29.05.2024,
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Wien (OTS) - atempo, Erste Social Finance und das Bundesministerium
für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz freuen sich
über den erfolgreichen Abschluss des Projekts
PERSPEKTIVE:DIGITALISIERUNG „Ziel Assistenz – ava jetzt“. Die
innovative Initiative zielte darauf ab, die doppelte Herausforderung
des Mangels an Assistenzpersonal für Menschen mit Behinderung in
Österreich und die unterdurchschnittliche Beschäftigungsquote von
Frauen, insbesondere von Frauen mit niedrigem Bildungsabschluss, nach
der Karenz oder Familienpflegezeit anzugehen. Das Projekt war
erfolgreich: 32 Frauen gelang dadurch der berufliche Wiedereinstieg
in die Assistenz für Menschen mit Behinderung. Finanziert wurde das
Projekt durch einen vom Sozialministerium beauftragten Social Impact
Bond, der von einem Konsortium bestehend aus der Erste Social
Finance, atempo und der ERSTE Stiftung umgesetzt wurde. Da das
Projekt seine Zielsetzungen erreichte, zahlt das Sozialministerium
den vorfinanzierten Betrag zurück. Es ist ein gelungenes Beispiel
dafür, wie private Investoren durch Social Impact Bonds soziale
Innovation fördern, die der Gesellschaft vielfach nützen.
„Social Impact Bonds ermöglichen es, durch innovative Ansätze auf
Herausforderungen zu reagieren und wirkungsvolle Maßnahmen zu
entwickeln. Gerade in Zeiten, in denen wir in vielen Bereichen nach
Fachkräften suchen, sind neue Herangehensweisen besonders wichtig.
Ich freue mich, dass wir mit dem erfolgreichen Abschluss des zweiten
Social Impact Bonds neue Maßstäbe setzen konnten. Das Ausbildungs-
und Mentoringprogramm von atempo ermöglichte zahlreichen Frauen nach
der Elternkarenz oder Familienpflegezeit den Einstieg in ein soziales
Berufsfeld und eröffnete ihnen damit wieder eine Perspektive für die
Zukunft. Ich danke dem Projektteam von atempo und der ERSTE Stiftung
für die erfolgreiche Umsetzung des Projekts“, betont Sozialminister
Johannes Rauch.
Der erfolgreiche Abschluss des Projekts wurde am Dienstag, 28.
Mai, in den Räumlichkeiten der ERSTE Stiftung gefeiert. Im Rahmen des
Events wurden nicht nur die Ergebnisse des Social Impact Bonds
präsentiert, sondern auch interessante Einblicke in die Arbeit und
Erfahrungen der Projektbeteiligten gewährt. Die Nachfrage nach
Betreuungsleistungen stieg sprunghaft an, was den bestehenden
Arbeitskräftemangel verschärfte und die Dringlichkeit innovativer
Lösungen unterstrich. atempos Zugang war, die Ausbildung von
Assistenzpersonal durch digitale Technologien zu vereinfachen. Im
Mittelpunkt dieser Initiative stand die soziale Matchmaking-Plattform
„ava“, die nicht nur die Vermittlung von persönlichen
Assistenzkräften erleichtert, sondern auch umfassende
Online-Schulungsmodule und Mentoring-Unterstützung für Personen
anbietet, die eine Beschäftigung im persönlichen Assistenzbereich
suchen. Die Erste Social Finance ging die Partnerschaft mit atempo
ein, die ERSTE Stiftung hat die Initiative mit 300.000 EUR
vorfinanziert.
„Für Wiedereinsteigerinnen mit niedrigem Bildungsabschluss und in
finanziell schwachen Haushalten ist es besonders schwer, einen Job zu
finden, der mit ihren Kinderbetreuungspflichten vereinbar ist und
Freude macht. Die wichtigste Wirkung dieses Projekts ist, dass die
vorher arbeitslosen Frauen die Spirale der Armutsgefährdung für sich
und ihre Kinder nachhaltig durchbrechen konnten,“ sagt die
Geschäftsführerin von atempo, Walburga Fröhlich.
Während der Projektlaufzeit leisteten 52 arbeitslose Frauen fast
30.000 bezahlte Arbeitsstunden, von denen 32 eine Stelle als
Assistentin für Menschen mit Behinderungen fanden. Die Zielvorgabe
des Projekts wurde um 114 % übertroffen. Darüber hinaus qualifizierte
die Weiterbildung zahlreiche Frauen für eine erfüllende Tätigkeit im
sozialen Berufsfeld. Ein Großteil der Teilnehmerinnen hatten
Migrationshintergrund, einige sogar Fluchterfahrung. Durch die
Teilnahme am Projekt wurde sich nicht nur die Integration in den
Arbeitsmarkt erleichtert, es haben sich auch die Deutschkenntnisse
und generell die Lebensqualität entscheidend verbessert.
Social Impact Bonds ermöglichen private Investitionen zur
Unterstützung sozialer Innovationen, indem sie ein Projekt zur Lösung
eines sozialen Problems vorfinanzieren. Ein Intermediär verwaltet den
Prozess, während der Auftraggeber, in der Regel die öffentliche Hand,
im Erfolgsfall die Investition zuzüglich einer Prämie rückerstattet.
Erste Social Finance fungierte als Intermediär für das Projekt im
Auftrag des Sozialministeriums. Durch den erfolgreichen Abschluss
erhält die ERSTE Stiftung als Investor die Projektkosten
einschließlich einer Erfolgsgebühr vom Sozialministerium zurück.
„Soziale Innovation passiert dann, wenn die richtigen Menschen
zusammenkommen und die richtigen Instrumente haben, um neue Lösungen
zu finden. Die ERSTE Stiftung freut sich sehr über die großartigen
Ergebnisse, die der von ihr finanzierte Social Impact Bond ermöglicht
hat“, sagt Boris Marte, CEO der ERSTE Stiftung.
Peter Surek, der Geschäftsführer der Erste Social Finance, fügt
hinzu: „Wir sind stolz darauf, dass wir als Vermittler eine
Schlüsselrolle bei der erfolgreichen Umsetzung dieses Projekts
gespielt haben, das unser Engagement für positive Veränderungen und
soziale Innovationen im öffentlichen Bereich unterstreicht.“
Ihre Erfahrungen aus dem Projekt, das sie auch erfolgreich
weiterführen, präsentierte das atempo-Team, bestehend aus Anna Grill,
Melanie Wimmer und Andreas Ausserhofer. Im abschließenden Panel
„Zukunft von Social Impact Bonds in Österreich“ diskutierten Peter
Surek, Edeltraud Glettler (Sektionschefin im Sozialministerium) mit
Walburga Fröhlich, Boris Marte und Christoph Glaser (Vorstand,
Beisheim Foundation). Moderiert wurde die Veranstaltung von Michael
Hagelmüller (Sozialministerium).
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