16.04.2024,
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Wien (OTS) - Europa befindet sich an einem Wendepunkt. Die
geopolitische Lage ist volatil, die europäische Wettbewerbsfähigkeit
gegenüber anderen Weltregionen sinkt. Die große Frage, wie Europa
wieder mehr Gewicht in der geopolitischen Weltordnung erlangen kann,
beschäftigt zahlreiche Entscheidungsträgerinnen und
Entscheidungsträger. Der Überfall Russlands auf die Ukraine und der
Krieg im Nahen Osten, wirtschaftlicher Wettbewerb mit China und den
USA, inkl. der Wahlentscheidung im November stellen Europa vor
weitere Herausforderungen.
Die brennendsten Fragen und Antworten in diesem Spannungsfeld
wurden am Montag im Haus der Industrie gemeinsam mit Anders Fogh
Rasmussen, ehemaliger dänischer Premierminister und
NATO-Generalsekretär, diskutiert. Rasmussen ist auf Einladung der
Industriellenvereinigung, in Kooperation mit der Oberbank, in Wien zu
Gast und betonte im Rahmen der Veranstaltung: "Russlands groß
angelegter Einmarsch in der Ukraine zwingt Europa dazu, sein
Sicherheitskonzept grundlegend zu überdenken. Zu lange haben die
Regierungen die Bedrohung durch ein autokratisches und aggressives
Russland ignoriert. Die Folgen dieser Naivität sehen wir jetzt in der
Ukraine. Europa muss dringend handeln – um einen ukrainischen Sieg
sicherzustellen und eine Sicherheitsarchitektur zu entwickeln, die
der Bedrohung durch Russland und anderer aggressiver autokratischer
Regime begegnet. Wenn wir das nicht tun, riskieren wir eine nicht
enden wollende Instabilität auf unserem Kontinent und einen
Zusammenbruch der globalen internationalen Ordnung."
„Die EU verliert sich zunehmend im Ideal der „Weltverbesserung“
und hat Sicherheit über eine lange Zeit vorrangig als wirtschaftliche
Sicherheit interpretiert. Der Überfall Russlands auf die Ukraine hat
uns schlagartig und drastisch die Notwendigkeit einer eigenen
Sicherheitsstrategie vor Augen geführt. Während Europa wirtschaftlich
und demografisch an Bedeutung verliert, gewinnt die Bewertung
wirtschaftlicher Abhängigkeiten und der Schutz strategisch wichtiger
Technologien und der Infrastruktur zunehmend an Bedeutung. Angesichts
aktueller und bevorstehender Herausforderungen freue ich mich, dass
wir Herrn Anders Fogh Rasmussen für einen Austausch zu diesen
wichtigen Themen gewinnen konnten“, so F. Peter Mitterbauer,
IV-Vizepräsident, anlässlich des Besuches in Wien und meint weiter:
„Europa muss wieder zu einer selbstbewussten und aktiven
Außenwirtschaftspolitik zurückfinden und diese auch aus
sicherheitspolitischen, sowie energie- bzw. klimapolitischen
Gesichtspunkten betrachten.“
„Die Europäische Union - ursprünglich als Friedensprojekt
konzipiert - ist heute der größte Binnenmarkt der Welt, das müssen
wir als Chance begreifen! Wir haben die höchsten Umwelt- und
Sozialstandards, das ist unsere Stärke, darauf können wir aufbauen
und daraus einen globalen Wettbewerbsvorteil für unser Unternehmen
entwickeln“, so Martin Seiter, Vorstand der Oberbank im Rahmen seiner
Begrüßungsworte und meint weiter: „Wir müssen den Menschen den Sinn
dieser wirtschaftlichen Integration immer wieder erklären, so dass
sie ihren Vorteil darin erkennen.“
Neue IV-Veranstaltungsreihe „Impulse vom Schwarzenbergplatz"
Mit dem neuen IV-Veranstaltungsformat "Impulse vom
Schwarzenbergplatz" wird ein Rahmen zur Diskussion zukunftsrelevanter
Themen geschaffen. Eingeladen werden hochkarätige Persönlichkeiten
aus aller Welt, um Impulse zu geben und Austausch zu schaffen. Den
Auftakt machte Anders Fogh Rasmussen, ehemaliger Premierminister und
NATO-Generalsekretär, der von der Industriellenvereinigung in
Kooperation mit der Oberbank eingeladen wurde.
Fotos der gestrigen Veranstaltungen finden Sie [hier]
(
https://docs.iv.at/s/Dxq9kT6w2imkLYm).
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