16.05.2024,
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Mehr als jede zweite Person in Österreich sorgt für Familienangehörige vor – die Absicherung der eigenen Kinder ist für Eltern besonders wichtig\nGeringverdienende und Alleinerziehende sorgen mehr für ihre
Kinder vor als für sich selbst\nKärntner:innen, Steirer:innen und Tiroler:innen sorgen am meisten für sich selbst vor, die Burgenländer:innen für andere\nGroße Wissenslücken in Vorsorgefragen bei Großteil der Bevölkerung\nMänner fühlen sich besser abgesichert als Frauen; Vertrauen in staatliche Vorsorge niedrig\nErhebliche Unterschiede zwischen Wunsch und Wirklichkeit der Absicherung, Junge fühlen sich speziell bei Pension und Wohnen schlecht versorgt\nDas Bewusstsein für die Absicherung der eigenen Zukunft gewinnt in
unserer Gesellschaft zunehmend an Bedeutung. So sorgen laut einer von
marketmind im Auftrag der Allianz Österreich durchgeführten
repräsentativen Befragung unter 2.000 Personen 86 % der
Österreicher:innen für sich selbst und/oder für andere vor – primär
durch das Sparen bzw. Veranlagen von Geld (78 %), eine
Gesundheitsvorsorge bzw. private Krankenversicherung (43 %) oder eine
Pensions- bzw. Altersvorsorge (41 %). Über die Hälfte (57 %) der
Menschen im Land trifft für nahestehende Personen Vorsorgemaßnahmen.
Vor allem den eigenen Nachwuchs wollen 61 % der Eltern gut
abgesichert wissen und investieren hier oftmals mehr in die Zukunft
ihrer Kinder als in ihre eigene.
„Vorsorge bedeutet Fürsorge – das ist eine wesentliche Erkenntnis
unserer Studie. Die Österreicher:innen schauen aufeinander“, sagt
Allianz Österreich CEO Rémi Vrignaud und ergänzt: „Was wir aber auch
sehen, ist die Tatsache, dass der Wunsch nach Vorsorge in vielen
Bereichen zwar vorhanden ist, sich viele Menschen aber noch nicht
ausreichend abgesichert fühlen. Es kann jedoch nicht nur in der
Selbstverantwortung der Menschen liegen, für ihre Zukunft zu sorgen.
Zum einen sind hier Unternehmen in der Pflicht, Maßnahmen wie die
betriebliche Altersvorsorge für ihre Mitarbeitenden zu etablieren.
Zum anderen ist natürlich die Politik gefordert, das Pensions- sowie
Gesundheitssystem endlich nachhaltig zu reformieren.“
Zwtl.: Wissensstand zum Thema Vorsorge stark ausbaufähig – vor allem
bei Frauen und Jüngeren
Laut dem Allianz Vorsorgebarometer fühlen sich nur 43 % der
Österreicher:innen sehr gut bis gut über das Thema Vorsorge
informiert. Überdurchschnittlich viele Männer (49 %) verfügen laut
Selbsteinschätzung über einen sehr guten bis guten Wissensstand, bei
den Frauen sind es nur 37 %. Mit steigendem Alter nimmt der
Informationsgrad zu: So fühlen sich nur 33 % der 18- bis 29-Jährigen
sehr gut bis gut informiert im Vergleich zu 50 % der über
60-Jährigen. Die wichtigsten Informationsquellen sind für mehr als
die Hälfte (55 %) der Befragten die/der Partner:in oder die Familie
dicht gefolgt von Versicherungen bzw. Versicherungsberater:innen (53
%).
„Wissenslücken in Finanzfragen können einen durchschnittlichen
Haushalt jährlich um bis zu 2.690 Euro ärmer machen. Nur wer die
Möglichkeiten kennt, die es im Bereich der Vorsorge gibt, ist auch in
der Lage, unabhängige und selbstbewusste Entscheidungen für sich
selbst und die eigene Familie zu treffen. Dieses Wissen verständlich
zu vermitteln, muss daher stärker vorangetrieben werden“, fordert
Vrignaud.
Zwtl.: Österreicher:innen wollen Familie gut abgesichert wissen,
Geringverdienende und Alleinerziehende schauen dabei mehr auf ihre
Kinder als auf sich selbst
Am deutlichsten wird die Fürsorge der Österreicher:innen für
andere bei der Frage, wer für wen vorsorgt. Insgesamt engagiert sich
über die Hälfte (57 %) der Menschen im Land für andere. Dabei ist
ihnen vor allem die Absicherung des eigenen Nachwuchses ein wichtiges
Anliegen: 61 % der Eltern treffen Vorsorgemaßnahmen für ihre Kinder.
