02.09.2024, 5189 Zeichen
Reingehört bei UBM
Thomas G. Winkler, CEO von UBM, im boersenradio.at-Interview zu den jüngst vorgelegten Zahlen: "Wir haben ganz klar gesagt, dass das Jahr 2024 negativ bleiben wird und wir verfolgen weiter die Prämisse, Liquidität vor Profitabilität. Es ist jetzt zwar die Stufe "Survive until 25" überschritten, aber oberste Priorität hat nach wie vor die Liquidität. Das Ergebnis ist immer noch negativ, aber wir haben es zum Halbjahr mehr als halbiert, erwarten aber ein schwaches drittes Quartal, aber eine Verlustminimierung für das Gesamtjahr 2024."
Zur Liquidität: "Wir sind mit unserem Cash-Generierungsprogramm, das 75 Mio. Euro in diesem Jahr bringen sollte, bereits zum Halbjahr fertig gewesen. Ob noch weitere Verkäufe stattfinden, kann man nicht sagen. Über die Sommermonate finden weniger Transaktionen statt und der Verkauf des Timber Pioniers in Frankfurt findet frühestens im 4. Quartal statt. Wir haben hier 100 Teaser ausgeschickt und 40 Vertraulichkeitserklärungen unterschrieben bekommen und sind jetzt noch mit über 20 Interessenten in Gesprächen."
Zur Pipeline: "Wir investieren weiter in unsere Projekt und werden diese auch fertigstellen. Wir haben uns nicht an den Leitsatz "tu nix bis 2026" orientiert, sondern verfolgen eher den Leitsatz "don't be to late for 2028". Die Vorlaufzeiten sind, wie sie sind. Wir haben im 1. Halbjahr 100 Mio. Euro investiert und können uns das leisten, weil wir eine entsprechende Liquiditätsvorsorge getroffen haben, und zwar über die 250 Mio. Euro hinaus, die wir in den letzten zwei Jahren an Anleihen zurückgezahlt haben."
Zum Wohnungsmarkt: "Ich muss leider jedem, der eine Wohnung kaufen möchte die Hoffnung nehmen, dass diese billiger wird. Das einzige, das schrumpft, ist das Angebot. Wir alle wissen, dass in Deutschland jährlich 400.000 Wohnungen entstehen sollten, wir sind jetzt in der Prognose aber bei nicht einmal der Hälfte. Das führt, nach dem Gesetzt von Angebot und Nachfrage dazu, dass sich der Wohnraum verteuern wird. Er muss sich auch verteuern, da sonst dieses Marktgleichgewicht nicht hergestellt werden kann."
Zur aktuellen Situation: "Wir müssen uns jetzt damit auseinandersetzen, dass unser Geschäftsmodell repariert werden muss und die Reparatur muss dazu führen, dass der Motor wieder läuft und damit auch einen Gewinn produziert wird, der teils thesauriert und teils ausgeschüttet werden kann."
https://audio-cd.at/page/brn/43666/
Reingehört bei FACC
Florian Heindl, CFO von FACC, im boersenradio.at zu seiner Rückkehr zu FACC (war bereits von 2016 bis 2022 bei FACC): "Ich war jetzt zwei Jahre nicht bei der FACC und bin damals weggegangen, weil ich etwas anderes machen wollte und habe zwei Jahre im Restrukturierungsbereich in der Bauindustrie verbracht. Als ich dann vom FACC-Aufsichtsrat den Anruf erhalten habe, ob ich mich für die Position des Finanz-Vorstands bewerben möchte, habe ich mich sehr gefreut. Die Entscheidung war für mich relativ einfach, weil ich meine damalige Zeit bei der FACC sehr geschätzt habe und die FACC für mich ein tolles Unternehmen ist. Wir sind börsenotiert, wir haben eine Größe von run 800 Mio. Euro Umsatz, wir haben kurze Entscheidungswege, das Unternehmen ist sehr dynamisch und flexibel, und das ist etwas, das mich sehr angesprochen hat. Damals schon und heute umso mehr. "
Zu den Weichen, die gestellt werden sollen: "Die FACC ist ein tolles Unternehmen. Was die FACC auszeichnet ist, dass sie einen starken Rückenwind vom Markt hat. Die Luftfahrtindustrie boomt, mit einigen Hickups, wie zuletzt etwa die Auslieferungskürzung bei Airbus. Aber der Trend geht steil nach oben. Wir werden über die nächsten Jahre starkes Wachstum haben und müssen Sorge tragen, dass uns die Kostenstrukturen nicht davon laufen bzw. von der Kostenseite effizienter und besser werden. Wir hatten in Österreich eine hohe Inflation, was sich auch auf die Kollektivverträge und das Lohn- und Gehaltsgefüge ausgewirkt hat. Unsere globalen Wettbewerber haben in den letzten Jahren Vorteile aufgrund niedrigerer Inflationsraten und niedrigerer Kostensteigerungen gehabt. Wir müssen uns intern effizienter aufstellen. Des weiteren hatten wir zuletzt 25 Prozent der Bilanzsumme als Lagerbestände. Ein großer Anteil davon blockiert die Liquidität. Das wäre aus meiner Sicht nicht notwendig, wenn wir die Prozesse intern besser gestalten würden und die Gespräche zu Kunden und Lieferanten suchen und die Prozesse intern hinterfragen und besser strukturieren. Da könnte man aus meiner Sicht zweistellige Millionenbeträge loseisen, die für unseren Cashflow notwendig sind. Der Free Cashflow ist für mich ein Kernthema, da müssen wir besser werden. Und das läuft dann natürlich auch in die Profitabilitäts-Rechnung über. Wir werden daher demnächst eine Taskforce installieren, wo es darum geht, die geamte Prozeskette zu analysieren - von Oderintake beim Kunden, über die Planung, die Produktion, die Auslieferung. Einfach um zu sehen, wo wir besser werden können. Für mich ist das der Schlüssel, um unseren Cashflow zu verbessern und den Freecashflow nachhaltig zu steigern."
https://audio-cd.at/page/brn/43653/
(Der Input von boersen radio.at für den http://www.boerse-social.com/gabb vom 02.09.)
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