29.01.2025, 7781 Zeichen
Wien (OTS) - Dieser Importsaldo zeigt die hohe Volatilität des
Stromsystems auf.
Aufgrund der geringeren Produktion aus Erneuerbaren konnte Österreich
(Regelzone APG*) im Dezember (KW 49-52) an nur drei Tagen bilanziell
Strom ins Ausland exportieren. Per Saldo wurde ein Import an allen
Dezembertagen in der Höhe von 728 GWh (auf Basis der Fahrpläne)
erzielt. Im Vergleich dazu war Österreich im Dezember des vergangenen
Jahres an elf Tagen Stromexportland, per Saldo ergab sich damals ein
Import in der Höhe von nur 194 GWh (auf Basis der Fahrpläne). Trotz
der Import-Monate November und Dezember 2024 ergab der Jahresimport-/
-export-Saldo 2024 einen so noch nie dagewesenen Rekord-Export in der
Höhe von 4.747 GWh, während das Jahr 2023 im Saldo einen Import in
der Höhe von 1.844 GWh brachte.
Rückgängige Produktion aus Erneuerbaren
Die Dezember-Wochen waren geprägt von einem Rückgang der
Erzeugung erneuerbarer Energien im Ausmaß von knapp 16 Prozent im
Vergleich zum Dezember des Vorjahres. Damit konnten die Erneuerbaren
Energien (3.347 GWh) den eigenen Strombedarf (5.174 GWh) in diesem
Dezember bilanziell nur zu etwa 65 Prozent decken.
Konkret machte die - saisonbedingt verringerte - Wasserkraft im
Dezember mit 2.080 GWh rund 62 Prozent und somit den Löwenanteil der
Erneuerbaren aus, wobei sich ihr Anteil an den Erneuerbaren um 14
Prozent gegenüber Dezember 2023 reduzierte. Die Windenergie trug 927
GWh (+9 Prozent zu Dezember 2023) zur Produktion nachhaltigen Stroms
bei, während die Photovoltaik-Einspeisung 134 GWh (+2 Prozent zu
Dezember 2023) zu den Erneuerbaren beisteuerte.
Keine Energiewende ohne starkes Stromnetz
Um den volatilen, erneuerbaren Strom nutzbar zu machen, braucht
es ein starkes Stromnetz, das den Strom dorthin transportiert, wo er
gebraucht wird. Um dabei Überlastungen im Stromnetz zu verhindern und
um die sichere Stromversorgung zu gewährleisten, werden mit
sogenannten Redispatch-Maßnahmen Überlastungen vermieden. Darunter
versteht man den gezielten und kontrollierten Einsatz von
Kraftwerken.
Im gesamten Jahr 2024 musste an 203 Tagen bzw. im Dezember 2024
an 17 Tagen in die Einsatzplanung der Kraftwerke in Österreich
eingegriffen werden, um die sichere Stromversorgung zu gewährleisten.
Um neun Tage mehr als noch im Dezember 2023. Dabei entstehen Kosten,
die der Stromkunde zahlen muss. Bis Ende Dezember 2024 lagen diese
Kosten gesamt bei rund 86,5 Millionen Euro.
Ein negativer Effekt neben den Kosten bzw. dem steigenden CO2-
Verbrauch ist das „Abregeln“ erneuerbarer Kraftwerksproduktion. Dabei
werden beispielsweise Windkraftwerke oder Laufwasserkraftwerke, die
zu dieser Zeit an sich Strom produzieren würden, heruntergefahren, um
Überlastungen im Stromnetz zu vermeiden. Seit Anfang des Jahres sind
auf diese Art und Weise durch Redispatch-Maßnahmen durchschnittlich
4.783 Megawattstunden (MWh) Strom pro Monat „verloren“ gegangen (die
Gesamtsumme von Jänner bis Dezember beträgt rd. 57.400 MWh).
„Dies zeigt, dass ein modernes energiewirtschaftliches System
Kapazitätsstärke in allen wesentlichen Bereichen des Energiesystems -
von der Strominfrastruktur über die Speicher beziehungsweise der
erneuerbaren Produktion und Kraftwerksreserven bis hin zur digitalen
Integration aller Akteure des Energiesystem - benötigt. Dies ist auch
Voraussetzung für einen starken Wirtschafts- und Lebensstandort
Österreich, da nur so u.a. preisgünstiger Strom für Österreich
verfügbar wird. Mit dem 9 Mrd. Euro Investitionsprogramm der APG bis
2034 nehmen wir diese Verantwortung aktiv wahr - dies kann jedoch nur
dann wirksam werden, wenn alle Projekte zeitgerecht umgesetzt
werden.“, betont Christoph Schuh, Unternehmenssprecher der APG.
