23.05.2024,
5647 Zeichen
München (ots) - Mai 2024: Die Präsidentschaftswahlen in den USA
werden auch für die globale Wirtschaft richtungsweisend. Welche
Auswirkungen hätte eine zweite Amtszeit von
Donald Trump auf
Unternehmen? Sollte seine Administration erneut eine konfrontative
Handelspolitik insbesondere gegenüber China verfolgen, träfen die
Folgen nicht nur die beiden Konfliktparteien. Basierend auf einem
Modell von Oxford Economics prognostizieren die Experten von Roland
Berger im Falle eines Handelskriegs für die Jahre 2025-2028 einen
kumulierten Verlust beim Bruttoinlandsprodukt von 4 Prozent bezogen
auf das BIP von 2023 (891 Milliarden US-Dollar) in den USA, 10
Prozent (1.638 Milliarden US-Dollar) in China und 3 Prozent (475
Milliarden US-Dollar) in Europa. Das sind Ergebnisse der Studie
"Trump 2025: Economic policy impact of a potential 2nd Trump term"
von Roland Berger. Ein besonderes Augenmerk legen die Autoren der
Publikation auf die Folgen für den internationalen Handel, den
Energiesektor sowie für Fusionen und Übernahmen (M&A).
* Trumps Handelspolitik könnte einen protektionistischen
Teufelskreis auslösen und die globale Arbeitsteilung ausbremsen
* Eine Verlängerung des Tax Cuts and Jobs Act (TCJA) hält die
Steuerlast niedrig, erhöht aber die US-Schulden bis 2035 um 3,4
Billionen US-Dollar
* Mögliche Kürzungen des Inflation Reduction Act (IRA) könnten
Anreize für Elektrofahrzeuge und erneuerbare Energien
beeinträchtigen
"Die Auswirkungen einer zweiten Amtszeit Trumps für Unternehmen
weltweit wären enorm. Unternehmen mit Geschäft in den USA sollten
bereits jetzt proaktiv Risikoanalyse und Szenarioplanung betreiben,
um insbesondere auf Risiken im Bereich von Handelshemmnissen wie
Zöllen vorbereitet zu sein", analysiert Marcus Berret, Global
Managing Director bei Roland Berger.
Protektionismus würde internationale Handelskonflikte verschärfen
Trumps erste Amtszeit war gekennzeichnet durch eine aggressive
Handelspolitik, insbesondere gegenüber China in Form höherer Zölle
und Handelshemmnissen. Auch wenn diese Politik von Trumps Nachfolger
Biden fortgeführt wurde, erwarten die Experten von Roland Berger für
eine zweite Amtszeit Trumps eine Verschärfung dieser Politik. Sollte
die im Wahlkampf von Trump vorgeschlagene Zollerhöhung chinesischer
Importe tatsächlich realisiert werden, wären die Auswirkungen immens:
Die Spannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt
würden zunehmen und es könnte zu einer weiteren Entflechtung der
US-amerikanischen und chinesischen Technologie- und
Fertigungssektoren kommen.
M&A-Markt der USA würde an Fahrt aufnehmen
Für die Steuerpolitik erwarten die Experten von Roland Berger, dass
alle von Trump in seiner ersten Amtszeit mit dem TCJA eingeführten
Steuererleichterungen vor ihrem Auslaufen Ende 2025 verlängert werden
- zumindest dann, wenn die Republikaner die Mehrheit in beiden
Kongresskammern erreichen. Diese Fortführung der auslaufenden
Maßnahmen des TCJA würde bis 2035 ein Loch von 3,4 Billionen
US-Dollar in den Haushalt reißen. Weitere Abgabensenkungen werden
zwar öffentlich diskutiert, dürften angesichts der hohen
Staatsverschuldung jedoch nur schwer realisierbar sein.
