06.05.2024,
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Wien (OTS) - Der Wirtschaftsstandort Österreich blickt auf ein
Jahrzehnt des Stillstands zurück – und die Gefahr eines Abstiegs ist
größer denn je. Zu diesem ernüchternden Ergebnis kommt eine aktuelle
Studie von Deloitte. Um den Wohlstand nicht akut zu gefährden,
braucht es jetzt einen Masterplan: Ziel muss es sein, bis 2030 unter
die Top 5 Europas zu kommen. Neben einem neuen Mindset sind hierfür
merkliche Senkungen der Steuern und Lohnnebenkosten essenziell. Nur
dann kann es zu einer nachhaltigen und zukunftsorientierten
Transformation der Wirtschaft kommen.
Bereits zum zehnten Mal wurde im Rahmen des Deloitte Radar die
internationale Wettbewerbsfähigkeit des österreichischen
Wirtschaftsstandortes analysiert. Für die Jubiläumsausgabe wurden
rund 600 heimische Top-Führungskräfte befragt und die wichtigsten
globalen Indizes unter die Lupe genommen. Das ernüchternde Fazit: Die
Alpenrepublik hat ein Jahrzehnt des Stillstands hinter sich – und das
schlägt sich in der allgemeinen Gemütslage nieder. Fast jede zweite
befragte Führungskraft bewertet die Stimmung am Standort mit
„Genügend“ oder „Nicht genügend“.
„Österreich liegt im globalen Wettbewerb bestenfalls im Mittelfeld
und hat in den letzten Jahren zunehmend an Attraktivität und
Konkurrenzfähigkeit verloren. Vergleichbare europäische Länder wie
Dänemark, Norwegen, die Schweiz oder Schweden sind längst
davongezogen. Dieser schleichende Abwärtstrend muss dringend
umgekehrt werden“, betont Harald Breit, CEO von Deloitte Österreich.
„Wir müssen uns an den Besten messen und eine Aufholjagd starten.
Dafür müssen zahlreiche Hebel in Bewegung gesetzt werden – angefangen
bei der überfälligen Senkung von Steuern und Abgaben, über wirksame
Maßnahmen gegen den Arbeitskräftemangel bis hin zu Investitionen in
Zukunftsfelder.“
Spürbare Steuer- und Kostensenkung als zentraler Hebel
Seit Jahren klagen die Unternehmen über die hohen Kosten und
Abgaben. Auch heuer beurteilt die Hälfte der befragten Führungskräfte
den Bereich der Unternehmens- und Einkommensbesteuerung mit „Nicht
genügend“ oder „Genügend“. Für das Wahljahr 2024 wünschen sich hier
viele endlich einen Wendepunkt. Vor allem die Senkung der Einkommen-
und Mehrwertsteuer sowie der Lohnnebenkosten hat laut Umfrage für die
Wirtschaft höchste Priorität.
„Vor dem Hintergrund des anhaltenden Fachkräftemangels braucht es
unbedingt eine weitere Abgabenentlastung beim Faktor Arbeit, um die
knappen Personalressourcen aus dem In- und Ausland anzusprechen“,
erklärt Herbert Kovar, Managing Partner im Bereich Tax & Legal bei
Deloitte Österreich. „Daneben wird auch massiv Kapital benötigt,
damit Geschäftsmodelle in Österreich – nicht zuletzt in Richtung
Green Economy – adäquat verändert werden können. Dafür sollten die
Abgabenmaßnahmen endlich so gestaltet werden, dass sie keine
abschreckende Wirkung auf Investorinnen und Investoren haben.“
Ein weiterer Stolperstein ist die sperrige Verwaltung: Die Bürokratie
hierzulande wird aktuell von 58 % mit „Nicht genügend“ oder
„Genügend“ beurteilt. Dementsprechend stehen Maßnahmen zum
Bürokratieabbau ebenfalls weit oben auf der Wunschliste heimischer
Unternehmen.
Zwtl.: Ungenutzte Potenziale am Arbeitsmarkt heben
Neben hohen Abgaben und überbordender Bürokratie beschäftigt die
österreichischen Unternehmen vor allem der Mangel an Arbeitskräften.
Insbesondere die Verfügbarkeit von Fachkräften wird von einem
Großteil nur mit „Nicht genügend“ oder „Genügend“ bewertet (47 %).
Gleichzeitig bleiben am Arbeitsmarkt viele Möglichkeiten ungenutzt.
Vor allem in den Beschäftigungsgruppen der Frauen und älteren,
erfahrenen Arbeitnehmenden sowie bei Personen mit
Migrationshintergrund schlummert ein unausgeschöpftes Potenzial.
