15.12.2024, 3228 Zeichen
Eisenstadt (OTS) - Rund um die Debatten zu der neuen Bundesregierung,
aber auch in
Hinsicht auf die burgenländische Landtagswahl, deponiert
Wirtschaftskammerpräsident Andreas Wirth klar, was er sich wünscht:
Keine neuen Steuern, weniger Bürokratie und „Belohnungen“ für
Menschen die fleißig sind.
Besonders die Senkung der Lohnnebenkosten liegt Wirth am Herzen:
Die Steuern auf Arbeit sind in Österreich ähnlich hoch wie auf
Zigaretten und Schnaps. Unser Land zählt mit 47 Prozent Besteuerung
des Faktors Arbeit zu den Top fünf in Europa mit den höchste
Lohnnebenkosten! Daher fordern wir: Runter mit den Lohnnebenkosten!
Vermögens- oder Erbschaftssteuern, welche von einigen Parteien
gefordert werden, würden der Wirtschaft nur weiteren Schaden zufügen.
In der derzeit schwierigen wirtschaftlichen Lage brauche es statt
neuer Steuern vielmehr Anreize, damit die Bürger und Unternehmen
investieren. „Nur so kurbeln wir die Wirtschaft an - sie jetzt
zusätzlich zu belasten, ist der völlig falsche Weg.“ Ebenso verlangt
er Anreize, um Menschen zur Leistung zu motivieren. Der Sozialstaat
agiert derzeit so, dass den Menschen kein Auffangnetz, sondern eine
bequeme Hängematte geboten wird. Wir müssen einen Weg finden die
Menschen für Mehrleistung zu belohnen, abgabenfreie Überstunden,
Arbeiten in der Pension - hier braucht es Anreize. Denn man wird
niemand finden, der sagt, dass wir aus der Krise mit weniger Arbeit
rausgekommen wären. Leistung muss sich lohnen!
„Bürokratie als rauchender Bremsklotz“
Seitens der Politik seien generell „klare Signale“ gefordert, so
der Wirtschaftsvertreter, besonders etwa auch, was eine Eindämmung
der aktuell „ausufernden Bürokratie“ betreffe. Einer von der WKO in
Auftrag gegebenen Studie zufolge müssten etwa Ein-Personen-
Unternehmen rund 20 Stunden pro Woche allein für die Bewältigung von
Bürokratie aufwenden, rechnet Wirth vor: „Bürokratie,
Dokumentationspflichten und Kontrollen sind die rauchenden
Bremsklötze der Betriebe. Es braucht ein klares und schlankes
Regelwerk, damit wir Unternehmerinnen und Unternehmer uns wieder um
unsere Kernaufgaben kümmern können: Produkte auf den Markt bringen
und Dienstleistungen anbieten.“
„Mehr Miteinander statt Gegeneinander“
Zur Bewältigung aktueller und kommenden Herausforderungen sei
künftig mehr Miteinander gefragt, mahnt Wirth: „Wir brauchen endlich
wieder einen Schulterschluss aller Menschen - egal, ob Arbeitgeber
oder Arbeitnehmer, egal von welcher Partei. Nehmen wir nur einmal die
angedachte Arbeitszeitverkürzung her - viele Aufträge könnten nicht
mehr erfüllt werden, viele Dienstleistungen würden vom Markt
verschwinden, es würde auch viel weniger Geld in die Kassen des
Sozialsystems fließen, dadurch würden etwa Leistungen der
Krankenkassen reduziert. Wir werden unseren Sozialstaat, wie wir ihn
kennen, nicht erhalten können, wenn weniger gearbeitet wird. Mit
diesem Märchen muss Schluss sein!
Ähnlich bei Lohnerhöhungen. Waren und Dienstleistungen würden in
der Folge teuer, es würde nicht mehr im Börsel bleiben. Hier braucht
es einen anderen Weg: Eine Senkung der Lohnnebenkosten bringt
Arbeitgebern und Arbeitnehmern etwas. Die Zeit des Durchwurschtelns
ist vorbei: Wir brauchen endlich Lösungen und neue Wege der kommenden
Regierungen!“
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