Während nur 50 % der am geringsten Verdienenden, mit bis zu 1.000
Euro monatlichem Haushaltsnettoeinkommen, für sich selbst vorsorgen,
sind es 63 % in dieser Gruppe, die dies für ihre Kinder tun.
Alleinerziehende sorgen überdurchschnittlich oft (72 %) für ihre
Kinder vor. Es ist gleichzeitig diese Gruppe, die am wenigsten auf
sich selbst schaut: Nur 53 % der Alleinstehenden mit Kind(ern)
sichern sich selbst für die Zukunft ab.
Mehr als jede zweite in Partnerschaft lebende Person (54 %) trifft
Vorsorgemaßnahmen für ihre:n Partner:in – davon 64 % der Männer und
43 % der Frauen. 41 % der Großeltern sagen, dass sie ihre Enkel für
die Zukunft absichern. Zwar nur im geringen Ausmaß, aber dennoch
sorgen 5 % der Österreicher:innen für ihre Eltern vor, 4 % für
Patenkinder oder Nichten bzw. Neffen, 2 % für ihre Geschwister und 1
% für die Großeltern.
In den meisten Fällen (69 %) sorgen die Menschen für sich selbst
vor. Interessanterweise sind es gleich viele Männer wie Frauen
(jeweils 69 %), obwohl letzteren oft eine geringere Vorsorgeleistung
nachgesagt wird.
„Zusammengefasst kann man sagen, dass die meisten Menschen im Land
ihr Möglichstes tun, um ihre Liebsten gut versorgt zu wissen – auch
in Zeiten von Teuerung und Inflation. Natürlich hängt dies bis zu
einem gewissen Grad auch vom Geldbörserl ab, aber nicht so sehr, wie
man im ersten Moment vermuten würde“, so Verena Priemer, Managing
Director bei marketmind. „Nach wie vor überwiegt männliche Vorsorge
für die Partnerin und Anlageformen sind sehr konservativ. Hier spielt
sicherlich das niedrige Informationsniveau zu Vorsorgethemen eine
große Rolle.“
Umgekehrt sorgt jede siebte Person in Österreich (14 %) gar nicht
vor, weder für sich noch für andere. Das betrifft vor allem Frauen,
Personen ohne Matura, Einpersonenhaushalte, Haushalte mit bis zu
1.000 Euro monatlichem Netto-Budget und Singles.
Zwtl.: Die Burgenländer:innen zeigen die größte Solidarität mit
anderen
Im Bundesländer-Vergleich zeigt sich, dass die Kärnter:innen,
Steierer:innen und Tiroler:innen am häufigsten für sich selbst
vorsorgen (73 %), die Wiener:innen am wenigsten (62 %). Den
Burgenländer:innen liegt die Absicherung anderer Personen am meisten
am Herzen (64 %). Im Detail sind es die Tiroler:innen, die sich
besonders oft für ihre:n Partner:in engagieren. Die Salzburger:innen
führen das Ranking hinsichtlich der Vorsorgemaßnahmen für den eigenen
Nachwuchs an (67 %) – die Vorarlberger:innen bilden hier das
Schlusslicht (52 %). Nur 22 % der Tiroler:innen sichern ihre Enkel ab
vs. 53 % der Burgenländer:innen. Die größte Anzahl jener Personen,
die weder für sich noch für andere vorsorgt, findet sich in Wien (18
%).
Zwtl.: Männer fühlen sich für die Zukunft besser abgesichert als
Frauen; das Vertrauen in die staatliche Vorsorge ist gering
Fragt man die Österreicher:innen, wie sie ihre Absicherung für die
Zukunft einschätzen, so fühlt sich über die Hälfte (58 %) sehr gut
bis gut versorgt. Erkennbar ist hier jedoch ein markanter
Geschlechterunterschied: So fühlen sich 64 % der Männer sehr gut bis
gut abgesichert, aber nur 53 % der Frauen. Wirft man einen Blick auf
die Generationen, so empfinden 65 % der über 60-Jährigen die eigene
Zukunftsvorsorge als (sehr) gut, direkt gefolgt von 58 % der 18- bis
29-Jährigen. Letztere sind es auch oft, die noch von für sie
getroffenen Vorsorgemaßnahmen profitieren. Das Vertrauen in die
eigenen Vorsorgemaßnahmen ist dabei deutlich höher als in die
staatliche Vorsorge (50 % vs. 33 %).