„Den Unternehmen ist das ungenutzte Arbeitskräftepotenzial bewusst,
sie brauchen aber die Unterstützung der Politik, um es zu heben. Die
Forderungen sind klar: Ein Ausbau der Betreuungsangebote für
Kleinkinder gerade zugunsten der vielen Mütter in Teilzeit,
erleichterte Zuverdienstmöglichkeiten für Pensionistinnen und
Pensionisten sowie nicht zuletzt ein schnellerer Arbeitsmarktzugang
und eine Qualifizierungsoffensive für Menschen mit
Migrationshintergrund“, bringt Elisa Aichinger, Partnerin im
Consulting bei Deloitte Österreich, die Handlungsempfehlungen auf den
Punkt.
Zwtl.: Intelligent in Transformationsthemen investieren
Um zum europäischen Spitzenfeld aufschließen zu können, sind
außerdem gezielte Investitionen in die großen Zukunftsfelder
vonnöten. Ein wichtiger Punkt ist die Energiewende. Der russische
Angriffskrieg auf die Ukraine hat Österreich die Abhängigkeit von
russischem Gas schmerzlich vor Augen geführt. Geändert hat sich
bisher wenig, die heimischen Unternehmen zeigen sich nach wie vor
besorgt: Nicht einmal die Hälfte (45 %) sieht den Standort bei der
Versorgungssicherheit mit Gas „gut“ oder „sehr gut“ aufgestellt. Um
das zu ändern, gilt es jetzt nicht nur neue Lieferquellen und
Transportwege zu erschließen, sondern vor allem den Ausbau
erneuerbarer Energien zu beschleunigen.
Ein weiterer Investitionsschwerpunkt muss auf dem Thema digitale
Transformation liegen. Eine umfassende Digitalisierung von Verwaltung
sowie Bildungs- und Gesundheitssystem könnte Prozesse effizienter
machen. Eine Stärkung der Forschung und Lehre im Bereich digitaler
Technologien würde die Innovationskraft fördern.
„Österreich hat in den letzten Krisenjahren die Zukunftsperspektive
verloren und muss sich jetzt dringend neu fokussieren. Die
Unternehmen haben bereits das richtige Mindset und klare
Vorstellungen, was es für eine Spitzenpositionierung in Europa
braucht. Jetzt ist die Politik gefordert, spätestens nach den
anstehenden Wahlen Taten folgen zu lassen“, so Harald Breit
abschließend.
Zum Download:
[Studie Deloitte Radar 2024] (
https://go.ots.at/aOB0IY9j)
[Grafik „Indizes Ranking Österreich 2013 – 2023“ Credits Deloitte]
(
https://go.ots.at/nj8oLPlh)
[Grafik "World Competitiveness Index 2023 – Europavergleich" Credits
Deloitte] (
https://go.ots.at/oEOdvGyn)
[Gruppenfoto 1 Credits Deloitte] (
https://go.ots.at/UKcN5L8t)
Bildbeschreibung (vlnr): Herbert Kovar, Elisa Aichinger und Harald
Breit
[Gruppenfoto 2 Credits Deloitte] (
https://go.ots.at/lLfF8iF8)
Bildbeschreibung (vlnr): Herbert Kovar, Elisa Aichinger und Harald
Breit
[Foto Harald Breit Credits Deloitte/feelimage]
(
https://go.ots.at/5xLXSEh8)
[Foto Herbert Kovar Credits Deloitte/feelimage]
(
https://go.ots.at/PkIihszf)
[Foto Elisa Aichinger Credits Deloitte/feelimage]
(
https://go.ots.at/dtivTWqf)
Deloitte Österreich ist der führende Anbieter von Professional
Services. Mit rund 1.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an 15
Standorten werden Unternehmen und Institutionen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting, Financial Advisory
und Risk Advisory betreut. Kundinnen und Kunden profitieren von der
umfassenden Expertise sowie tiefgehenden Branchen-Insights. Deloitte
Legal und Deloitte Digital vervollständigen das umfangreiche
Serviceangebot. Deloitte versteht sich als smarter Impulsgeber für
den Wirtschaftsstandort Österreich. Der Deloitte Future Fund setzt
Initiativen im gesellschaftlichen und sozialen Bereich. Als
Arbeitgeber verfolgt Deloitte den Anspruch, "Best place to work" zu
sein. Mehr unter [www.deloitte.at] (
http://www.deloitte.at/).
Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited
(„DTTL“), dessen globales Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und deren
verbundene Unternehmen innerhalb der „Deloitte Organisation“. DTTL
(„Deloitte Global“), jedes ihrer Mitgliedsunternehmen und die mit
ihnen verbundenen Unternehmen sind rechtlich selbstständige,
unabhängige Unternehmen, die sich gegenüber Dritten nicht gegenseitig
verpflichten oder binden können. DTTL, jedes DTTL
Mitgliedsunternehmen und die mit ihnen verbundenen Unternehmen haften
nur für ihre eigenen Handlungen und Unterlassungen. DTTL erbringt
keine Dienstleistungen für Kundinnen und Kunden. Weitere
Informationen finden Sie unter www.deloitte.com/about.
Deloitte Legal bezieht sich auf die ständige Kooperation mit Jank
Weiler Operenyi, der österreichischen Rechtsanwaltskanzlei im
internationalen Deloitte Legal Netzwerk.
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