17.05.2024,
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Mödling (OTS) - Bei einem von der IV NÖ organisierten hochkarätig
besetzten Branchentreffen in Mödling bekannten sich IV-NÖ-Präsident
Kari Ochsner und ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä gemeinsam
zu diesem Ziel. „Wir setzen uns für eine nachhaltige Zukunft unseres
Landes ein. Dabei spielt der Schienengüterverkehr eine zentrale
Rolle. Hier kann die Wirtschaft in Niederösterreich mit einer starken
Zulieferindustrie einen wesentlichen Beitrag leisten, um mehr Verkehr
auf die Schiene zu bringen“, unterstrichen Matthä und Ochsner in
einer Pressekonferenz anlässlich der Veranstaltung beim
Bahnindustrieunternehmen Knorr-Bremse in Mödling.
Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner begrüßte
diese Initiative: „Durch die Verlagerung von Gütertransporten auf die
Schiene können wir den CO2-Ausstoß reduzieren und unsere
Zulieferbetriebe in der Bahn-Branche stärken. Um mehr Güter auf die
Schiene zu bringen, braucht es die Unterstützung auf EU-Ebene. Gerade
für die exportorientierte Industrie in Niederösterreich sind
internationale Gütertransporte besonders wichtig. Dafür ist eine
durchgängige, stabile und verfügbare Bahn-Infrastruktur in ganz
Europa entscheidend! Nur so kann eine gute Anbindung der
niederösterreichischen Industrie an die europäischen
Wirtschaftszentren und die Häfen am Mittelmeer und an der Nordsee
sichergestellt sein. Das wird eine Mammut-Aufgabe für die nächste
EU-Kommission.“ Und sie fordert: „Der Fokus im nächsten
EU-Finanzrahmen muss unbedingt auch auf den Bahnbereich gerichtet
werden, um hier die europäische Qualität zu sichern und so sämtliche
Wirtschafts- und Industriezweige - sowohl regional als auch
international – beim nachhaltigen Bahntransport zu unterstützen und
miteinander zu verbinden. Der europäische Bahn-Ausbau kann eine
Wirtschaftslokomotive für den Kontinent sein.“
Zwtl.: Bahnindustrie in Niederösterreich leistet wichtigen Beitrag
zur regionalen Wirtschaft und schafft Arbeitsplätze
Die Bahnindustrie in Niederösterreich, die sich mit der Produktion
und dem Betrieb von Schienenfahrzeugen sowie der Verwaltung von
Eisenbahninfrastrukturen beschäftigt, trägt laut einer von der IV NÖ
beim Economica-Institut in Auftrag gegebenen Studie allein im Jahr
2022 rund 269 Millionen Euro an direkter Bruttowertschöpfung zur
regionalen Wirtschaft bei. Dieser Wert entspricht etwa einem Fünftel
der wirtschaftlichen Leistung der Tourismusbranche. Insgesamt
addieren sich die Effekte auf 393,2 Millionen Euro. Zusätzlich sind
3.438 Beschäftigungsverhältnisse in ganz Österreich auf die
Bahnindustrie in Niederösterreich zurückzuführen (mehr als 12 Prozent
der österreichweiten Beschäftigungsverhältnisse in der Bahnindustrie
im Jahr 2021). Von diesen entfallen 81 Prozent oder 2.787
Beschäftigungsverhältnisse auf niederösterreichische Unternehmen. Das
entspricht etwa der Bevölkerung einer typischen Landgemeinde.
Diese Zahlen unterstreichen die positiven Effekte der gut
ausgebauten und international vernetzten Infrastruktur für den
Industriestandort Niederösterreich mit seiner guten Lage an zwei
Schienen-Hauptverkehrsachsen (Westbahn und Südbahn). „Wir wissen,
dass der LKW-Schwerverkehr immer weiter zunimmt. Daher ist die
Verlagerung großer Teile des industriellen Güterverkehrs von der
Straße auf die Schiene ein wichtiger Beitrag zum Klima- und
Umweltschutz im Transitland Österreich“, betonte IV-NÖ-Präsident Kari
Ochsner. „Solange allerdings ein wesentlicher Kostennachteil vom
Bahntransport im Vergleich zum Transport auf der Straße besteht, ist
es notwendig, den Güterverkehr in Österreich zu fördern, da die
Wettbewerbsfähigkeit dieses Transportmediums ansonsten nicht gegeben
ist." Um die Nutzung des Schienengüterverkehrs durch
Industriebetriebe am Wirtschaftsstandort Niederösterreich zu
attraktivieren und zu intensivieren, bedarf es außerdem
maßgeschneiderter Logistiklösungen für verschiedene Produkte und
Branchen, einschließlich Intermodal-Lösungen für Unternehmen ohne
direkten Gleisanschluss. „Damit das gelingt, müssen für produzierende
Unternehmen Verlässlichkeit, Pünktlichkeit und eine präzise Kosten-
und Lieferkettenplanung gewährleistet sein“, weiß Ochsner.