Zwtl.: Wunsch und Wirklichkeit driften in vielen Bereichen der
Vorsorge erheblich auseinander
Vorsorgemaßnahmen betreffen unterschiedliche Lebensbereiche bzw.
-ereignisse in unterschiedlichem Ausmaß. Fragt man die
Österreicher:innen wofür ihnen Vorsorge besonders wichtig ist und
auch, wie gut sie sich hier jeweils abgesichert fühlen, ergeben sich
erhebliche Lücken zwischen Wunsch und Wirklichkeit. So ist es für
mehr als drei Viertel (78 %) wichtig, über ein finanzielles Polster
für schlechtere Zeiten oder ungeplante größere Ausgaben zu verfügen –
aber nur die Hälfte (51 %) fühlt sich hier tatsächlich gut
abgesichert. 71 % ist es ein wesentliches Anliegen, für die Pension
gut vorzusorgen, aber nur für 47 % trifft das zu. Auch die
Finanzierung oder Absicherung von Wohnraum ist für 69 % wichtig. Hier
fühlen sich 52 % ausreichend abgesichert.
Heruntergebrochen auf die Geschlechter zeigt sich, dass Frauen
Vorsorge in den meisten Bereichen etwas wichtiger ist als Männern.
Einen Unterschied gibt es bei der Absicherung der/des Partner:in –
hier sehen sich Männer stärker in der Verantwortung als Frauen (67 %
vs. 58 %). In der Realität fühlen sich Männer durchschnittlich in
allen Bereichen besser abgesichert als Frauen. Die größte Lücke
zwischen Wunsch und Wirklichkeit zeigt sich bei beiden Geschlechtern
im Bereich der finanziellen Absicherung: Diese ist für 79 % der
Frauen und 76 % der Männer wichtig, wohingegen nur 47 % respektive 56
% sie auch als gut empfinden. Die private Gesundheitsvorsorge sehen
58 % der Frauen (55 % der Männer) als essenziell an, aber nur 41 %
(46 % der Männer) fühlen sich hier ausreichend abgesichert.
Zwtl.: Mangelnde Absicherung für Pension und Wohnen bei junger
Generation
Bei den 18- bis 29-Jährigen zeigt sich die größte Kluft im Bereich
der Pensionsvorsorge: Diese halten 69 % für wichtig, jedoch fühlen
sich nur 40 % aktuell gut darauf vorbereitet. Auch was die
Finanzierung und Anschaffung von Wohnraum betrifft, gibt es in dieser
Altersgruppe erhebliche Unterschiede:
69 % empfinden die Vorsorge in diesem Bereich als wichtig, aber nur
41 % fühlen sich ausreichend abgesichert. „Die Unterschiede zwischen
den Geschlechtern aber auch die Lücken zwischen Wunsch und
Wirklichkeit sind deutlich ausgeprägt. Vor allem für Frauen müssen
bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit sie finanziell
unabhängiger werden und für das Alter ausreichend abgesichert sind“,
erklärt Vrignaud und ergänzt: „Die junge Generation verfügt über ein
hohes Bewusstsein für die Wichtigkeit der Altersvorsorge, hat aber
wenig Vertrauen in die bestehenden Systeme und Maßnahmen. Auch was
die Finanzierung und Leistbarkeit von Wohnraum betrifft, sind gerade
die Jungen stark von den verschärften Regelungen der Kreditvergabe
und der Verknappung von Wohnraum betroffen.“
Zwtl.: Rund 6,5 % des Einkommens für Vorsorge
In Summe geben die Österreicher:innen rund 6,5 % ihres monatlichen
Haushaltsnettoeinkommens für Vorsorge aus. Männer investieren
durchschnittlich etwas mehr Geld in ihre Zukunft als Frauen (6,7 %
vs. 6,3 %). Die 50- bis 59-Jährigen sowie die über 60-Jährigen geben
im Schnitt am meisten Geld für die Vorsorge aus (jeweils 7 %), die
30- bis 39-Jährigen am wenigsten (5,8 %).
Zwtl.: Über die Studie
marketmind hat im Auftrag der Allianz Österreich im Zeitraum vom
29. Februar bis zum 20. März 2024 insgesamt rund 2.000 Personen
zwischen 18 und 75 Jahren zum Thema Zukunftsaussichten und Vorsorge
befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die österreichische
Gesamt-Bevölkerung.
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