21.11.2023, 4009 Zeichen
Die Marinomed Biotech AG verzeichnete in den ersten drei Quartalen 2023 Umsätze in Höhe von 7,2 Mio. Euro (Q1-Q3 2022: 7,1 Mio. Euro). Die Erlöse seien überwiegend mit den Carragelose-Produkten erzielt worden, so Marinomed. Gestiegene Personalkosten, höhere F&E-Aufwendungen sowie geringere Forschungszuschüsse würden sich im Betriebsergebnis von -4,4 Mio. Euro widerspiegeln (Q1-Q3 2022: -3,8 Mio. Euro). Das Periodenergebnis liegt nach drei Quartalen bei -5,6 Mio. Euro, nach -5,8 Mio. Euro in der Vergleichsperiode. Die Cash-Position von Marinomed zum 30. September 2023 betrug 2,8 Mio. Euro. Nach dem Berichtszeitraum sei eine Steuerforderung von 0,8 Mio. Euro eingegangen, wie Marinomed bekanntgibt.
Das Unternehmen erwartet kurzfristig eine Abschwächung des Carragelose-Geschäfts, da die Lager der Kunden gefüllt sind. CEO Andreas Grassauer: „Unsere Kunden geben uns das Feedback, dass die Carragelose-Verkäufe weiterhin auf einem höheren Niveau als vor der Pandemie liegen. Allerdings deuten die Bestellmengen darauf hin, dass die kommenden Quartale hinter den Rekordwerten der letzten Jahre bleiben werden. Das liegt daran, dass einige unserer wichtigsten Kunden über ausreichende Lagerbestände für diesen Winter verfügen. Da wir jedoch jetzt schon eine starke Erkältungswelle erleben, rechnen wir für die nächste Saison mit einer Erholung der Nachfrage bei Carragelose“.
Positiv auf die Umsatzsituation im nächsten Jahr sollten sich die für 2024 geplanten Markteinführungen von Allergieblocker und Augentropfen sowie die laufenden Lizenzverhandlungen auswirken, so das Unternehmen. Das Erreichen des kurzfristigen strategischen Ziels der operativen Profitabilität hängt davon ab, ab wann Marinomed mit seinen fortgeschrittenen Produktkandidaten Einnahmen erzielen wird. Für beide Marinosolv-Produkte seien dabei wertvolle Fortschritte erzielt worden, wie Marinomed mitteilt. Beim Allergiemedikament Budesolv wurden die nächsten Schritte im regulatorischen Weg und die Fristen für die Marktzulassung in wichtigen Regionen konkretisiert. Bei Tacrosolv verschaffte Marinomed potenziellen Partnern mehr Klarheit über die industrielle Herstellung und Stabilität des Augenpräparats. „Da sich der Zeitpunkt von Deal-Abschlüssen nicht exakt vorhersagen lässt, prüfen wir derzeit mehrere Maßnahmen, um unsere finanzielle Flexibilität zu erhalten. Insbesondere geht es dabei um die Umstrukturierung des EIB-Darlehens, aber auch um strategisches Eigenkapital, Fremdkapital oder Wandelanleihen sowie einen möglichen Verkauf von Assets. Trotz des schwierigen Umfelds bleiben wir optimistisch, dass wir unser Ziel, profitabel zu werden, im Jahr 2024 erreichen werden“, so Pascal Schmidt, CFO von Marinomed.
Für die Plattform Carragelose setzte Marinomed die erforderlichen Schritte, um mit einem Allergieblocker und Augentropfen ein ganzjähriges Produktportfolio und eine Produkterweiterung im Therapiegebiet Immunologie zu schaffen. Erste Markteinführungen sind bereits für 2024 in Vorbereitung. Zudem sicherte sich Procter & Gamble wie berichtet die Rechte für das Allergiespray auf Carragelose-Basis in den USA. Bei den auf der Marinosolv-Technologie basierenden Produktkandidaten Budesolv und Tacrosolv hat Marinomed weitere wichtige Voraussetzungen für den Abschluss von Partnerschaften geschaffen. CEO Andreas Grassauer: „Die Kommerzialisierung unserer Leitprodukte Budesolv und Tacrosolv sowie der Ausbau unseres Carragelose-Geschäfts, unter anderem in Asien und dem Nahen Osten, standen auch im dritten Quartal 2023 im Mittelpunkt der Arbeit des Marinomed-Teams. Dabei stimmen uns hervorragende klinische Daten und positives Marktfeedback zuversichtlich, dass wir auch in einem schwierigeren Umfeld das volle Potenzial unserer Produkte ausschöpfen können. Auf den größten Branchenmessen CPHI, BIO-Europe und der Jefferies Healthcare Konferenz waren zahlreiche potenzielle Partner sehr interessiert an unseren Assets aus den Bereichen Carragelose und Marinosolv sowie an den Solv4U-Technologiepartnerschaften.“
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