Investitionen in Infrastruktur und Förderprogramme stärken
Schienengüterverkehr in Niederösterreich
ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä unterstrich die Bedeutung
der Bahn als „Wirtschaftslokomotive" für die Region: "Wir investieren
auch sehr viel in das System Bahn – allein in Niederösterreich bis
2029 knapp 5,4 Mrd. EUR." Damit sollen die Kapazitäten für den
Güterverkehr auf der Schiene deutlich ausgebaut werden, um das
prognostizierte Verkehrswachstum bis 2040 bewältigen zu können.
Um den Güterverkehr stärker auf die Schiene zu verlagern, müssen
laut Matthä mehrere Faktoren stimmen: „Zum einen natürlich der Preis.
Da muss man ehrlich sagen, die Schiene kann nur konkurrenzfähig sein
zum LKW, wenn gleiche, faire Wettbewerbsbedingungen vorherrschen.
Derzeit ist das nicht der Fall." Als Beispiele nannte er die
Mautpflicht auf der Schiene im Gegensatz zur Straße sowie die
Kostenbeteiligung der Unternehmen an Anschlussbahnen. Neben den
Wettbewerbsbedingungen müsse auch das Angebot und der Service der
Bahn stimmen, betonte Matthä.
Niederösterreich hat als eines der ersten Bundesländer auch ein
regionales Förderprogramm für die Verlagerung von Gütern auf die
Schiene aufgelegt. Dabei werden Unternehmen gezielt gefördert, wenn
sie Transporte von der Straße auf die Schiene verlagern. Mittlerweile
sind auch andere Länder diesem Beispiel gefolgt.
Zwtl.: Digitalisierung im Güterverkehr sorgt für Effizienzsteigerung
Knorr-Bremse ist Systemanbieter für die Bahnindustrie und für
Bahnbetreiber und sorgt mit seinen vielfältigen
Entwicklungsaktivitäten für eine weiterhin steigende Bedeutung des
Güter- und des Personentransportes auf der Schiene. „Die Digitale
Automatische Kupplung von Knorr-Bremse stellt die Weichen für das
Upgrade des Güterverkehrs ins digitale Zeitalter. Sie automatisiert
nicht nur den bisher manuellen Kupplungsprozess, sondern ermöglicht
über ihre innovative elektrische Schnittstelle die Automatisierung
und Digitalisierung des gesamten Schienengüterverkehrs. Am Standort
Mödling arbeiten wir an dieser Entwicklung mit und leisten einen
Beitrag zur Effizienzsteigerung und Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit
des Gütertransportes auf der Schiene“, unterstrich Geschäftsführer
Jörg Branschädel. Knorr-Bremse arbeitet aktuell als Teil eines
Forschungsprojekts daran, ein serienreifes Produkt herzustellen.
„Die Bremsausrüstungen für den Güterverkehr leisten einen
wichtigen Beitrag zur Erreichung der Umweltziele und zum
Unternehmenserfolg. In den letzten 5 Jahre ist das Geschäft mit
Güterzugausrüstungen aufgrund eines attraktiven Produktportfolios von
5 Prozent auf 30 Prozent unseres Erstausrüstungs-Umsatzes gestiegen.
In Europa ist Knorr-Bremse mit den langlebigen, wartungsarmen
Bremsausrüstungen mit großem Abstand die Nummer 1 im Güterwaggon“,
ergänzte Geschäftsführer Manfred Reisner. Über die Treue ihres
bedeutenden österreichischen Kunden freuen sich beide
Geschäftsführer: „Mit der ÖBB besteht eine gute Zusammenarbeit seit
der Gründung unseres Unternehmens vor 56 Jahren.“
Zwtl.: Infrastrukturausbau und Zielnetz 2040
Laut Rahmenplan 2024-2029 sind umfangreiche Investitionen in die
Bahninfrastruktur in Niederösterreich geplant. Wichtige Projekte wie
beispielsweise das Güterzentrum Wien Süd oder der Ausbau der
Nord-Süd-Achse mit der Nordbahn und dem Semmering-Basistunnel (der
Ausbau der Pottendorfer Linie konnte letztes Jahr abgeschlossen
werden) werden weiter vorangetrieben, ebenso wie Elektrifizierungen
und Attraktivierungen von Strecken wie die Marchegger Ostbahn sowie
die Traisental- und die Erlauftalbahn.
Das Zielnetz 2040 sieht darüber hinaus weitere Verbesserungen für
den Schienengüterverkehr in der Ostregion vor. Dazu gehören die
Erweiterung und Sicherung von Kapazitäten für den Güterverkehr auf
den nationalen und grenzüberschreitenden Hauptachsen, die
Verbesserung der wettbewerblichen Rahmenbedingungen durch die
durchgehende Führung längerer und schwererer Züge sowie die
Entflechtung des Schienengüterverkehrs vom Personenverkehr in stark
belasteten Ballungsräumen.
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Ein Fokusbereich ist das Umrüsten auf nachhaltige Gesamtlösungen. Zusätzlich baut CLEEN Energy den Bereich Leasing und Contracting von Licht- und Photovoltaikanlagen aus, der einen wachsenden Anteil am Umsatz ausmacht.
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