16.07.2024,
9617 Zeichen
Wien (OTS) - Wien/Linz – Umsetzung für das wichtigste
Infrastrukturprojekt des Landes Oberösterreich startet. Das Projekt
ist Voraussetzung für die Dekarbonisierung der Stahlproduktion und
Grundlage für eine maßgebliche CO2-Reduktion Österreichs.
Nachdem das Bundesverwaltungsgericht (BVwG) Ende Juni 2024 den
positiven UVP-Bescheid des Landes OÖ in zweiter Instanz bestätigt
hatte, wurden unmittelbar bauvorbereitende Maßnahmen für das Projekt
„Sichere Stromversorgung Zentralraum Oberösterreich“ begonnen und
umgesetzt, womit nun mit der eigentlichen Umsetzung des Projektes
gestartet werden kann.
Die drei Projektpartner Austrian Power Grid (APG), Netz
Oberösterreich GmbH (Netz OÖ) und LINZ NETZ GmbH (LINZ NETZ)
investieren rund 650 Millionen Euro in die sichere Stromversorgung
der Region, in das Gelingen der Energiewende und in die Stärkung des
Wirtschafts- und Lebensstandortes Oberösterreich.
Ein Projekt für Generationen
Gerhard Christiner, technischer Vorstand APG: “Es freut uns sehr,
dass, mit dem vorliegenden BVwG-Erkenntnis, die eigentliche Umsetzung
des Projektes nun starten kann. Mit dem Baustart machen wir einen
großen Schritt in Richtung versorgungssichere Energiewende und einer
nachhaltigen Stärkung und Dekarbonisierung des Wirtschafts- und
Industriestandortes Oberösterreich. Gemeinsam mit unseren
Projektpartnern investieren wir in die boomende Wirtschaftsregion
Oberösterreich und ermöglichen die zunehmende Elektrifizierung von
Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft in der Region. Gleichzeitig
ist dieses Strominfrastrukturprojekt auch ein wichtiger Teil unseres
neun Milliarden schweren Investitionsprogramms zur Erreichung der
Klima- und Energieziele Österreichs“
Manfred Hofer, Geschäftsführer Netz Oberösterreich GmbH: „Der
Start des Projektes macht die Stromversorgung im Zentralraum des
Industriebundeslandes Oberösterreich zukunftsfit. Es ist im Sinne des
schonenden Umgangs mit natürlichen, materiellen und finanziellen
Ressourcen ein Gebot der Stunde, dass alle drei Projektpartner eng
zusammenarbeiten. Das Meistern der Energiewende und das Gestalten der
Energiezukunft ist eine Herausforderung für unsere ganze Gesellschaft
und kann nur im Teamwork gelingen. Deshalb ist das Zusammenwirken von
drei Netzbetreibern ein Musterbeispiel, wie solche Projekte
gemeinschaftlich zum Wohle aller umgesetzt werden können.“
Johannes Zimmerberger, Geschäftsführer LINZ NETZ GmbH: „Die
positive Entwicklung unserer Region basiert zu einem wesentlichen
Teil auf Erneuerbarer Energie, großen Dekarbonisierungs-Maßnahmen und
damit auf einer zukunftsfitten Netzinfrastruktur. Als Partnerin im
Projekt ‚Sichere Stromversorgung für den Zentralraum Oberösterreich‘
arbeiten wir an genau dieser Zukunftsfitness. Der Baustart bringt uns
dem gemeinsamen Ziel näher. Die Errichtung eines hochwertigen
Versorgungsrings trägt dazu bei, den wachsenden Anforderungen an die
Stromversorgung nachhaltig gerecht zu werden und die Energiewende
versorgungssicher zu gestalten.“
Hubert Zajicek, Mitglied des Vorstandes der voestalpine AG und
Leiter der Steel Division: „Als voestalpine haben wir mit greentec
steel einen ambitionierten Stufenplan zur Umstellung auf eine grüne,
Net-Zero-Stahlproduktion. Ab 2027 wird in einem ersten Schritt an den
Standorten in Linz und Donawitz jeweils ein Hochofen durch je einen
grünstrombasierten Elektrolichtbogenofen ersetzt. Die Integration der
beiden Elektrolichtbogenöfen in die Stahlproduktion ermöglicht es,
energieintensive Prozesse zu elektrifizieren und so bis 2029 rund 30
