In der öffentlichen Wahrnehmung gelten Spieler oft als Nerds, die im abgedunkelten Zimmer sitzen und soziale Kontakte in die Außenwelt tunlichst vermeiden. Doch dieses Image wird der Realität nur selten gerecht. Spieler müssen nicht einsam sein und sich in einer isolierten Welt bewegen.

Diese gerne gepflegte Sichtweise ist stark vereinfachend und ignoriert die sozialen Aspekte von Glücksspielen. Diese sind nicht nur in traditionellen Casinos, sondern auch in Online-Casinos sichtbar.

Gesellschaftlicher Treffpunkt Casino

Casinos und Spielbanken sind nicht nur die Heimstätte von Glücksspielen, sondern auch ein gesellschaftlicher Treffpunkt. Obwohl die Kleiderordnung vielerorts aufgehoben wurde, legen viele Besucher nach wie vor großen Wert auf entsprechende Abendgarderobe, um dem Abend Glanz zu verleihen.

Immerhin steht beim Besuch eines Casinos weit über im Mittelpunkt, als nur das Glücksspiel selbst. Die meisten Spielbanken glänzen mit einem breiten Rahmenprogramm, das beim Kabarett beginnt und bei Konzerten endet. Eine gut sortierte Bar bietet nicht nur eine breite Auswahl an internationalen Spirituosen, sondern dient auch der Kommunikation der Gäste untereinander. Was hier beginnt, findet zumeist im hauseigenen Restaurant seine Fortsetzung. Dort stehen zumeist Spezialitäten aus der Region und der internationalen Küche auf der Speisekarte, um den Gästen auch kulinarisch das Beste zu bieten.

Casinobesucher legen Wert darauf, mit anderen Menschen zusammenzukommen, gemeinsam zu spielen und zu feiern. Die Kombination aus all diesen Dingen macht erst den Reiz eines Casinobesuches aus. Damit wird klar, dass es sich dabei vor allem um ein Freizeitvergnügen handelt.

Viele Casinospiele, wie Poker, Blackjack oder Roulette beziehen ihren Reiz auch aus dem Austausch mit anderen Spielern. Hier geht es schließlich auch darum, seine Gegner einzuschätzen, seine Strategie zu planen oder sich schlicht und einfach nur zu unterhalten. Im gesellschaftlichen Umgang miteinander verliert das Spiel selbst den „Zwang“ gewinnen zu müssen, die Spannung und das gemeinsame Erleben rücken in den Vordergrund.

Diese Geselligkeit findet sich auch in zahlreichen Events, die in herkömmlichen Spielbanken stattfinden. Dort können sich die Besucher nicht nur unterhalten, sondern auch Kontakte pflegen und neue Bekanntschaften machen. Das Gemeinschaftsgefühl wird durch die elegante Atmosphäre noch verstärkt und schafft ein Gefühl von Zugehörigkeit.

Davon abgesehen haben sich Casinos längst als ein Anziehungspunkt für Touristen etabliert. Diese suchen am Abend gerne Abwechslung von Sightseeing und Sport und besuchen ein Casino, um den Tag in entspannter Atmosphäre ausklingen zu lassen. Glücksspielmetropolen wie Monte-Carlo oder Las Vegas verzeichnen jährlich unzählige Besucher, die sich auf ein Abenteuer in den eleganten Hallen der Casinos einlassen wollen.

Technologie öffnet die Tür zur Welt

Im Gegensatz dazu scheint die Welt der Online Casinos hermetisch abgeschirmt zu sein, doch dieser Eindruck täuscht. Verantwortlich für die gewaltigen Veränderungen der letzten Jahre war ein Technologieschub, der die digitale Welt ins eigene Wohnzimmer transportierte.

Heute haben Online-Spieler alle Möglichkeiten, neue Spieler mithilfe neuer Technologien oder sozialer Medien kennenzulernen und Freundschaften zu ihnen aufzubauen. Sie sind nicht mehr isoliert, sondern können sich mit neugewonnenen Freunden vernetzen und diese Freundschaften pflegen.

Im Internet findet ein reger Austausch statt. Quelle: Pixabay.com

Ein anschauliches Beispiel dafür sind die Multiplayer-Spiele im Online Casino, denn diese machen es notwendig, gegen echte Gegner anzutreten, anstatt wie zuvor nur gegen eine Maschine. Chatfunktionen, Videochats oder Voice-Chats eröffnen alle Formen menschlicher Kommunikation und tragen dazu bei, im Spiel ein Gemeinschaftsgefühl zu erzeugen. So wird das auch Spielen im Netz schnell zu einem sozialen Erlebnis, dessen Wirkung weit über das jeweilige Spiel hinausreicht.

Die dabei entstehenden virtuellen Communitys tauschen sich gerne in Foren, Gruppen oder auf Social Media aus. Hier tauscht man Erfahrungen aus, holt sich Tipps von anderen Spielern ein oder baut Freundschaften auf, die in der realen Welt fortgeführt werden.

Noch einen Schritt weiter gehen die sogenannten Live-Dealer-Spiele. Diese ähneln in ihrer Form und Ablauf den Casinospielen in einem traditionellen Casino. Dort interagieren die Spieler per Videochat in Echtzeit mit den menschlichen Dealern, die das Spiel leiten. Alle Teilnehmer können sich sowohl mit den Groupies als auch mit ihren Mitspielern unterhalten. Damit simulieren die Betreiber den Besuch einer herkömmlichen Spielbank, die nicht für alle Spieler in Reichweite liegt. Sie bevorzugen daher ein Live-Dealer-Casino, um so die Live-Atmosphäre eines Casinos erleben zu können.

Mythos Isolation

Die Gründe, warum Glücksspiel oft als Spiel von einsamen Menschen wahrgenommen werden, sind vielfältig. Sie basieren auf Vorurteilen, medialer Darstellung und einem manchmal problematischen Spielverhalten. Doch dabei handelt es sich nicht um den Regelfall.

Glücksspiele werden oft moralisch betrachtet, dabei übersieht man gerne, dass diese seit Jahrtausenden zur Geschichte der Menschheit gehören. Spielen regt nicht nur die Fantasie an, sondern ist Bestandteil zahlreicher Kulturen.

Filme und Serien stellen Spieler oft als einsame und unglückliche Menschen dar. Damit fördert man ein einseitiges Image, das im konkreten Fall lediglich dem Spannungsaufbau dient. Doch wie so oft hat die szenische Darstellung in Medien nicht viel mit der Realität zu tun. Sie lässt wenig Raum für Balance und umfassende Betrachtung.

Spielsucht ist hingegen ein gesellschaftliches Problem, das sehr wohl zu sozialer Isolation führen kann. Hier sind Gesellschaft, Politik und Betreiber gefordert, entsprechende Grenzen einzuziehen, um ein Suchtverhalten frühzeitig zu erkennen.

Bei genauerer Betrachtung zeigt sich also, dass auch Glücksspiel als Bestandteil sozialer Aktivitäten dienen kann. Interaktion und Kommunikation sind nicht nur möglich, sondern von vielen Spielern ausdrücklich gewünscht.

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Autor

Christian Drastil
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