08.04.2024,
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Wien (OTS) - Der Öko-Booster, eine Kooperation von BFI Wien und
Jugend am Werk im Auftrag von AK Wien, AMS Wien und waff, wurde am 8.
April im Rahmen des Staatspreis für Erwachsenenbildung mit dem
„Sonderpreis des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft im Rahmen
des Europäischen Jahres der Kompetenzen“ ausgezeichnet.
„Das Projekt Öko-Booster leistet einen wichtigen Beitrag zur
Umsetzung einer umweltfreundlichen Energieversorgung. Die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden Schlüsselfiguren im Kampf gegen
den Klimawandel“, begründete Jurymitglied Georg Konetzky,
Sektionschef im BMAW, im Zuge der Laudatio die Entscheidung.
„Die Auszeichnung mit dem Staatspreis ist eine große Ehre und ein
schönes Zeichen der Anerkennung für unsere Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter“, erklärten Jugend am Werk Geschäftsführerin Brigitte
Gottschall und BFI Wien Geschäftsführer Christian Nowak im Anschluss
an die Preisverleihung.
„Antworten auf zwei der größten Herausforderungen“
„Bei diesem Projekt finden wir Antworten auf zwei der größten
Herausforderungen unserer Zeit: Klimaschutz und Integration“, ist
Nowak überzeugt. „Das gelingt durch ein sehr gut durchdachtes
Bildungsangebot, das auf bestehende Kompetenzen der Organisationen
aufbaut. Sowohl beim Spracherwerb als auch in den
handwerklich-technischen Ausbildungen gehen wir schon seit vielen
Jahren mittels umfangreicher Begleitangebote gezielt auf die
individuellen Bedürfnisse der Menschen ein. Der Öko-Booster baut auf
dieser Expertise auf und verwebt nun erstmals Spracherwerb und
Fachausbildung“, sieht Nowak darin eine Win-Win-Situation. „Der
bilinguale Aufbau des Projekts, das intensive sozialpädagogische
Begleitprogramm und die langjährige Expertise in technischen
Ausbildungen garantiert die rasche Vermittlung der Kompetenzen und
verhindert Stehzeiten zwischen verschiedenen Ausbildungen“, glaubt
Nowak, dass der Öko-Booster auch eine probate Blaupause für künftige
Ausbildungen ist.
„Richtige und wichtige Entscheidung in genau diese Zielgruppe zu
investieren“
„Für uns ist dieses Projekt eine wertvolle Bereicherung unserer
Angebote im Bereich der Berufsausbildung und die bisher gewonnenen
Erfahrungen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zeigen, dass es
eine richtige und wichtige Entscheidung ist, in genau diese
Zielgruppe der Menschen mit Migrationsbiografie zu investieren“,
betont Brigitte Gottschall, Geschäftsführerin von Jugend am Werk.
„Der Öko-Booster zeigt exemplarisch auf, welches Potenzial hier auch
in Bezug auf die in Österreich so dringend benötigten Fachkräfte
liegt und wir freuen uns, dass das Konzept so positiv aufgegangen
ist. Eine Herausforderung sehen wir allerdings noch darin, den Anteil
der Frauen im Projekt Öko-Booster zu steigern. Denn gerade
handwerklich-technische Ausbildungen bieten hier deutlich höhere
Verdienstmöglichkeiten und sehr gute Jobaussichten.“
„Viele Menschen in Wien profitieren davon“
Renate Anderl, Präsidentin der Arbeiterkammer Wien: „Wir freuen
uns sehr über die Anerkennung für das Projekt Öko-Booster. Das zeigt,
dass unser gemeinsamer Vorschlag, wie sich arbeitsmarktpolitische
Fragen mit dem Kampf gegen die Klimakrise verknüpfen lassen, von der
Idee zur Wirklichkeit geworden ist. Viele Menschen in Wien
profitieren davon. Wir hoffen jetzt natürlich, dass auch auf
Bundesebene mit ähnlichen Projekten Taten folgen und stehen gern mit
Rat und Tat zur Verfügung.“
waff-Geschäftsführer Fritz Meißl sieht im Preis eine Anerkennung
für die Win-Win-Situation des Projekts Öko-Booster: „Die wichtigste
Aufgabe des waff ist es, Wiener*innen bei ihrer beruflichen
Entwicklung zu unterstützen. Gleichzeitig ist das Fachkräftezentrum
der Stadt Wien im waff angesiedelt und beschäftigt sich intensiv mit
den Auswirkungen der Ökologisierung. Ein großes Fachkräftepotential
besteht in der Gruppe der ausgrenzungsgefährdeten jungen
Wiener*innen. Wir sind von den Entwicklungsmöglichkeiten der jungen
Menschen überzeugt und heben mit dem Projekt Öko-Booster einen Teil
des vorhandenen Potentials – zum Vorteil der Teilnehmer*innen und der
Stadt.“
„Es gibt einen großen Bedarf an Arbeits- und Fachkräften in
klimarelevanten Berufen“, sagt AMS-Wien-Chef Winfried Göschl. „Für
die Transformation der Wirtschaft müssen PV-Anlagen installiert,
Wärmepumpen angeschlossen, Häuser gedämmt und technisch ausgestattet
werden. All diese Berufe werden sehr stark gefragt bleiben – der
Öko-Booster ist daher ein Zukunftsprojekt“, so der
AMS-Wien-Geschäftsführer abschließend.
Über den Öko-Booster
Die 2023 lancierte Initiative der Arbeiterkammer Wien in
Zusammenarbeit mit dem AMS Wien und dem waff bietet arbeitsuchenden
jungen Erwachsenen die Möglichkeit, in klimarelevanten Berufssparten
Fuß zu fassen: BFI Wien und Jugend am Werk führen dabei
arbeitssuchende Menschen zwischen 18 und 24 Jahren, die keine
Ausbildung haben, in etwas mehr als zwei Jahren zum Lehrabschluss im
Bereich Elektrotechnik sowie Installations- und Gebäudetechnik – und
sorgen so einerseits für Fachkräfte im Klimaschutz und qualifizieren
andererseits auf dem Arbeitsmarkt benachteiligte Gruppen. Bis 2027
sollen so mindestens 100 Wienerinnen und Wiener zu Fachkräften
ausgebildet werden. Eine aktive Kooperation mit Wiener Leitbetrieben
(bspw. Wiener Stadtwerke und Sozialbau/HOB) stellt sicher, dass die
erfolgreichen Öko-Booster Absolvent*innen umfassende Erfahrung in der
Praxis erwerben und unmittelbar in den Arbeitsmarkt einsteigen
können.
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