04.12.2024, 3849 Zeichen
Wien (OTS) - Österreichs Holzindustrie sieht Licht und Schatten bei
den
Verhandlungsergebnissen auf EU-Ebene zur EU-Entwaldungsrichtlinie (
EUDR). Begrüßt wird, dass die Anwendung der EUDR um zwölf Monate
verschoben wird. Inhaltliche Verbesserungen und Bürokratieabbau
stehen aber noch aus. „Die Anwendung der EUDR um 12 Monate zu
verschieben ist ein halber Schritt in die richtige Richtung“,
kommentiert Herbert Jöbstl, Obmann des Fachverbands der Holzindustrie
Österreichs, und führt weiter aus: „ Leider gab es in den EU-
Verhandlungen keine Mehrheit für inhaltliche Verbesserungen der EUDR.
Damit wurde ein großer Schritt für Bürokratieabbau und
Wettbewerbsfähigkeit versäumt. So bleiben die Grundprobleme: Die EUDR
verlangt von den Marktteilnehmern viele detaillierte Informationen,
die ohne Mehrwert zu einer absurden Komplexität und zu großen
bürokratischen Belastungen führen. “ Die Ergebnisse der Trilog-
Verhandlungen aus Kommission, Rat und Parlament müssen noch vom
Parlament und vom Rat formal bestätigt werden.
Zwtl.: Appell an EU- Gesetzgeber: schnelle EUDR-Revision
Obmann Jöbstl appelliert an die Institutionen der Europäischen
Union, besonders an die Europäische Kommission: „ Die EUDR benötigt
dringend eine Reparatur und muss zeitnah einer Revision unterzogen
werden, um in der Praxis anwendbar zu sein und damit das Ziel der
EUDR überhaupt realistisch erreicht werden kann. “ Eine reparierte
EUDR hat für Jöbstl einen weiteren Vorteil: „Eine inhaltlich
überarbeitete EUDR kann den von der EU angestrebten Bürokratieabbau
vorantreiben, indem unnötige Berichtspflichten schnell wieder
abgeschafft werden. Auf diesem Weg können Politikerinnen und
Politiker ihren Wahlversprechen Taten folgen lassen.“
Zwtl.: Kurswechsel beim Green Deal
Die Entscheidung des Europäischen Parlaments vom 14. November
2024 zur inhaltlichen Verbesserung der EUDR hat gezeigt, dass es
Mehrheiten für wirtschaftliche Vernunft im neu gewählten EU-Parlament
gibt. Über Wald und Holz wurde auf EU-Ebene in Zusammenhang mit dem
Green Deal häufig und kontrovers debattiert, obwohl die EU über keine
Gesetzgebungskompetenzen in Sachen Forstwirtschaft verfügt. „Wir
stehen für einen Green Deal mit der Wertschöpfungskette Holz“,
fordert Herbert Jöbstl. Der Ansatz, die Bioökonomie zu stärken und
die Holzverwendung auszuweiten, trifft in der Holzindustrie auf
Zustimmung. Jedoch braucht es dafür auch den Rohstoff aus dem Wald. „
Wir fordern ein klares Bekenntnis der Europäischen Union und der
Regierungen der Mitgliedstaaten zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung.
Es gibt keinen Holzbau ohne Holzernte. Alle bisherigen Green-Deal-
Beschlüsse sollten überprüft und korrigiert werden, falls sie die
Nutzung der nachwachsenden und nachhaltigen Ressource Holz
unverhältnismäßig einschränken. Wir brauchen einen Green Deal, der
eine zuverlässige und wirtschaftliche Verwendung von Holz garantiert
“, betont Jöbstl.
Zwtl.: ÜBER UNS
Der Fachverband der Holzindustrie Österreichs vertritt die
Interessen von fast 1.300 holzverarbeitenden Unternehmen in der
Bauprodukt-, Möbel-, Platten-, Säge- und Skiindustrie sowie in
weiteren holzverarbeitenden Betrieben wie der Paletten-Herstellung.
Die Unternehmen der Holzindustrie stellen mit rund 27.400
Beschäftigten Produkte im Wert von 9,74 Milliarden Euro her und
erwirtschaften einen Außenhandelsüberschuss von 1,5 Milliarden Euro.
Innerhalb der Wertschöpfungskette Holz ist die Holzindustrie ein
Schlüsselsektor und Ausgangspunkt für viele weitere
Verwendungsmöglichkeiten für Holz. Entlang der Wertschöpfungskette
Forst- und Holzwirtschaft sind mehr als 320.000 Menschen beschäftigt,
besonders in den ländlichen Regionen. Die Holzindustrie ist ein
unverzichtbarer Bestandteil der österreichischen Wirtschaft.
Weitere Informationen zur Holzindustrie Österreichs finden Sie im
aktuellen
https://www.holzindustrie.at/media/4142/branchenbericht_202...
b_final.pdf .
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Andritz
Andritz ist ein österreichischer Konzern für Maschinen- und Anlagenbau mit Hauptsitz in Graz. Benannt ist das Unternehmen nach dem Grazer Stadtbezirk Andritz. Das Unternehmen notiert an der Wiener Börse und unterhält weltweit mehr als 250 Produktionsstätten sowie Service- und Vertriebsgesellschaften.
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