Um auch die geplanten Zuwachsraten im Bereich der Erneuerbaren in den
nächsten Jahren uneingeschränkt nutzen zu können, benötigt es eine
kapazitätsstarke Strominfrastruktur, Speicher sowie digitale
Intelligenz innerhalb des Stromsystems. Das 9 Milliarden Euro schwere
Investitionsprogramm der APG bis 2034 und dessen zeitgerechte
Umsetzung sind somit zentral für das Gelingen der versorgungssicheren
Energiewende. "Dafür braucht es entsprechende Rahmenbedingungen: von
einer energiewirtschaftlichen Gesamtsystemplanung, der Beschleunigung
und Vereinfachung von Genehmigungsverfahren bis hin zu einer
österreichweiten Koordinierung der Transformation hin zu einem
nachhaltigen und leistbaren Energiesystem.", ergänzt Christoph Schuh.
Energieaustausch innerhalb Österreichs
Über die Strominfrastruktur der APG wird auch der
Energieaustausch im gesamten Bundesgebiet gemanagt. Stromüberschüsse
der einzelnen Bundesländer können dadurch österreichweit verteilt und
Defizite kompensiert werden.
Im Burgenland (215 GWh) und in Vorarlberg (205 GWh) wurden im
Dezember die höchsten Energiemengen in das APG-Netz eingespeist und
damit österreichweit zur Verfügung gestellt. Von Kärnten (245 GWh)
und Salzburg (197 GWh) wurde der meiste Strom aus dem APG-Netz
bezogen.
Verantwortungsvoller Stromverbrauch
Im Dezember (KW 49-52) wurde in Österreich auf Basis der aktuell
vorliegenden Daten 5.174 GWh Strom aus dem öffentlichen Netz
verbraucht - um rund 4,5 Prozent mehr als im Dezember 2023 (4.952 GWh
). Dies ist der Strombezug aus dem öffentlichen Netz in der Regelzone
APG. Damit ist in dieser Zahl der Verbrauch, der durch
eigenproduzierten PV-Strom gedeckt wird, nicht enthalten.
Es ist wichtig, verantwortungsvoll beim Stromverbrauch zu
agieren. Mit jeder Stromeinsparung werden auch CO2 und
gesamtsystemische Kosten reduziert und damit ein wesentlicher Beitrag
zur Erhöhung der Systemsicherheit geleistet. Der Trend, CO2 zu
reduzieren, muss weiter vorangetrieben werden. Dazu zählt auch
eigenverbrauchter PV-Strom.
Tipps zum Stromsparen finden Sie unter www.apg.at/stromspartipps/
. Mit dem APG Powermonitor ist es der österreichischen Bevölkerung
möglich, die effektivsten Stromsparstunden zu sehen und somit einen
aktiven Beitrag zur CO2-Reduktion und zur Systemsicherheit zu
leisten. Den APG Powermonitor finden Sie unter: www.apg-
powermonitor.at/
APG verfolgt laufend die Entwicklung der heimischen E-Wirtschaft
und veröffentlicht unter www.apg.at/infografiken/ regelmäßig Grafiken
zu folgenden Themen: Energieaustausch, Stromverbrauch Österreich,
Stromerzeugung Erneuerbare, Import/Export u. v. a. m.
* Die Regelzone APG umfasst ganz Österreich mit Ausnahme je eines
Korridors in Vorarlberg und Tirol.
Hier finden Sie die aktuellen APG-Infografiken zum Download.
Über Austrian Power Grid (APG)
Als unabhängiger Übertragungsnetzbetreiber verantwortet Austrian
Power Grid (APG) die sichere Stromversorgung Österreichs. Mit unserer
leistungsstarken und digitalen Strominfrastruktur, sowie der
Anwendung von State-of-the-art-Technologien integrieren wir die
erneuerbaren Energien und reduzieren somit die Importabhängigkeit,
sind Plattform für den Strommarkt, schaffen Zugang zu preisgünstigem
Strom und bilden so die Basis für einen versorgungssicheren sowie
zukunftsfähigen Wirtschafts- und Lebensstandort. Das APG-Netz
erstreckt sich auf einer Trassenlänge von etwa 3.500 km, welches das
Unternehmen mit einem Team von rund 1.000 Spezialist:innen betreibt,
instand hält und laufend den steigenden Anforderungen der
Elektrifizierung von Gesellschaft, Wirtschaft und Industrie anpasst.
Über die Steuerzentrale in Wien wird ein Großteil der insgesamt 67
Umspannwerke, die in ganz Österreich verteilt sind, remote betrieben.
Auch 2024 lag die Versorgungssicherheit, dank der engagierten
Mitarbeiter:innen, bei 99,99 Prozent und somit im weltweiten
Spitzenfeld. Unsere Investitionen in Höhe von 640 Millionen Euro 2025
(2024: 440 Mio., 2023: 490 Mio. Euro) sind Wirtschaftsmotor und
wesentlicher Baustein für die Erreichung der Energieziele
Österreichs. Insgesamt wird APG bis 2034 rund 9 Milliarden Euro in
den Netzaus- und Umbau investieren.
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Österreichische Post
Die Österreichische Post ist der landesweit führende Logistik- und Postdienstleister. Zu den Hauptgeschäftsbereichen zählen die Beförderung von Briefen, Werbesendungen, Printmedien und Paketen. Das Unternehmen hat Tochtergesellschaften in zwölf europäischen Ländern.
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