15.04.2024,
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Graz (OTS) - „Der Tourismus war und ist in vielen Bereichen
Vorreiter, bei Onlinebewertungen, in der sharing economy und auch am
Arbeitsmarkt: Durch das kräftige Wachstum haben wir den
Mitarbeiter:innen-Mangel früher gespürt als alle anderen Branchen.
Heute stehen alle vor derselben Herausforderung. In Summe schadet das
dem Standort ganz enorm. Hier geht viel Wertschöpfung verloren“,
erklärt Walter Veit, Präsident der Österreichischen
Hoteliervereinigung.
Zwtl.: Niedrige Geburtenrate stellt alle vor Herausforderungen
„Und das geht so weiter, wenn wir nicht rasch gegensteuern. Wir
wissen das, weil die Mitarbeiter von morgen längst auf der Welt sind
– oder sein müssten: Die Geburtenrate ist zu niedrig, um die offenen
Stellen zu besetzen. Wir müssen anderswo gegensteuern, sonst laufen
wir sehenden Auges gegen die Wand“, fordert der Branchensprecher
„konkrete und spürbare Gegenmaßnahmen besser heute als morgen!“
Gelingt es nicht, offene Stellen zu besetzen, droht dem Land enormer
wirtschaftlicher Schaden, wie Berechnungen des
Wirtschaftsforschungsinstituts EcoAustria zeigen. 49% von 258 Hotels
aus ganz Österreich geben an, sie könnten nicht alle Stellen
besetzen, 62% von ihnen im Service, 55% in Rezeption und Küche, 38%
auf der Etage.
Zwtl.: Service und Küche wirtschaftlich entscheidend
Laut 53% wirken sich nicht besetzte Stellen im Service stark auf
den Umsatz aus. Für Küche und Rezeption geben das 45% bzw. 28%, an,
knapp gefolgt vom Etagendienst mit 22%: „Buffet statt à la carte
kostet genauso Umsatz, wie wenn das Speisenangebot, die
Öffnungszeiten oder die Zahl der angebotenen Zimmer reduziert werden
müssen oder der Vertrieb nicht im vollen Umfang gewährleistet ist“,
erklärt Veit.
Zwtl.: Enorme volkswirtschaftliche Schäden drohen
Auf die Frage, wie sich die nicht besetzten Stellen auf den Umsatz
ihres Unternehmens auswirken, gaben knapp 30% einen Rückgang um 5 bis
10% an, 18% einen um 10 bis 20% und 9% einen um mehr als 20%.
Berechnungen von EcoAustria zufolge ergibt das einen
durchschnittlichen Umsatzrückgang um 7,4%. „Inklusive direkter und
indirekter Effekte beläuft sich das auf einen Rückgang des
Bruttoinlandsprodukts um 1,2 Mrd. Euro pro Jahr und den Verlust von
9.500 Vollzeit-Arbeitsplätzen: Effekte, die man seinem Standort nie
wünscht, in wirtschaftlich so herausfordernden Phasen wie jetzt schon
gar nicht!“, bringt Prof. Dr. Monika Köppl-Turyna, Direktorin von
EcoAustria, die Ergebnisse der Studie auf den Punkt. Den Anteil von
70 % der befragten Unternehmen, die einen Umsatzrückgang erwarten,
bezeichnet sie als „erheblich“: „Das unterstreicht die Notwendigkeit
konsequenten Personalmanagements und aktiver Maßnahmen durch die
Politik, um finanzielle Risiken zu mindern und die langfristigen
Entwicklungsmöglichkeiten der Unternehmen der Beherbergungsbranche zu
sichern!"
Zwtl.: Vielzahl von Gegenmaßnahmen liegt auf der Hand, umgesetzt
müssen sie werden
Einig sind sich Veit und Köppl-Turyna, dass die offenen Stellen
rasch besetzt werden sollten – und zwar im Interesse aller
Beteiligten – und dass es eine Vielzahl von Maßnahmen dazu braucht,
auf betrieblicher wie auf überbetrieblicher Ebene. In einigen
Bereichen könnten technische Lösungen Aufgaben übernehmen, vor allem
in der Rezeption: „Aber es braucht mehr, das ist klar“, verweist Veit
auf ein umfassendes Maßnahmenpaket:
Zwtl.: Saisonalität glätten!
Ganzjahrestourismus stärken | Saisonverlängerung\nAngebotsentwicklung\nNeue Zielgruppen adressieren z.B.: Digitale Nomaden\nZwtl.: Arbeitsplätze im Tourismus attraktiver machen!
Senkung Einkommensteuer & Lohnnebenkosten\nRegelungen für Teilzeitarbeit\nZuverdienstgrenzen\nKinderbetreuung\nZwtl.: Arbeitskräftepool erweitern!
Weitere Attraktivierung für qualifizierte Zuwanderung\nEntbürokratisierung Rot-Weiß-Rot-Karte\nVereinfachung ausländischer Ausbildungen\nReform Saisonierkontingente – Öffnung für EU-Beitrittskandidaten\nZwtl.: Digitale Lösungen!
Steuerliche Begünstigung für Investitionen (Fokus Prozessoptimierung)\nFörderschwerpunkt KI im Tourismus\nAus- und Weiterbildung für Digitale Anwendungen im Tourismus\nAusbau Breitbandinfrastruktur\n Der ÖHV-Kongress 2024 findet noch bis 16. April in Graz statt. 600
Teilnehmer:innen aus der Hotellerie und angrenzenden
Wirtschaftsbereichen, Politik, Wissenschaft und Journalismus sowie
zahlreiche Tourismusschüler:innen diskutieren drei Tage lang die
großen Herausforderungen der Zeit und sorgen mit mehr als 1.500
Nächtigungen für eine belebte Innenstadt und volle Kassen.
Die komplette Studie von EcoAustria finden Sie [hier]
(
https://bit.ly/49BzLGP), die Präsentation der Ergebnisse vom
ÖHV-Kongress finden Sie [hier zum Download] (
https://bit.ly/49BznIs).
Weitere Pressemeldungen der ÖHV und Bildmaterial finden Sie unter
[www.oehv.at/presse] (
http://www.oehv.at/presse)
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Christian Drastil: Wiener Börse Plausch
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