09.01.2025, 4865 Zeichen
Österreich (OTS) - - In Zeiten, in denen mehr als 80 Prozent der
rot-weiß-roten
Digitalwerbespendings an internationale Player wie Google, Amazon und
Co. gehen, gilt es 2025 dagegenzuhalten
- Neue Metriken in der Werbewirkungsmessung gewinnen in Zukunft immer
mehr an Bedeutung
- Programmatic Advertising längst etabliert, erfordert jedoch mehr
Transparenz
Die aktuelle wirtschaftliche Situation verlangt heimischen
Unternehmen - und damit auch der Werbebranche - weiterhin einiges ab.
Und so verspricht 2025, in vielerlei Hinsicht erneut herausfordernd
zu werden und einmal mehr von Anpassung, Innovation und unbekannten
Wegen geprägt zu sein. Trotzdem birgt das neue Jahr enorme
Potenziale. Welche Entwicklungen das heimische Werbe-Ökosystem heuer
voraussichtlich auf Trab halten wird, beleuchtet Jochen Schneeberger,
Head of Digital Advertising bei willhaben.
Zwtl.: 1. Neue Metriken in der Werbewirkungsmessung
Die Messung der Werbewirkung hat sich in den vergangenen Jahren -
nicht zuletzt dank datengetriebener Ansätze - rasant
weiterentwickelt. Während altbekannte Kennzahlen wie die Click-
Through-Rate (CTR) weiterhin verbreitet sind, reichen sie längst
nicht mehr aus, um die Komplexität der Werbewirkung bestmöglich
abzubilden. „Neue Metriken in der Werbewirkungsmessung finden sich in
der gesamten Branche wieder, vor allem jedoch im Bereich Social
Media, wo Investments insbesondere bei jungen Zielgruppen auf ihre
Effektivität geprüft werden“, so die Beobachtung von Jochen
Schneeberger, Head of Digital Advertising bei willhaben.
Neue Ansätze wie beispielsweise die direkte Abfrage der
Markenbekanntheit (Awareness) mittels Online-Umfragen, Heatmaps oder
Eye-Tracking gewähren tiefere Einblicke in die Wahrnehmung und
Wirkung von Kampagnen. Ergänzt werden diese durch innovative Methoden
wie Brand Uplift Studies, Viewability-Messungen und Attention
Metrics, die eine detaillierte Bewertung der Aufmerksamkeit und
Resonanz erlauben. Nach einer umfassenden Beta-Phase hat willhaben
selbst im Herbst 2024 den Brand Uplift lanciert, um den Effekt der
Steigerung der Markenbekanntheit zu messen. Dazu sagt Schneeberger:
„Im täglichen Austausch mit unseren WerbekundInnen wurde immer wieder
thematisiert, dass die Messbarkeit des Kampagnenerfolgs stellenweise
signifikante Lücken aufweisen kann. Daher haben wir uns dazu
entschieden, ein direktes Umfrage-Tool zu etablieren, das Aufschluss
über die Wahrnehmung während des aktuellen Kontakts mit
Werbekampagnen in der potenziellen Zielgruppe gibt. Damit können wir
unter anderem analysieren, ob das Werbemittel aufmerksamkeitsstark
und prägnant von unseren UserInnen wahrgenommen wird und das
Markenimage oder die Kaufbereitschaft beeinflusst hat.“
Zwtl.: 2. Steigerung der Transparenz im programmatischen Ein- und
Verkauf von Kampagnen
Programmatic Advertising - die datenbasierte und automatisierte
Buchung sowie zielgruppenspezifische Ausspielung von Online-
Werbeflächen in Echtzeit - ist 2025 wohl allen WerberInnen ein
Begriff. Technologien wie Real Time Bidding (RTB) und KI-gestütztes
Targeting minimieren Streuverluste und sorgen dafür, dass
Werbekampagnen effizienter gestaltet werden können. Jochen
Schneeberger appelliert in diesem Zusammenhang für mehr Transparenz:
„Programmatic Deals eröffnen werbetreibenden Unternehmen zahlreiche
Vorteile, die weit über die Automatisierung hinausreichen. Essenziell
wäre es, hier noch genauere Einblicke in gewisse Details - wie etwa
die Aussteuerung der Anzeigen, die Kostenstrukturen und erzielte
Ergebnisse - zu gewähren, beispielsweise mittels standardisierter
Reporting-Tools. Eine solche Transparenz, die sich mancherorts
bereits etabliert hat, stärkt nicht nur das Vertrauen zwischen
Werbetreibenden und Publishern, sondern schafft auch eine verbesserte
Grundlage für eine gezielte Optimierung des Werbebudgets.“
Zwtl.: 3. Warum es die Abwanderung von Werbegeld zu Big Tech
einzudämmen gilt
„Wir werden auch 2025 nicht müde, immer wieder dafür einzustehen,
dass weniger Spendings ins Ausland abwandern. Denn: die Abhängigkeit
von internationalen Playern bringt unsere wirtschaftliche Stabilität
ins Wanken“, gibt Jochen Schneeberger zu bedenken. Mehr als 80
Prozent der digitalen Werbeausgaben fließen laut der „MOMENTUM
Spendingstudie 2023 und Prognose 2024“ an Konzerne wie Google,
Facebook, Amazon, TikTok und Co., was nicht nur zu erheblichen
steuerlichen Einbußen führt, sondern auch den digitalen Standort
gefährdet. Schneeberger ist sich sicher: „Wenn weiterhin ein Großteil
der Ad Spendings außerhalb des österreichischen Marktes investiert
wird, schadet das uns allen.“ EntscheidungsträgerInnen und
Unternehmen sind 2025 gefordert, das heimische Ökosystem stärker zu
unterstützen und nachhaltigere Investitionsstrategien zu verfolgen.
„Nur wenn hier möglichst viele an einem Strang ziehen, können wir den
digitalen Standort Österreich festigen und voranbringen“, so
Schneeberger abschließend.
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