% an CO2-Emissionen gegenüber 2019 einzusparen. Grundvoraussetzung
dafür ist die ausreichende Verfügbarkeit von Strom aus erneuerbaren
Quellen zu wirtschaftlich darstellbaren Preisen. Noch wichtiger ist
die Bereitstellung einer leistungsfähigen und integrierten
Netzinfrastruktur. Im konkreten Fall des Standortes Linz geschieht
dies mit dem Projekt ‚Sichere Stromversorgung Zentralraum OÖ‘. Wir
begrüßen daher die positive Entscheidung des
Bundesverwaltungsgerichts, die APG kann nun mit dem Ausbau der
Stromversorgung starten. Wir sind zuversichtlich, dass das Projekt
nun ohne weitere Verzögerungen zügig umgesetzt werden kann, so dass
wir unseren Zeitplan halten und 2027 den ersten Elektrolichtbogenofen
in Linz in Betrieb nehmen können.“
Das Projekt im Detail
Die Bauarbeiten zum Projekt starten mit den ersten beiden von
insgesamt vier Leitungsbauabschnitten und an den zwei Umspannwerken
Kronstorf und Pichling. Später folgen im Zuge des Projektes an sechs
weiteren Umspannwerken Aus- und Umbauarbeiten. Die Inbetriebnahme des
Versorgungsrings erfolgt etappenweise ab 2026 bis 2030.
Erster Bauabschnitt (2024 – 2026):
* Erweiterung des bestehenden Kabelabschnitts zwischen den
Traunauen und dem Umspannwerk Pichling um zwei 220-kV-Systeme und ein
110-kV-System
Zweiter Bauabschnitt (2024- 2026):
Ersatzneubau einer 220/110-kV-Leitung vom Umspannwerk Ernsthofen
bis zum Anschlusspunkt Asten (Richtung Pichling)* Neubau einer 110-kV-Leitung im Bereich der Autobahn bei Asten* Ersatzneubau einer 110-kV-Leitung im Bereich der Traunauen bis zum Fernheizkraftwerk (FHKW) Linz Süd und dem Umspannwerk Hütte Süd\nSpannungsumstellung von 110-kV auf 220-kV auf dem bestehenden Leitungsabschnitt zwischen dem Anschlusspunkt Asten und dem Umspannwerk Pichling (keine baulichen Maßnahmen notwendig)\nErrichtung eines Abspannmastes direkt vor dem UW Pichling mit Herstellung eines temporären Mastprovisoriums* Änderungen und Optimierungen der bestehenden Leitungsführung über die Enns im Bereich Ernsthofen/Kronstorf\nDemontage der bestehenden 110-kV-Leitung zwischen Hiesendorf/Enns und dem Schaltwerk St. Pantaleon\n Dritter Bauabschnitt (2027-2028)
Ersatzneubau einer 220-kV-Leitung vom Umspannwerk Kronstorf bis
zum Anschlusspunkt in Asten (Richtung Wegscheid)\nDemontage bestehender 110-kV-Leitungen\nSpannungsumstellung von 110 kV auf 220 kV zwischen dem Anschlusspunkt Asten und dem Umspannwerk Wegscheid; punktuell werden an diesem Leitungszug insgesamt 9 Masten durch den Einbau von sogenannten Zwischenschüssen erhöht\n Vierter Bauabschnitt (2029-2030)
Ersatzneubau einer 220/110-kV-Leitung zwischen den Umspannwerken Wegscheid und Hütte Süd in der Stadt Linz\nDemontage bestehender 110-kV-Leitungen\n Alle Informationen zum Projekt: [www.zentralraum-ooe.at]
(
http://www.zentralraum-ooe.at)
Über Austrian Power Grid (APG)
<a>Als unabhängiger Übertragungsnetzanbieter verantwortet Austrian
Power Grid (APG) die sichere Stromversorgung Österreichs. Mit unserer
leistungsstarken und digitalen Strominfrastruktur, sowie der
Anwendung von State-of-the-art-Technologien integrieren wir die
erneuerbaren Energien, sind Plattform für den Strommarkt, schaffen
Zugang zu preisgünstigem Strom für Österreichs Konsument:innen und
bilden so die Basis für einen versorgungssicheren sowie
zukunftsfähigen Wirtschafts- und Lebensstandort. Das APG-Netz
erstreckt sich auf einer Trassenlänge von etwa 3.500 km, welches das
Unternehmen mit einem Team von rund 850 Spezialist:innen betreibt,
instand hält und laufend den steigenden Anforderungen der
Elektrifizierung von Gesellschaft, Wirtschaft und Industrie anpasst.
