15.10.2024, 4413 Zeichen
Wien (OTS) - Düstere Aussichten: Kreditversicherer Acredia geht davon
aus, dass
die weltweiten Unternehmensinsolvenzen stärker ansteigen als bisher
angenommen. âAnfang des Jahres haben wir für 2024 weltweit mit +9
Prozent mehr Firmenpleiten gerechnetâ, sagt Gudrun Meierschitz,
Vorständin von Acredia. â Das Insolvenzgeschehen hat aber so stark
angezogen, dass wir die Prognose auf +11 Prozent korrigieren mussten
.â
Laut der aktuellen Studie von Kreditversicherer Acredia in
Zusammenarbeit mit Allianz Trade droht Ãsterreich nach 2005, 2006 und
2009 die vierthöchste Zahl an Unternehmensinsolvenzen. Bis zu 6.500
Firmen könnten bis Ende des Jahres insolvent werden. Das entspricht
einem Anstieg von +20 Prozent. Besonders betroffen sind der Bau und
das Hotelgewerbe.
âWir gehen davon aus, dass damit der Höhepunkt der
Insolvenzdynamik erreicht ist,â so Meierschitz. âInsolvenzen, die
durch Corona-Hilfen verzögert wurden, sollten damit abgebaut sein. In
den nächsten beiden Jahren erwarten wir wieder eine leichte
Entspannung, wenn auch auf hohem Niveau.â Laut Prognose sollte die
Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Inland um -8 Prozent in 2025 und
um weitere -11 Prozent in 2026 sinken.
Zwtl.: Zweistelliger Zuwachs in Ländern, die mehr als die Hälfte des
globalen BIP ausmachen
International erwarten die Kreditversicherer 2024 ein Plus von 11
Prozent, in der EU sogar +14 Prozent. 2025 dürften die weltweiten
Unternehmensinsolvenzen noch einmal um zwei Prozent zulegen, in der
EU wird ein Rückgang von -5 Prozent erwartet. Erst 2026 kündigt sich
eine globale Erholung an.
Haupttreiber der starken Insolvenzdynamik sind in diesem Jahr
Kanada (+39 Prozent), Singapur (+39 Prozent) und Brasilien (+33
Prozent), in Europa sind es die Niederlande (+35 Prozent), Irland (+
33 Prozent), Schweden (+29 Prozent) und Griechenland (+27 Prozent).
Für Ãsterreichs wichtigsten Exportpartner Deutschland wird heuer
ein Anstieg von +25 Prozent prognostiziert. Auch 2025 zählt
Deutschland (+4 Prozent) gemeinsam mit Portugal (+8 Prozent),
Griechenland (+8 Prozent), Italien (+4 Prozent), Rumänien (+3 Prozent
) und Spanien (+1 Prozent) zu den wenigen EU-Ländern, in denen die
Zahl der Firmenpleiten weiter steigen dürfte.
â Der unerwartet starke Anstieg bei den Unternehmensinsolvenzen
ist einerseits auf die gedämpfte Nachfrage, die anhaltende
geopolitische Unsicherheit und ungleiche Finanzierungsbedingungen
zurückzuführen â, sagt Gudrun Meierschitz. âAndererseits spiegelt er
die Normalisierung des globalen Insolvenzgeschehens wider.â
Zwtl.: Bis zu 1,6 Millionen Jobs in Europa und Nordamerika gefährdet
Besonders im Bauwesen, im Einzelhandel und im
Dienstleistungssektor werden weltweit mehr Firmenpleiten verzeichnet
und auch die Höhe der Passiva steigt.
Auffällig ist dabei das Rekordniveau an GroÃinsolvenzen, wobei
Westeuropa besonders betroffen ist. Damit einher geht auch die Gefahr
von Jobverlusten. Bis 2025 könnten in Europa und Nordamerika bis zu
1,6 Millionen Arbeitsplätze gefährdet sein, was den höchsten Stand
seit einem Jahrzehnt markiert.
Zwtl.: Sinkende Zinsen bringen Entlastung, sind aber keine
Wunderwaffe
Eine positive Entwicklung gibt es bei der Inflation. Sie nähert
sich langsam dem Zielwert von zwei Prozent, damit werden weitere
Zinssenkungen der Zentralbanken möglich. Eine allmähliche Lockerung
der Geldpolitik könnte einigen Unternehmen eine Entlastung bringen,
sie ist aber keine Wunderwaffe für angeschlagene Betriebe. â
Niedrigere Zinssätze reduzieren zwar die Kreditkosten und verbessern
den Cashflow, sie lösen aber nicht die finanziellen Herausforderungen
der Unternehmen â, so Meierschitz.
Die gesamte Studie gibt es hier zum Download .
Ãber die Acredia-Gruppe
Acredia ist Ãsterreichs führende Kreditversicherung und schützt
offene Forderungen im In- und Ausland im Gesamtwert von über 35
Milliarden Euro. Acredia ist ein Tochterunternehmen von
Oesterreichische Kontrollbank AG und Allianz Trade, des
Weltmarktführers bei Kreditversicherungen. 2023 betrug der Umsatz der
Acredia-Gruppe insgesamt 95,2 Millionen Euro.
Acredia hat sich im Rahmen des United Nations Global Compact
freiwillig verpflichtet, Strategie und Geschäftstätigkeit an den
universellen Prinzipien zu Menschenrechten, Arbeit, Umwelt und
Korruptionsbekämpfung auszurichten und MaÃnahmen zu ergreifen, um
gesellschaftliche Ziele voranzubringen. www.acredia.at
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Addiko Group
Die Addiko Gruppe besteht aus der Addiko Bank AG, der österreichischen Mutterbank mit Sitz in Wien (Österreich), die an der Wiener Börse notiert und sechs Tochterbanken, die in fünf CSEE-Ländern registriert, konzessioniert und tätig sind: Kroatien, Slowenien, Bosnien & Herzegowina (wo die Addiko Gruppe zwei Banken betreibt), Serbien und Montenegro.
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