08.06.2024,
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Graz (OTS) - Auf Einladung des WKÖ-Bundesgremiums der Trafikanten
feierten die Tabaktrafikanten das 240-jährige Bestehen des
Tabakmonopols. Einer Institution, die tief in der Geschichte und
Gesellschaft Österreichs verwurzelt ist. Die Jubiläumsfeier in Graz
würdigte die langjährige Tradition und die bedeutende Rolle der
Trafiken als inklusive und soziale Unternehmen.
Rund 400 Milliarden Euro an Tabaksteuereinnahmen in 240 Jahren
lukriert
"Durch Tabak- und Umsatzsteuer fließen dem Staatshaushalt jährlich
mehr als 2,7 Milliarden Euro zu. Trafiken sind wichtige Arbeitgeber
und Steuerzahler, die wesentlich zu den Einnahmen des Staates und zur
Sicherung unserer Sozialsysteme beitragen“, so Finanzminister Magnus
Brunner in seiner Rede vor den Festgästen. Die reine Bilanz des
Tabaksteueraufkommens mit 2,081 Milliarden Euro spiegelt nicht nur
einen finanziellen Beitrag wider, sondern auch die Bedeutung eines
inklusiven und sozial verantwortungsvollen Wirtschaftszweiges. Den
Schätzungen zufolge sind in den letzten 240 Jahren rund 400
Milliarden Euro an Tabaksteuereinnahmen für Österreich
zusammengekommen.
Diese beeindruckenden Zahlen bildeten ein wichtiges Fundament für
hochkarätige Podiumsdiskussionen und Panels mit Expert:innen und
Branchenführer:innen. Dabei wurden wertvolle Einblicke in Themen wie
Inklusion, die wirtschaftlichen Leistungen der Trafiken sowie das
regulatorische Umfeld im Tabaksektor gegeben und aktuelle Trends und
die Zukunft der Branche beleuchtet.
"Das weltweit einzigartige Beschäftigungsmodell für Menschen mit
Behinderung im Rahmen des Tabakmonopols ist von herausragender
Bedeutung. Trafiken als soziale Unternehmensnetzwerke sind ein
leuchtendes Beispiel für Inklusion im Unternehmertum“, betonte Harald
Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich.
Ähnlich wies Kurt Egger, Generalsekretär des Österreichischen
Wirtschaftsbunds, auf die Bedeutung der Branche hin: "Die
österreichischen Trafiken sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und
unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft. Sie tragen
wesentlich zu den Staatseinnahmen bei und leisten einen wichtigen
Beitrag zur Aufrechterhaltung der Versorgung, insbesondere im
ländlichen Raum.“
Für das Gastgeberbundesland Steiermark gratulierte Vizepräsidentin
Gabriele Edeltraud Lechner den Tabaktrafikanten zum Jubiläum. Sie
sowie auch der Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark Josef Herk
betonten: „Die Leistungsbilanz der österreichischen und somit
steirischen Trafikanten kann sich sehen lassen - sie sind dabei
regionale Nahversorger, sozialer Treffpunkt und auch ein sicherer
Vertriebskanal für sensible Produkte. Und natürlich sind Trafiken
auch zu einem unverzichtbaren Kulturgut in unserem Land geworden.“
Branche vor einigen Herausforderungen
"Das 240 Jahre alte Tabakmonopol muss modernisiert werden, um den
Herausforderungen wie der steigenden EU-Regulierung und dem
EU-Krebsplan 2040 zu begegnen. Wir müssen die Innovationskraft der
Tabakindustrie nutzen, um die Tradition und Identität der
österreichischen Trafiken zu bewahren und gleichzeitig die Existenz
der Trafikanten zu sichern“, so Wolfgang Streißnig, Bundesobmann der
Tabaktrafikanten der Wirtschaftskammer Österreich.
Ebenso betonte Lukas Mandl, Abgeordneter zum Europäischen
Parlament, die sich ändernden Anforderungen: „Das Tabakmonopol und
damit verbunden unsere Wirtschaft stehen vor großen Veränderungen und
Herausforderungen, insbesondere mit Blick auf die EU-Regularien und
für die nationale Tabak- und Nikotinstrategie. Es braucht mehr
Freiheit nach innen und weniger Bürokratie, damit einher geht eine
sorgfältige Abwägung zwischen Regulierung und der Sicherung der
wirtschaftlichen Existenzgrundlage der Trafiken und ihrer
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“
Wolfgang Ziniel, Senior Researcher bei der KMU Forschung Austria,
sieht vor allem in den sinkende Raucherquoten, dem hohen Grenzverkehr
und im illegalen Handel ein herausforderndes Umfeld für
Trafikant:innen. „Um wirtschaftlich stabil zu bleiben, müssen
Trafikant:innen ihr Sortiment flexibler gestalten und an lokale
Gegebenheiten anpassen. Dazu gehört auch die Einführung begrenzter
Freiflächen für den Verkauf unterschiedlicher Produkte. Diese
Maßnahmen sind notwendig, um die Rolle der Trafiken als Nahversorger
zu sichern und den aktuellen Marktbedingungen erfolgreich zu
begegnen“, so Ziniel.
"Das enge Zusammenspiel zwischen dem Tabak- und Glücksspielmonopol
ist entscheidend für die wirtschaftliche Stabilität der Trafiken.
Lottoprodukte tragen maßgeblich zur Kostendeckung bei und sichern die
Existenz von Tabakfachgeschäften, die von Menschen mit Behinderungen
geführt werden. Diese Synergie muss weiter gefördert werden, um die
soziale und wirtschaftliche Funktion der Trafiken zu stärken“, sagte
Erwin van Lambaart, Generaldirektor der Österreichischen Lotterien.