Über die Steuerzentrale im 10. Wiener Gemeindebezirk wird ein
Großteil der insgesamt 67 Umspannwerke, die in ganz Österreich
verteilt sind, remote betrieben. Auch 2023 lag die
Versorgungssicherheit, dank der engagierten Mitarbeiter:innen, bei
99,99 Prozent und somit im weltweiten Spitzenfeld. Unsere
Investitionen in Höhe von 445 Millionen Euro 2024 (2023: 490 Mio.,
2022: 370 Mio. Euro) sind Wirtschaftsmotor und wesentlicher Baustein
für die Erreichung der Klima- und Energieziele Österreichs. Insgesamt
wird APG bis 2034 rund 9 Milliarden Euro in den Netzaus- und Umbau
investieren.</a>
Über Netz Oberösterreich
Die Netz Oberösterreich GmbH versorgt den Großteil Oberösterreichs
sowie Teile der Nachbarbundesländer Salzburg und Steiermark mit Strom
und Gas. Mehr als 550.000 Kunden sind an das fast 40.000 Kilometer
lange Strom- und Gasnetz angeschlossen und werden Tag für Tag sicher
versorgt. Das Unternehmen mit fast 700 Mitarbeitende wird in den
kommenden Jahren deutlich mehr als eine Milliarde Euro investieren,
um die Transformation des Energiesystems in Oberösterreich zu
unterstützen und die Energiewende hin zu einer erneuerbaren
Energiezukunft möglich zu machen.
Über Linz Netz
Die LINZ NETZ GmbH ist eine Tochtergesellschaft der LINZ AG. Durch
den Ausbau, den sicheren Betrieb sowie die Instandhaltung des
Verteilernetzes sorgt das Unternehmen für eine zuverlässige
Stromversorgung in Linz und 81 Umlandgemeinden. Mit ihren 420
Mitarbeiter*innen ermöglicht die LINZ NETZ GmbH die positive
Entwicklung eines pulsierenden Wirtschafts- und Lebensraums.
Der voestalpine-Konzern
Die voestalpine ist ein weltweit führender Stahl- und
Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und
Verarbeitungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt
über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50
Ländern auf allen fünf Kontinenten. Der voestalpine-Konzern notiert
seit 1995 an der Wiener Börse. Mit seinen Premium-Produkt- und
Systemlösungen zählt er zu den führenden Partnern der Automobil- und
Hausgeräteindustrie sowie der Luftfahrt- und Energieindustrie und ist
darüber hinaus Weltmarktführer bei Bahninfrastruktursystemen, bei
Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Die voestalpine bekennt sich zu
den globalen Klimazielen und verfolgt mit greentec steel einen klaren
Plan zur Transformation der Stahlproduktion. Im Geschäftsjahr 2023/24
erzielte der Konzern bei einem Umsatz von 16,7 Milliarden Euro ein
operatives Ergebnis (EBITDA) von 1,7 Milliarden Euro und beschäftigte
weltweit rund 51.600 Mitarbeitende.
BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch
SportWoche Podcast #136: Formelaustria Young Driver Programme als Investment, Kart-Talente & Sim-Racer zu F4-Racern machen
Aktien auf dem Radar:Pierer Mobility, Warimpex, Semperit, Austriacard Holdings AG, Addiko Bank, Immofinanz, Verbund, VIG, CA Immo, Flughafen Wien, Uniqa, AT&S, Cleen Energy, Kostad, Porr, Wolford, Oberbank AG Stamm, UBM, DO&CO, Agrana, Amag, Erste Group, EVN, OMV, Palfinger, Österreichische Post, S Immo, Telekom Austria, Wienerberger, Zalando, SAP.
Valneva
Valneva ist ein Impfstoffunternehmen, das sich auf die Entwicklung und Vermarktung von prophylaktischen Impfstoffen gegen Infektionskrankheiten mit hohem ungedeckten medizinischen Bedarf spezialisiert hat.
>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Mehr aktuelle OTS-Meldungen HIER