für Goldman bringt. Smith: „Nennt mich altmodisch, aber ich mag es nicht, meinen Mandaten ein Produkt zu verkaufen, das falsch für sie ist.“ C) Illiquide Produkte mit einer 3-Buchstaben-Abkürzung handeln (CDO, CDS…).

Greg Smith beendet seinen kurzen Artikel mit einem Aufruf an den Aufsichtsrat, die moralisch bankrotten Leute auszumerzen, denn ohne Mandanten würde die Firma auf Dauer kein Geld verdienen. Sie würde nicht einmal existieren.

Lieber Greg Smith – ich glaube Ihnen jedes Wort. Sie haben richtig gehandelt. Aber der Aufsichtsrat wird nichts tun. Ich sehe keinen Wandel in der Kultur der Unehrlichkeit und der Gier auf den Finanzmärkten. Und die Politik ist fest in der Hand von Goldman Sachs & Co. Viele Finanzminister der Vereinigten Staaten waren bei Goldman Sachs. Mario Draghi, der neue Präsident der Europäischen Zentralbank, war bei Goldman Sachs. Prof. Otmar Issing hat nach seiner Amtszeit als Chefvolkswirt bei der EZB angeheuert – und dann die Finanzmarktreformkommission der Deutschen Bundesregierung geleitet. Der griechische Ex-Premier Papandreou hatte ebenfalls beste Beziehungen zu Goldman.

Wir sind auf uns alleine gestellt. Die Finanzoligarchie ist so stark wie noch nie.

Wohl dem, der noch einen ehrlichen Gesprächspartner und Berater hat!

Auf gute Investments,

Ihr
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    am Mittwoch veröffentlichte Greg Smith einen Meinungsartikel in der New York Times: „Warum ich Goldman Sachs verlasse.“

    Greg Smith war Exekutivdirektor und Leiter des Aktienderivategeschäfts in Europa, im Nahen Osten und in Asien. Er hat zwei der größten Hedgefonds des Planeten beraten, fünf der größten Vermögensverwalter in den USA, und drei der größten Staatsfonds im Nahen Osten und Asien. Seine Mandanten hatten insgesamt ein Vermögen von über einer Billion Dollar.

    Smith nennt die Momente, als er in Südafrika ein volles Stipendium für die Stanford University in Kalifornien bekam, dass er die nationale Endausscheidung für die Rodes-Stipendien erreichte und dass er eine Bronzemedaille im Tischtennis bei den Maccabiah Games, der „jüdischen Olympiade“ gewann, die stolzesten in seinem Leben. Alle diese Erfolge habe er durch harte Arbeit erreicht, nicht durch Mogeleien oder Abkürzungen.

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