04.06.2024,
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Wien (OTS) - Die EU hat derzeit keine eFuel-Strategie. Diese ist aber
dringend notwendig, um nicht gegenüber anderen Wirtschaftsräumen
zurückzubleiben und die Klimaziele zu erreichen.
„Grüne Energiespeicher“ sind die zentrale Basis für eine
langfristig stabile Öko-Stromversorgung und werden damit zu den
wichtigsten Gamechangern der Klimawende. Aber bis heute hindert die
prohibitive Regulatorik der EU Investoren daran, geplante
eFuel-Projekte im großen Maßstab zu realisieren. So werden Importe
aus günstigen Öko-Strom-Produktionsländern wie Chile per Verordnung
de facto ausgeschlossen. Zahlreiche Investoren stehen mit ihren
eFuel-Produktionsanlagen in Südamerika, Südafrika, Nordafrika, auf
der arabischen Halbinsel, in Indien oder Australien in den
Startlöchern, können aber nicht loslegen, da ihnen niemand
garantieren kann, dass ihre Produkte von den europäischen Behörden
anerkannt werden. Auch in Europa gibt es erhebliche Potenziale, etwa
in Spanien, Portugal, Griechenland, Dänemark, Finnland oder Norwegen.
Diese können aber die Lücke bei der Eigenversorgung durch erneuerbare
Energie nicht schließen. Daher muss die Tür für Importe offen
bleiben.
Jürgen Roth, Obmann Energiehandel der WKO und Präsident der eFuel
Alliance Österreich, adressiert das Versäumnis der EU und fordert
freundliche Rahmenbedingungen: „Damit das Risiko für internationale
Investitionen in massentaugliche eFuel-Anlagen überschaubar wird, ist
größtmögliche Rechts- und Planungssicherheit zu gewährleisten. Hinzu
kommt: Menschen wollen zwischen Alternativen auswählen können, nicht
jedem passt der gleiche Schuh. In der Bevölkerung gibt es eine klare
Mehrheit für Wahlfreiheit und gegen Bevormundung. Wenn nicht einmal
jeder fünfte neue PKW ausschließlich mit Strom fährt, werden noch
lange nach 2040 Fahrzeuge einen klimaneutralen Treibstoff benötigen.“
Stephan Schwarzer, Generalsekretär der eFuel Alliance Österreich:
„eFuels sind ein Baustein der Energiewende. E-Autos sind ein Ansatz,
der Treibstoff ist der zweite. Beide zusammen sind schneller als
einer allein. eFuels schaffen einen Mehrwert für den Klimaschutz. Wir
fordern, alle Lösungen einzusetzen, Elektro allein ist zu langsam.“
Zwtl.: Das Verbrenner-Aus hat auf Unionsebene zwar gewackelt, ist
aber nicht gefallen
„Das Aus des Verbrenners besteht nach aktueller Beschlusslage für
PKW ab 2035. Zwar wurde eine Ausnahme für klimaneutrale eFuels
vereinbart, dazu fehlt aber der Rechtsakt. Dieser Rechtsakt ist von
der Kommission nach der Neuwahl ehestens dem neugewählten Parlament
und dem Rat der Mitgliedstaaten vorzulegen, damit endlich Klarheit
besteht“, so Jürgen Roth.
„Europa wird auch in Zukunft auf nachhaltige Energiespeicherung
und auf Energieimporte angewiesen sein, da der lokal produzierte
Ökostrom in erster Linie für die Haushalte und die Industrie
gebraucht wird“, ergänzt Stephan Schwarzer. Österreich wird aufgrund
des steigenden Strombedarfs Netto-Stromimporteur bleiben. Bei
Engpässen werden nicht mehr alle Sektoren bedient werden können, wenn
der Mobilitätssektor und andere Sektoren am Stromnetz hängen. Daher
müssen Importe mitgedacht werden. Bereits heute hat Europa einen
massiven Überhang bei den Importen. Nun geht es darum, bei den
Importen fossile durch klimaneutrale Energieträger zu ersetzen.
Zwtl.: Europa braucht daher dringend eine tragfähige Strategie für
„grüne Energiespeicher“ – Vorschläge der eFuel-Alliance:
Die EU muss das volle Potenzial der eFuels ausschöpfen. Es soll nicht passieren, dass die EU den Anschluss an die weltweiten Entwicklungen verpasst. Um die Klimaziele zu erreichen, hat die EU ohnedies keine andere Wahl, als an allen Fronten gleichzeitig vorauszumarschieren.\nDie Definition von grünem Wasserstoff muss vom Ziel geleitet
sein, dass jede Reduktion von CO2-Emissionen dringend erwünscht ist. Überbordende Regulierungen sind zu streamlinen. Importe von eFuels sind derzeit das Trumpfass beim Zurückfahren der Erdölimporte. Europa darf die vorhandenen eFuel-Potenziale nicht – ungewollt – an andere Wirtschaftsräume „verschenken“.\nGleichstellung aller klimaneutralen Technologien im Steuerrecht:
Derzeit werden Fahrzeuge, die mit HVO, eFuels und Biofuels betrieben werden, zum Teil wie fossil betriebene Fahrzeuge behandelt und damit gegenüber E-Autos benachteiligt. Die eFuel Alliance fordert daher:
Freistellung des nichtfossilen Anteils (auch bei Beimischungen) bei allen klimapolitisch ausgerichteten Lenkungsinstrumenten (wie in den CO2-Verordnungen).\nErlöse aus dem Emissionshandel und den Klimazöllen sollen auch für eFuels verwendet werden (Transformationsfonds), damit im jeweiligen Sektor die Emissionen rascher sinken. Auch die Internationale Energieagentur fordert den Anschub durch die EU und ihre Mitgliedstaaten, damit sie rasch preislich wettbewerbsfähig werden.\nDie EU soll Rahmenabkommen mit Wirtschaftsräumen und einzelnen Exportländern abschließen – was darunterfällt, ist automatisch anerkannt. Auch die UNIDO sieht hier eine enorme Chance für Win-Win-Situationen.\nStädtische Unternehmen sollen auch Fahrzeuge anschaffen dürfen, die mit klimaneutralen Treibstoffen betrieben werden und die letztgültigen Abgasgrenzwerte einhalten. Mobilität muss leistbar bleiben, die Umrüstung auf Wasserstoff und Batterie kostet ein Vielfaches.\n Diese Forderungen sind durch Energie- und Klimaverträge mit
Drittstaaten, durch Adaptierung von Unionsrecht und auf nationaler
Ebene im Steuerrecht umzusetzen.
Zwtl.: Die Vorteile liegen auf der Hand:
10% CO2-Reduktion bis 2030 (Schätzung), in den 2030ern massive bedarfsgerechte Hochskalierung\nVermeidung von Strafzahlungen wegen Verletzung der Vorgaben (> 1 Mrd. Euro)\nEntwicklung nachhaltiger Energietechnologien mit österreichischer Beteiligung, Erhalt von Arbeitsplätzen.\nHebelwirkung weit über die Union hinaus, da 1,6 Mrd. Fahrzeuge (Tendenz steigend) mit eFuels klimaneutral fahren können – dafür ist keine Umrüstung erforderlich\n
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