05.04.2024,
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Wien (OTS) - respACT – austrian business council for sustainable
development bringt Rundumblick zum Thema Greenwashing – Expert*innen
aus Unternehmen, Kommunikation, Wissenschaft und Recht diskutierten
am Donnerstag in Wien.
Greenwashing schadet, soviel ist klar. Schaden tragen aber nicht
nur Konsument*innen und möglicherweise das Unternehmensimage,
auch unternehmerische Bemühungen zur Erreichung der Ziele für
Nachhaltige Entwicklung (SDGs) leiden unter der Verwässerung des
Nachhaltigkeitsbegriffs. „Österreichs Unternehmen setzen sich
vielfach für zukunftsfähiges Wirtschaften ein. Sie ändern nicht nur
das Corporate Mindset oder optimieren Energienutzung und Mobilität,
sie setzen auch gezielte Maßnahmen zur Reduktion ihres CO2-Ausstoßes
und kompensieren - wo nicht anders möglich - durch Investitionen in
Klimaschutzprojekte. All diese Bemühungen können und sollen auch
weiterhin in nachvollziehbarer Weise kommuniziert werden. Es wäre
verfehlt, wenn die wegweisende Vorbildfunktion für andere Unternehmen
und Branchen zum Erliegen kommt“, betont Daniela Knieling,
Geschäftsführerin der gemeinnützigen Unternehmensplattform, die nicht
nur eine Vielzahl an informativen und vernetzenden Veranstaltungen
rund um das Thema Nachhaltigkeit und Wirtschaft organisiert, sondern
ihre Mitglieder auch mit Expertise unterstützt. „Die kommende Green
Claims Directive wird Unternehmen hier noch mehr Klarheit und der
Kommunikation einen überprüfbaren Rahmen geben“, ist Knieling sich
sicher.
Zwtl.: Anti-Greenwashing
Die Green Claims Directive wurde 2023 im EU Parlament als
Vorschlag zur Regulierung von Grünen Versprechen („Green Claims“)
eingebracht und im März diesen Jahres auch von diesem angenommen.
Nachhaltige Werbebotschaften sind zwar bisher bereits EU weit
einheitlich im Wettbewerbsrecht geregelt und werden in letzter
Instanz vor dem EuGH entschieden, sollen aber in der neuen Direktive
gezielter reglementiert werden. Die Green Claims Directive wird
voraussichtlich Anfang Juni noch im EU-Rat zur Abstimmung gebracht
und danach den Mitgliedsstaaten zur Umsetzung übergeben.
Zwtl.: Irreführende Werbebotschaften oft vermeidbarer Fehler in der
Kommunikation
Jüngste Gerichtsurteile in Österreich und Deutschland zeigen schon
jetzt, worauf es ankommt: die gezielte Information von
Konsument*innen über die Bedeutung und Wirkung der Werbebotschaft und
gegebenenfalls die Angemessenheit der kommunizierten Maßnahme. Alles,
was es aktuell zum Thema zu wissen gilt, hat respACT in Kooperation
mit der Kanzlei Binder Grösswang in einem [Fact Sheet]
(
https://www.respact.at/news/fact-sheet-greenwashing-g...
ective) zusammengefasst.
Zwtl.: Greenwashing in der Berichtserstattung
„Viele EU-Bestimmungen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung wurden
in den letzten Monaten und Jahren auf den Weg gebracht.“, fasst
Brigitte Frey, Wirtschaftsprüferin und Expertin für
Nachhaltigkeitsberichterstattung, zusammen. „Auch wenn die
Bewältigung dieser neuen Anforderungen teilweise übermächtig scheint,
so zeigt sich doch ein immer deutlicheres Bild, auf welchem neuen
Konsens erfolgreiches unternehmerisches Handeln beruht.“ Frey ist
weiters davon überzeugt, dass „die Sensibilisierung gegen
Greenwashing rasch zu Veränderungen in der Kommunikation führen
wird.“
Zwtl.: Panel im Tenor: Gemeinsam neue Praktiken entwickeln
Elisabeth Dal-Bianco, Communication Operations Manager bei IKEA
Österreich und Vorstandsmitglied und Diversity, Equity & Inclusion
Beauftragte beim PR Verband Austria (PRVA), fasste zusammen: „Die
wachsenden Reglementierungen werden eine Erweiterung der
Aufgabenbereiche und zusätzliche Expertise bedeuten. Durch Vernetzung
und Weiterbildung können wir gemeinsam aus Best Practices und Fehlern
lernen."
„Für Marketingabteilungen heißt es Sinne schärfen und von
allgemeinen umweltbezogenen Werbebotschaften hin zu konkreten
umweltbezogenen Aussagen zu gehen und dabei immer sicherzustellen,
dass diese auch nachgewiesen werden können.“, riet Anwalt Edgar
Langeder und ergänzte: „Auch Nachhaltigkeitslabels oder -gütesiegel
müssen nach der Umsetzung der letzte Woche in Kraft getretenen
Richtlinie in nationales Recht auf einem Zertifizierungssystem
beruhen oder von staatlichen Stellen festgesetzt worden sein.“
„Die Rolle des Nachhaltigkeitsmanagement und der
Nachhaltigkeitskommunikation in Unternehmen müssen sich weiter
professionalisieren. Unsere aktuellen Untersuchungen zeigen, dass
Nachhaltigkeit noch kein Berufsfeld ist – wir beobachten aber, dass
es sich dort hin entwickelt. Besonders gefragt sein werden
Trainingskompetenzen für die interne Kommunikation und
Weiterbildung“, schloss Franzisca Weder, Universitätsprofessorin für
Organizational and Sustainability Communication an der WU Wien an.
Gabriela Straka, Vorstandsmitglied bei respACT und Österreichs
Innovator der Weltklimakonferenz COP28 teilte die eigenen Learnings:
„Es gilt Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten zu schaffen, so wie die
respACT Academy diese anbietet – und zwar in der Sprache und mit
praktischen Beispielen, die auf der jeweiligen Organisationsebene
verstanden werden. Es empfiehlt sich die Themen aus der
Wesentlichkeitsanalyse aus der ESG-Berichterstattung abzuleiten.“
respACT Lounge „Greenwashing im Rundumblick” am 4.4.
diskutierten im CAPE10, Wien: Elisabeth Dal-Bianco (IKEA, PRVA),
Edgar Langeder (RPCK), Gabriela Maria Straka (Brau Union) und
Franzisca Weder (WU Wien) mit fachlicher Moderation von Brigitte
Frey.
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