22.11.2024, 4501 Zeichen
Wien (OTS) - Der Jungspediteur:innen-Wettbewerb 2024 des
Zentralverbands Spedition
& Logistik brachte drei eindrucksvolle Gewinnerinnen hervor: Platz 1
belegte Laura Hunner (26, Gebrüder Weiss) mit dem Konzept für eine
„SkillNet“-App für digitalisierte Lehrlingsausbildung. Die
weitplatzierte Anna Schinninger (23, Gebrüder Weiss) überzeugte mit
Digitalisierungs- und Automatisierungsvorschlägen zur Erleichterung
des Speditionsalltags. Auf Platz 3 kam Milica Radojkovicova (27,
Österreichische Post) mit dem Projekt WANT zur weiteren
Internationalisierung des Online-Versandhandels. Die Siegerinnen
erhielten Preisgelder in Höhe von 3.000, 2.000 und 1.000 Euro.
Zentralverband-Präsident Alexander Friesz: „Der Ideenreichtum und
die Lösungskompetenz unserer jungen Kolleg:innen haben auch dieses
Jahr die gesamte Jury beeindruckt. Mit einem solchen innovativen
Nachwuchs können wir als Branche zuversichtlich sein, dass der
Logistik-Standort Österreich seine globale Spitzenposition auch in
Zukunft behaupten wird.“
Platz 1: Digitales Lern-Tool bringt klare Vorteile für alle
Ausbildungs-Beteiligten
Laura Hunner will mit ihrer Plattform „SkillNet“ die
Lehrlingsausbildung digitalisieren, die heute noch überwiegend auf
papierbasierten Unterlagen beruht und wenig Austausch zwischen Schule
und Betrieb ermöglicht: Die Datenquellen befinden sich meist an
unterschiedlichen Orten, die Produktion, Lagerung und Überarbeitung
von Lehrbüchern ist meist teuer und führt zu teilweise veralteten
Informationen. Die Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung finde in
Buchform statt und der Arbeitgeber habe wenig Einblick in die
Fortschritte des Lehrlings.
„SkillNet“ bietet Lehrlingen, Lehrer:innen, Arbeitgeber:innen und
Eltern einen zentralen digitalen Zugang zu allen relevanten
Informationen: von digitalisierten Lern- und Schulungsunterlagen
inklusive Bibliothek über Prüfungssimulationen und Online-Prüfungen
bis hin zur Einreichung von Arbeiten über gängige digitale Tools.
Auch die begleitende Kommunikation erfolgt über Netzwerke. So können
Schule und Unternehmen zusammenarbeiten und Beispiele aus dem
Arbeitsalltag in die Theorie einfließen. Arbeitgeber haben jederzeit
einen Überblick über die Leistungen der Auszubildenden,
Schwachstellen können erkannt und Auszubildende gezielter gefördert
werden. Die Lehrlinge können ihre Daten speichern und verwalten und
per Chat mit Lehrern, Eltern, Schulvertretern und Spediteuren
kommunizieren.
Platz 2: Automatisierung und „Power-App“ erleichtern das
Tagesgeschäft
Anna Schinninger hat die Jury mit Vorschlägen für die
Digitalisierung und Automatisierung täglicher Abläufe in der
Speditionsbranche überzeugt. Sie zeigt das etwa am Beispiel einer
einfacheren Aufgabenverteilung der Abteilung Leitstand/Betrieb: über
ihre „Power-App“ könnte ein Disponent einen Auftrag an das Tablet
eines Hoffahrers senden, über die Erledigung sofort informiert werden
und dann die weiteren Schritte veranlassen. Tauchen Probleme wie ein
belegtes Tor oder eine nicht auffindbare oder beschädigte
Wechselaufbaubrücke auf, werden Disponent und Fuhrpark-Abteilung
umgehend benachrichtigt und können die Problembehebung einleiten.
Nach dem gleichen Prinzip kann der gesamte Prozess bis zur
vollständigen Entladung, Bestätigung des Lademittelscheins,
Information des Frächters und automatische Archivierung der Dokumente
über die „Power-App“ abgewickelt werden. Das vereinfacht und
beschleunigt nicht nur die Arbeit aller Beteiligten, es reduziert im
Vergleich zum traditionellen, nicht-digitalen Ablauf auch die
Fehlerquote.
Platz 3: Versandhandel als Wunschkonzert
Mit dem von Milica Radojkovicova konzipierten Online-Service WANT
könnten Konsument:innen auch Produkte von Internet-Versandhändlern
beziehen, die sonst nicht nach Österreich liefern. Interessierte
erhalten nach erfolgreicher Registrierung auf der WANT-Website eine
zusätzliche deutsche Zustelladresse, die mit der Anschrift eines
Logistik-Partners an der deutsch-österreichischen Grenze ident ist.
Ist die bestellte Sendung dort eingelangt, wird sie mit der
österreichischen Zustelladresse versehen. Mit Zuordnung der Sendung
löst das System eine E-Mail mit einer Zahlungsaufforderung an den/die
Nutzer:in aus und leitet alle weiteren Schritte ein. Die Anmeldung
für WANT soll kostenlos sein und die Bezahlung pro Sendung mit einem
gewichts- und größenunabhängigen Pauschalpreis oder über ein Abo-
Modell erfolgen. Da für WANT bestehende Logistikinfrastrukturen
genutzt werden können, halten sich die Aufwände in Grenzen. Bild:
https://is.gd/pNlWrO.
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