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Das ATX-Jahr 2006: Banker reiben sich die Hände, 4000er war keine Hürde, Wasserkraft ein Thema (Christian Drastil)


Autor:
Christian Drastil

Der Namensgeber des Blogs. Ich funktioniere nach dem Motto "Trial, Error & Learning". Mehrjährige Business Pläne passen einfach nicht zu mir. Zu schnell (ver)ändert sich die Welt, in der wir leben. Damit bin ich wohl nicht konzernkompatibel sondern lieber ein alter Jungunternehmer. Ein lupenreiner Digital Immigrant ohne auch nur einen Funken Programmier-Know-How, aber - wie manche sagen - vielleicht mit einem ausgeprägten Gespür für Geschäftsmodelle, die funktionieren. Der Versuch, Finanzmedien mit Sport, Musik und schrägen Ideen positiv aufzuladen, um Financial Literacy für ein grosses Publikum spannend zu machen, steht im Mittelpunkt. Diese Dinge sind mein Berufsleben und ich arbeite gerne. Der Blog soll u.a. zeigen, wie alles zusammenhängt und welches Bigger Picture angestrebt wird.
Christian Drastil

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09.01.2011, 3706 Zeichen

Die Hochstimmung an den Märkten sollte auch 2006 keine Trübung erfahren, der ATX knackte gleich Ende Jänner die psychologisch wichtige Marke von 4000 Punkten. In den USA verabschiedete sich ziemlich zeitgleich dazu Fed-Chef Alan Greenspan nach 18 Jahren an der Spitze der US-Notenbank. In seiner letzten Sitzung erhöhte die Fed den Leitzins zum 14. Mal in Folge – auf 4,5 Prozent.

Der ATX schaffte im Gesamtjahr zwar nicht mehr die 50%-Performance aus den Vorjahren, mit einem Anstieg um 21,72% oder 796,44 Punkte auf 4463,47 Punkte konnte sich aber niemand beschweren. Ganz im Gegenteil, allerorts war von der Erfolgsstory des Wiener Kapitalmarkts zu reden: Dieser stieg von der Schlussposition in Europa in das Mittelfeld auf und konnte die Kapitalmärkte von grossen Volkswirtschaf­ten wie Deutschland und Italien etwa in der Kennzahl Marktkapitalisierung zu BIP überholen. Die täglichen Handelsumsätze in Wien stiegen auf 522 Mio. Euro (2005: 301 Mio. Euro) und die Marktkapitalisierung hob auf 133 Mrd. Euro ab.

Der Online Gaming Anbieter bwin schickte seine Anleger auf die Achterbahnfahrt: Nach dem 500%- Plus des Vorjahres setzte es 2006 Verluste von mehr als 80%. Der zweitgrösste Kursverlierer im ATX war die OMV, deren Kurs rund 14% einbrach. Für beide Unternehmen war es auch abseits der Kursentwick­lung ein turbulentes Jahr. bwin holte sich im März knapp 300 Mio. Euro Eigenkapital für eine Übernahme. Diese Kapitalerhöhung ging aber als eine der unnötigsten in die Börseannalen ein. Denn die damit finanzierte Tochter Ongame musste in der Bilanz 2006 aufgrund des Wegfalls des US-Geschäfts schon wieder voll wertberichtigt werden. Im September dann der nächste Knalleffekt: Die beiden CEOs werden in Monte Carlo wegen des Verdachts auf illegales Glücksspiel festgenommen, sind aber schon wenig später gegen Kaution wieder frei. Mittlerweile haben sich die Gesetze gelockert – bwin ist am französischen Markt aktiv und will dort 2011 erstmals Gewinne schreiben.

OMV-Chef Wolfgang Ruttenstorfer kaufte sich im März für rund eine Mrd. Dollar bei der türkischen Petrol Ofisi ein und rührte mit der Fusionsabsicht mit dem Verbund auch in der österreichischen Innen­politik gehörig um. Aus dem Zusammenschluss wurde bekanntlich nichts, die Bundesländer machten einen Strich durch die Rechnung, sie fürchteten um die „Sicherheit“ der heimischen Wasserkraft.
Insgesamt war es ein Jahr, in dem sich Investmentbanker die Hände rieben: Das Volumen an Kapitalerhöhungen und IPOs in Wien belief sich auf 11,8 Mrd. Euro. Gegenüber dem Jahr 2005 war das ein Anstieg von rund 82%. Und darin sind jene Börsegänge österreichischer Unternehmen im Ausland, wie etwa von CAT Oil und BDI Biodiesel in Frankfurt, gar nicht berücksichtigt.

Einmal mehr gaben die Immos den Ton an, wobei sich die Immoeast mit einer einzigen Trans­aktion 2,75 Mrd. Euro geholt hat. (Wobei nicht alles am Markt platziert worden ist, wie man aus der Aufarbei­tung der jüngeren Vergangenheit weiss.) Tonangebend war aber die Emission der Erste Bank zu Jahresbeginn: Für die Übernahme der rumänischen Grossbank BCR holte sich CEO Andreas Treichl 2,92 Mrd. Euro vom Markt.

Auch bei Raiffeisen wurde weiter zugekauft: Mit der Übernahme der Impex­bank stieg die Raiffeisen zur grössten ausländischen Bankengruppe in Russland auf. In Wien wurde der Kurszettel um Post, Zumtobel, CA Immo International, A-Tec, Polytec und Bene verlängert. Die Post feierte ihr Börsedebüt Ende März, der Erstkurs lag mit 20,9 Euro gleich um 10% über dem Ausgabepreis.

HINWEIS:
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(09.01.2011)

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    Der ATX schaffte im Gesamtjahr zwar nicht mehr die 50%-Performance aus den Vorjahren, mit einem Anstieg um 21,72% oder 796,44 Punkte auf 4463,47 Punkte konnte sich aber niemand beschweren. Ganz im Gegenteil, allerorts war von der Erfolgsstory des Wiener Kapitalmarkts zu reden: Dieser stieg von der Schlussposition in Europa in das Mittelfeld auf und konnte die Kapitalmärkte von grossen Volkswirtschaf­ten wie Deutschland und Italien etwa in der Kennzahl Marktkapitalisierung zu BIP überholen. Die täglichen Handelsumsätze in Wien stiegen auf 522 Mio. Euro (2005: 301 Mio. Euro) und die Marktkapitalisierung hob auf 133 Mrd. Euro ab.

    Der Online Gaming Anbieter bwin schickte seine Anleger auf die Achterbahnfahrt: Nach dem 500%- Plus des Vorjahres setzte es 2006 Verluste von mehr als 80%. Der zweitgrösste Kursverlierer im ATX war die OMV, deren Kurs rund 14% einbrach. Für beide Unternehmen war es auch abseits der Kursentwick­lung ein turbulentes Jahr. bwin holte sich im März knapp 300 Mio. Euro Eigenkapital für eine Übernahme. Diese Kapitalerhöhung ging aber als eine der unnötigsten in die Börseannalen ein. Denn die damit finanzierte Tochter Ongame musste in der Bilanz 2006 aufgrund des Wegfalls des US-Geschäfts schon wieder voll wertberichtigt werden. Im September dann der nächste Knalleffekt: Die beiden CEOs werden in Monte Carlo wegen des Verdachts auf illegales Glücksspiel festgenommen, sind aber schon wenig später gegen Kaution wieder frei. Mittlerweile haben sich die Gesetze gelockert – bwin ist am französischen Markt aktiv und will dort 2011 erstmals Gewinne schreiben.

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