18.06.2024,
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St. Pölten (OTS) - Auf Einladung von ecoplus und der WKNÖ trafen sich
rund 400 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft
sowie allen beteiligten Institutionen im Vienna Airport Conference &
Innovation Center, um sich unter dem Motto
„Wasserstoff.Zukunft.Niederösterreich“ über den aktuellsten Stand der
Entwicklungen zu informieren. Eröffnet wurde die Konferenz von
ecoplus Aufsichtsratsvorsitzendem Jochen Danninger, Wirtschaftskammer
NÖ Präsident Wolfgang Ecker und Flughafen-Vorstandsdirektor Günther
Ofner als Hausherren.
Wasserstoff wird in einer klimaneutralen Industriegesellschaft der
Zukunft eine bedeutende Rolle spielen und ist prädestiniert dafür,
die Lücke zwischen regenerativ erzeugtem Strom und energieintensiven
Anwendungen zu verringern. Aus Wasserstoff gewonnene Energie ist
vielseitig verwendbar und vor allem sauber. "Wasserstoff ist ein
großer Hoffnungsträger, langfristig die Abhängigkeit von fossilen
Energiequellen zu beenden und gleichzeitig die Ökologisierung der
Wirtschaft voranzutreiben. Deshalb beschäftigen wir uns intensiv mit
dem Thema, um die Chancen für unsere Betriebe und unsere Umwelt
bestmöglich zu nutzen. Wir wollen Niederösterreich zur führenden
grünen Wirtschaftsregion machen. Bei der Produktion von Strom aus
erneuerbaren Quellen sind wir bereits jetzt Vorreiter. Für uns ist es
daher nur logisch, langfristig auch bei der Nutzung von grünem
Wasserstoff eine Modellregion zu werden, an der sich andere ein
Beispiel nehmen können", so ecoplus Aufsichtsratsvorsitzender Jochen
Danninger im Rahmen der Eröffnung.
Um die Wasserstoffaktivitäten in Niederösterreich strukturiert
voranzutreiben, wurde 2022 von ecoplus gemeinsam mit dem Land
Niederösterreich und der Wirtschaftskammer Niederösterreich „H2NÖ –
die Wasserstoffinitiative Niederösterreich“ gestartet. WKNÖ-Präsident
Wolfgang Ecker: "Unsere Wirtschaft ist nach wie vor stark von
fossiler Energie, vor allem vom Gas abhängig. Für Unternehmen, die
hohe Temperaturen brauchen, ist Wasserstoff die einzige Alternative.
Ein Beispiel: Ganz Österreich erzeugt derzeit etwa 60 TerraWatt
Stunden Strom im Jahr. Würde man alle Hochöfen der Voestalpine AG von
Gas auf Strom umstellen, würden diese allein 31 TerraWatt Stunden
Strom verbrauchen. Diese Umstellung ist für die gesamte NÖ Industrie
unvorstellbar. Gemeinsam müssen wir die Chancen des Wasserstoffs
nutzen und uns mit eigener Produktion von Wasserstoff unabhängiger
von anderen Ländern werden. Damit wir nicht den gleichen Fehler wie
beim Gas machen!"
"Österreich braucht einen tragfähigen Zukunftsplan für Erzeugung
und Einsatz von alternativen Treibstoffen und Wasserstoff, vor allem
auch als Medien zur Energiespeicherung. Hier ist das
Umweltministerium leider säumig und agiert mit ideologischen
Scheuklappen. Nur durch den Einsatz von SAFs (CO2 neutrales Kerosin),
einem preislich wettbewerbsfähigen und mengenmäßig ausreichendem
Angebot an Wasserstoff und ausreichenden Energiespeicherkapazitäten
sind die extrem ambitionierten CO2-Reduktionsziele Österreichs
überhaupt erreichbar. Als großer Erzeuger von Sonnenstrom prüft der
Flughafen auch den Einsatz einer Wasserstoffproduktion zur Verwertung
von PV-Überschussstrom in verbrauchsarmen Zeiten", erklärte Günther
Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG, in seinem Vortrag.
„Bisher gab es nur Investitionsförderungen für den Aufbau von
Anlagen sowie im Bereich der Forschung. Mit dem neuen
Wasserstoffförderungsgesetz ist nun auch eine erste Basis gelegt
worden, einen Ausgleichsmechanismen zu schaffen, um höhere Kosten zu
mildern. Ziel ist es, eine entsprechende Förderlandschaft aufzubauen,
um Wasserstoffprojekte finanzierbarer zu machen“, so
Generaldirektor-Stellvertreter Reinhard Karl, Raiffeisenlandesbank
NÖ-Wien. „Letztendlich ist die aktuelle Situation vergleichbar mit
den Anfängen der Erneuerbaren Energien – und diese sind heute eine
Erfolgsgeschichte mit intelligenten Lösungen für Finanzierung und
Förderung.“
Wasserstoff.Zukunft.Niederösterreich.
Im Rahmen der Veranstaltung
„Wasserstoff.Zukunft.Niederösterreich.“ wurden die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer über die neuesten Entwicklungen und Projekte
informiert. Franz Angerer, Geschäftsführer der Österreichischen
Energieagentur setzte sich in seiner Keynote mit der Frage
„Wasserstoff – Energieträger mit Zukunft?" auseinander. Wolfgang
Anzengruber, Vorsitzender des Beirats HyPA (Hydrogen Partnership
Austria) sprach über den Status der Umsetzung der
Wasserstoffstrategie Österreich.
Stefan Stallinger, Vorstandsdirektor EVN AG, Martijn Arjen van
Koten, Vorstandsdirektor der OMV Aktiengesellschaft, Stefan
Tollinger, Geschäftsführer Brantner Österreich GmbH, Günther Ofner,
Vorstandsdirektor Flughafen Wien AG, Michael Schilling, Managing
Director and Head of Hydrogen&Space Programs Test-Fuchs Aerospace
Systems GmbH und Stefan Wagenhofer, Geschäftsführer Gas Connect
Austria GmbH informierten über die Wasserstoffaktivitäten ihrer
jeweiligen Unternehmen.
In einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion erörterten Helmut
Schwarzl (WKNÖ-Spartenobmann Industrie), Reinhard Karl
(Generaldirektor-Stellvertreter Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien AG),
Claus Zeppelzauer (Prokurist und Bereichsleiter ecoplus.
Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH), Wolfgang Anzengruber
(Vorsitzender des Beirats HyPA-Hydrogen Partnership Austria), Franz
Angerer (Geschäftsführer Österreichische Energieagentur) und Günther
Ofner (Vorstandsdirektor Flughafen Wien AG) das Thema Wasserstoff und
die Potenziale für Niederösterreich aus verschiedenen Blickwinkeln.
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