Die Autoren der Studie erwarten außerdem, dass die Aussicht auf ein
unternehmensfreundliches regulatorisches Umfeld das M&A-Geschehen in
den USA in einer zweiten Amtszeit Trumps wieder ankurbeln wird, so
wie sich dies bereits in seiner ersten Amtszeit bis zum Beginn der
Pandemie beobachten ließ. Betrug das Volumen der Übernahmeaktivitäten
in den USA in 2016, dem Jahr vor der Präsidentschaft von Trump, nur
13,4 Milliarden US-Dollar, wuchs es auf 21,6 Milliarden US-Dollar im
Jahr 2019.
180-Grad-Wende in der Energiepolitik
In den ersten Wochen seiner ersten Präsidentschaft hat Trump mehr als
100 Umweltrichtlinien seiner Vorgänger abgeschafft. Roland Berger
geht davon aus, dass Trump bei Wiedereinzug ins Weiße Hause erneut
viele Initiativen zur Bekämpfung des Klimawandels rückgängig machen
und stattdessen neue Anstrengungen zur Ausweitung der Produktion
fossiler Brennstoffe unternehmen würde. Die Studie rechnet jedoch
nicht mit einer vollständigen Abschaffung des von Biden initiierten
Inflation Reduction Act (IRA) - schließlich profitieren auch viele
von Republikanern regierte Bundesstaaten wie Georgia (18 Milliarden
US-Dollar) oder South Carolina (10 Milliarden US-Dollar) von
Investitionen im Rahmen des IRA. Sollte eine mögliche Trump-Regierung
jedoch Änderungen des IRA angehen - beispielsweise zur
Gegenfinanzierung von Steuersenkungen - dürften am ehesten die
Förderungen für Elektrofahrzeuge (EVs), EV-Ladestationen,
Energieeffizienz und die Solarwirtschaft gekürzt werden. "Der IRA hat
viele Unternehmen dazu veranlasst, in den USA zu investieren. Diese
Entscheidungen sind vor allem im industriellen Bereich über lange
Zeiträume gefällt. Firmen sollten sich für unterschiedliche
Entwicklungspfade der Energiepreise vorbereiten und sich auch darauf
einstellen, dass einzelne Subventionen im Rahmen des IRA gekürzt oder
gestrichen werden", sagt Berret.
Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen:
https://content.rolandberger.com/hubfs/RBI_Quarterly_Trump_2025.pdf
Roland Berger ist eine weltweit führende Strategieberatung mit einem
breiten Leistungsangebot für alle relevanten Branchen und
Unternehmensfunktionen. Roland Berger wurde 1967 gegründet und hat
seinen Hauptsitz in München. Die Strategieberatung ist vor allem für
ihre Expertise in den Bereichen Transformation,
industrieübergreifende Innovation und Performance-Steigerung bekannt
und hat sich zum Ziel gesetzt, Nachhaltigkeit in all ihren Projekten
zu verankern. Im Jahr 2023 verzeichnete Roland Berger einen Umsatz
von über einer Milliarde Euro.
BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch
SportWoche Podcast #140: Flag Football und Österreichs Top-Position dabei, erklärt von Ines-Jeanne Paupie
Aktien auf dem Radar:Pierer Mobility, UBM, Palfinger, Immofinanz, Addiko Bank, CA Immo, SBO, Porr, Rosenbauer, EuroTeleSites AG, Frequentis, Kostad, Linz Textil Holding, Marinomed Biotech, Wiener Privatbank, Warimpex, Agrana, Amag, EVN, Flughafen Wien, OMV, Österreichische Post, Telekom Austria, Uniqa, VIG, E.ON , BASF, Zalando, Mercedes-Benz Group, Allianz, Hannover Rück.
UBM
Die UBM fokussiert sich auf Immobilienentwicklung und deckt die gesamte Wertschöpfungskette von Umwidmung und Baugenehmigung über Planung, Marketing und Bauabwicklung bis zum Verkauf ab. Der Fokus liegt dabei auf den Märkten Österreich, Deutschland und Polen sowie auf den Asset-Klassen Wohnen, Hotel und Büro.
>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Mehr aktuelle OTS-Meldungen HIER