Ralf Lothert, Mitglied der JTI Geschäftsführung, wiederum betonte:
"Um die Herausforderungen der Tabakbranche zu bewältigen, fordern wir
eine praxistaugliche Gesetzgebung und den Verzicht auf 'Gold
Plating'. Es bedarf effizienter Kontrollen und einer vorhersehbaren
EU-Politik, um die wirtschaftliche Stabilität der Branche zu sichern
und Innovationen zu fördern.“ Und Alexander Schönegger,
Geschäftsführer Philip Morris Austria, sagte: "Sinnvolle Regulierung
muss Vorrang vor überzogenen Verboten haben. Wir müssen darauf
achten, dass Regulierungen die Innovationskraft nicht gefährden und
Planbarkeit und Rechtssicherheit für die Wirtschaft gewährleistet
bleiben.“
„Wir setzen auf Vielfalt und Risikoreduktion. Damit ermöglichen
wir erwachsenen Konsumentinnen und Konsumenten risikoreduzierten
Nikotingenuss, sichern Trafiken eine wirtschaftlich erfolgreiche
Zukunft und dem Staat die Chance, den EU-Krebsplan umzusetzen. Daher
ist es entscheidend, dass Trafikantinnen und Trafikanten das
Potenzial risikoreduzierter Nikotinprodukte wie E-Zigaretten, Nikotin
Pouches und Tabakerhitzer erkennen und nutzen. Sie enthalten weniger
Schadstoffe und bieten eine wirtschaftlich tragfähige
Zukunftsperspektive für die ganze Branche“, so Aziz Aliev, Country
Manager British American Tobacco Austria.
"Die Einhaltung des Jugendschutzes ist eines der wichtigsten
Qualitätsmerkmale des österreichischen Tabakmonopols. Die
Trafikantinnen und Trafikanten sind Garanten für den Jugendschutz und
verpflichten sich durch die Selbstregulierung - und das ist für uns
Industriepartner ganz wichtig - neue, risikoreduzierte Produkte nicht
an Jugendliche unter 18 Jahren zu verkaufen“, so Brice Barberon,
Geschäftsführer Imperial Brands Österreich.
Hohe sozialpolitische Quote von über 70 Prozent
Die 4.684 Trafiken in Österreich, darunter 2.199
Tabakfachgeschäfte und 2.485 Tabakverkaufsstellen, sind
gesellschaftspolitisch ein wichtiges Fundament für Inklusion und
Diversität. 1.218 Menschen mit Behinderungen führen als selbständige
Unternehmerinnen und Unternehmer Trafiken. Das Tabakmonopol in
Österreich unterstützt auch die Familien der Trafikanten, indem es
ermöglicht, Trafiken an Familienangehörige aus sozialpolitischen
Erwägungen einmalig weiterzugeben. Dies schafft eine sozialpolitische
Quote von über 70 %, sichert die wirtschaftliche Stabilität und den
Fortbestand der Trafiken innerhalb der Familien. Dadurch hilft das
Modell nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern auch ihren
Familien und trägt umfassend zum Wohl der Gesellschaft bei.
Nach der gestrigen Feier wird das 240-Jahr-Jubiläum heute,
Samstag, mit einer Branchenmesse fortgeführt, auf der die neuesten
Entwicklungen, Produkte und Dienstleistungen der Partnerunternehmen
erforscht werden können. (PWK219)
Fotos (Copyright: WKO Bundesgremium Tabaktrafikanten) zum
honorarfreien Download finden Sie [HIER]
(https://drive.wko.at/index.php/s/mwwxmXnxWWXM5Nm)
Foto 1 (v.l.n.r.): Kurt Egger, Nationalrat und Generalsekretär
Wirtschaftsbund Österreich, Wolfgang Streißnig, Obmann des
Bundesgremiums der Trafikanten,
Harald Mahrer, Präsident der
Wirtschaftskammer Österreich
Foto 2 (v.l.n.r.): Ralf-Wolfgang Lothert, JTI Austria, Kurt Egger,
Nationalrat und Generalsekretär Wirtschaftsbund Österreich, Alexander
Schönegger Managing Director Philip Morris Austria, Hannes Hofer,
Geschäftsführer Monopolverwaltung GmbH, Wolfgang Streißnig, Obmann
des Bundesgremiums der Trafikanten, Harald Mahrer, Präsident der
Wirtschaftskammer Österreich, Erwin van Lambaart, Generaldirektor
Österreichische Lotterien, Jennifer Wieckhorst, Legal & External
Affairs Manager Austria, BAT, Franz Groschan, Präsident
Behindertenverband und Obmann Bezirksarbeitsgemeinschaft Zwettl
Foto 3 (v.l.n.r.): Daniel Schulz, Obmann-Stv. Landesgremium Wien,
Barbara Mannsberger, Obfrau Landesgremium Steiermark, Erwin
Kerschbaummayr, Obmann Landesgremium Oberösterreich, Martin Wacker,
Obmann Landesgremium Tirol, Dagmar Caviola, Mitglied Landesgremium
Kärnten, Wolfgang Streißnig, Bundesobmann Tabaktrafikanten, Angelika
Bauer, Obfrau Burgenland, Heidemarie Skrdla, stv. Bundesobfrau,
Robert Friedl, Obmann-Stv. Landesgremium Salzburg, Peter
Schweinschwaller, Obmann Landesgremium Niederösterreich
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